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Angela MerkelWenn Politiker Interviews dazu nutzen, sich ausführlich zu einem Skandal-Thema zu äußern, wittern sie in der Regel Gefahr. Die jetzt bekannt gewordenen Äußerungen der Bundeskanzlerin lassen erkennen, dass auch Angela Merkel besorgt ist über die Nachrichten von den Abhör-Praktiken der Auslands-Geheimdienste in Deutschland. Das ist die erste Botschaft der Kanzlerin. Die Sorge ist berechtigt. Bislang ist nicht zu erkennen, wie tief deutsche Geheimdienste darin verwickelt ist. Dass sie es sein könnten und Merkel dies fürchtet, darauf weist ihr zweiter Hinweis: Geheimdienste üben wichtige Schutzfunktionen für die Sicherheit aus - das ist bekannt. Wenn Merkel das betont, darf man vermuten, dass BND und MAD tiefer verstrickt sind als gedacht.

Am wichtigsten aber ist die dritte Botschaft: Verantwortlich für den Geheimdienst ist Kanzleramtsminister Pofalla. Auch das ist bekannt. Wenn Merkel es dennoch hervorhebt, rückt sie damit erstmals mögliche Fehler von sich weg und lenkt das Licht damit auf ihren treuesten Vasallen. Dieser Abhörskandal fängt gerade erst an. Das ist die wichtigste Nachricht des Merkel-Interviews.

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Quellen: ots / Neue Westfälische / Thomas Seim

Bild: Deutscher Bundestag / Lichtblick/Achim Melde