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13. Filmfest FrauenWelten von TERRE DES FEMMES13. Filmfest FrauenWelten von TERRE DES FEMMES in Tübingen vom 20. bis 27. November 2013 Tübingen, 11.11.2013. „Wie geht es eigentlich Prostituierten in Deutschland?“ fragt das Filmfest FrauenWelten in diesem Jahr und geht der Frage mit dem Thema „Zwangs- und Armutsprostitution“ nach, das mit Filmen, einer Ausstellung und einer Gesprächsrunde vertieft wird. Mit „Männerperspektiven“ werden Geschlechterrollen beleuchtet, mit dem Fokus Afrika verschiedene Lebenswelten auf dem Kontinent in den Blick genommen.

Darüber hinaus bieten die FrauenWelten Ende November mit 35 Spiel- und Dokumentarfilmen aus über 25 Ländern ein faszinierendes Programm mit mannigfaltigen thematischen Querbezügen in radikal patriarchale aber auch radikal un- und anti-patriarchale Welten, sowie Stargästen, cineastischen Neuentdeckungen und Highlights. Herausragende Filmemacher zu Gast Das Mädchen und der Künstler handelt von der Beziehung zwischen einer jungen spanischen Widerstandskämpferin und einem betagten Bildhauer in Südfrankreich.

Er desillusioniert von Welt und Kunst, sie sein Aktmodell und voller Geheimnisse. Diese Meditation über Schönheit, Alter und Tod wird der spanische Regisseur und Oscar-Preisträger Fernando Trueba in Tübingen und Rottenburg vorstellen. Deutschlandpremiere bei den FrauenWelten feiert Good Morning Karachi im Beisein der pakistanischen Regisseurin Sabiha Sumar, die mit Silent Waters den Goldenen Leoparden in Locarno gewann.

In einem Pakistan jenseits von Klischeebildern träumt eine junge Frau von einer Model-Karriere und landet im Zwiespalt zwischen glamouröser Modewelt und dem einfachen Leben ihrer traditionsverbundenen Familie. Filmhighlights Cineastische Entdeckungen bietet die kommende Ausgabe unter anderem mit dem in Schwarz-Weiß-Ästhetik gehaltenen Stummfilm Blancanieves, der Grimms Schneewittchen in eine Stierkampfarena des Sevilla der 20er Jahre verlegt.

Pablo Bergers Blancanieves nimmt den Degen in die Hand und bietet der bösen Stiefmutter die Stirn; der außergewöhnliche Film gewann bisher 33 Preise, darunter 10 Goyas. Short Term 12 des Hawaiianers Destin Cretton, ein Oscar-Favorit der kürzlich in Locarno mit vier Preisen ausgezeichnet wurde, spielt indessen ganz im Heute: die mitreißende Geschichte einer jungen Sozialarbeiterin, die bei der Arbeit mit verhaltensauffälligen Jugendlichen mit ihrem persönlichen Trauma konfrontiert wird.

In Tall as the Baobab Tree sucht die junge Coumba im Senegal gewitzt einen Weg, wie sie die Zwangsheirat ihrer 11-jährigen Schwester verhindern kann. Was könnte als Eröffnungsfilm besser zu den FrauenWelten passen als der erste Kinofilm von einer Frau, der jemals in Saudi-Arabien gedreht wurde - über Das Mädchen Wadjda das sich allen Widerständen zum Trotz seinen Traum vom eigenen Fahrrad erfüllen möchte?

Produzent Roman Paul wird dabei dem Publikum von den Aufsehen erregenden Dreharbeiten für den Film berichten, der auch als Favorit für die Oscar-Nominierungen 2014 gilt. Zwangs- und Armutsprostitution Made in Ash nimmt den Zuschauer mit in eine kleine tschechische Grenzstadt. Die slowakische Roma Dorotka ist hier gelandet um in einer Textilfabrik zu arbeiten. Als es die Arbeit nicht mehr gibt, sind es deutsche Männer mit Geld, die ihr Überleben sichern. Lukas Roegler verfolgt in Ware Frau den Weg junger Frauen aus Nigeria nach Deutschland, wo sie sich unter menschenunwürdigen Verhältnissen prostituieren müssen. Der Thementag am 24.11. bietet eine Gesprächsrunde mit Sozialarbeiterin Sabine Constabel aus Stuttgart, Kriminalkommissar Helmut Sporer aus Augsburg, Kriminalhauptkommissar a.D. Manfred Paulus, der Präventionsarbeit in Osteuropa leistet, sowie Filmemacher Lukas Roegler, die verschiedene Perspektiven auf das in Deutschland und Europa heiß diskutierte Thema eröffnen wird. Männerperspektiven Wo stehen die Männer heute im Bezug zu Frauen?

Welche Bilder prägen sie, welche Perspektiven haben sie? Die von unbeholfenen Verführungskünstlern, die nur mit Hilfe von Pick Up-Tricks Kontakt zu Frauen aufzunehmen wagen? Oder von Pornosüchtigen wie Don Jon, für den das Aufeinandertreffen mit einer Hollywoodkitschsüchtigen Traumfrau zum Problem wird – weil medial geprägte Männer- und Frauenbilder zu realitätsfernen Erwartungshaltungen führen? Immer wieder von Tätern, die wie in 90 Minutes brutale Katastrophen in Gang setzen? Oder auch von engagierten Kämpfern für die Menschenwürde von Frauen, auf die wir in der Gesprächsrunde zur Zwangsprostitution treffen? Spannende Dokumentarfilme Im Dokumentationsfilmprogramm gibt es unter anderem Ausflüge in radikal unpatriarchale Welten – die matriarchale Welt der Mosuo in China – die uns zeigen, dass Prostitution und Gewalt gegen Frauen kein unabänderlicher Bestandte il jeder Gesellschaft sein muss. Ebenso in radikal anti-patriarchale Welten: über den Kampf der Sextremismus-Bewegung FEMEN; oder zu Rebellinnen in patriarchal-islamischen Kulturen in Salma und Invoking Justice. Und ein bezaubernder Tänzer bringt in Dancing in Jaffa jüdische und arabische Jungen und Mädchen in Israel zum gemeinsamen und hautnahen Gesellschaftstanzen.

Für Nachfragen und Interviews wenden Sie sich bitte an TERRE DES FEMMES-Filmfest, Kathrin Frenz/Cathrin Ernst, Tel: 07071/96 98 807 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Mehr Informationen zu Filmen, Gästen, Rahmenprogramm sowie Pressefotos zum Download unter www.frauenrechte.de/filmfest.

TERRE DES FEMMES ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Mädchen und Frauen, die durch Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit, persönliche Beratung, Förderung von Projekten und internationale Vernetzung von Gewalt betroffene Mädchen und Frauen unterstützt. TERRE DES FEMMES klärt auf, wo Mythen und Traditionen Frauen das Leben schwer machen, protestiert, wenn Rechte beschnitten werden und fordert eine lebenswerte Welt für alle Mädchen und Frauen – gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei!

Unsere Schwerpunktthemen sind Häusliche und sexualisierte Gewalt, Zwangsheirat und Ehrverbrechen, weibliche Genitalverstümmelung, Frauenhandel und Zwangsprostitution. Der Verein wurde 1981 gegründet, die Bundesgeschäftsstelle befindet sich in Berlin. Weitere Informationen finden Sie unter www.frauenrechte.de.