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TabakpflanzeWenn die EU-Minister für Gesundheit und Verbraucherschutz in Luxemburg über den Entwurf der neuen Tabakprodukt-Richtlinie (TPD) der EU-Kommission beraten, müssen auch sie die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen, fordert der Bundesverband deutscher Tabakpflanzer e.V. (BdT). So wie die Abgeordneten des Europäischen Parlaments, die mit ihren Abstimmungen heute und in den letzten Tagen in den mitberatenden Ausschüssen unter Beweis gestellt haben, dass sie für eine verhältnismäßige, zielgerichtete Regulierung eintreten. Dies ist ein deutliches Signal, dass sie sich nicht vor den Karren der Europäischen Kommission mit ihren übertriebenen, realitätsfernen Forderungen spannen lassen. Indem sie im Entwurf der Tabakprodukt-Richtlinie enthaltene extreme Maßnahmen zurückgewiesen und so den Kurs einer maßvollen Regulierung unterstützt haben, haben sie ein starkes Signal an die Europäische Kommissionund auch an die tagenden EU-Minister gesendet.

Der Agrar-Ausschuss sowie die anderen vier mitberatenden Ausschüsse des Europäischen Parlaments haben sich unter anderem gegen ein Mentholverbot, gegen ein Verbot von Slim-Zigaretten, gegen Plain Packaging und gegen das Verbot von Werbemaßnahmen am Verkaufspunkt ausgesprochen. Auch die geplanten übergroßen Warnhinweise wurden nicht wie von der Kommission vorgeschlagen akzeptiert.

"Wir fühlen uns besonders durch die gestrige Abstimmung im Agrar-Ausschuss des Europa-Parlaments bestätigt. Während die Europäische Kommission in ihrer Regulierungswut die Tabakpflanzer sowie die Interessen vieler weiterer Betroffener aus den Augen verliert, haben sich unsere Volksvertreter für uns stark gemacht", erklärt Hubert Bleile, der 1.Vorsitzende des BdT. "Eins ist ganz klar: Generelle Verbote von Zusatzstoffen, wie von der Europäischen Kommission geplant, würden das Aus für den Tabakanbau in Deutschland bedeuten. Denn die in Folge eines solches Verbots stärker nachgefragten aromenreichen Tabaksorten können aufgrund des Klimas hier nicht angebaut werden." Unabhängig davon würde ein solches Verbot den illegalen Handel fördern, da sich Konsumenten ihre gewohnten und dann verbotenen Produkte verstärkt auf dem Schwarzmarkt besorgen werden. Leidtragende wären auch in diesem Falle die deutschen Pflanzer, da die Nachfrage des Tabaks für den legalen deutschen Markt dadurch abnimmt. Bereits heute hat der illegale Handel mit Tabakwaren für die deutschen Pflanzer existenzgefährdende Ausmaße angenommen.

Der deutsche Tabakanbau hat eine über 300 Jahre alte Tradition. In fast allen deutschen Flächenländern bauen 130 Betriebe Tabak an.

Der Bundesverband deutscher Tabakpflanzer e.V. fordert daher die Bundesregierung auf, mit Hinblick auf die  Beratungen der europäischen Minister über die TPD sämtliche Konsequenzen zu prüfen und in ihre Entscheidung mit einzubeziehen.

(ots) / Bild: 3268zauber (CC BY-SA 3.0)