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Prof. Birgit Liss in ihrem Labor  Foto: Sascha Baumann I all4foto
Prof. Birgit Liss in ihrem Labor Foto: Sascha Baumann I all4foto

Vom 30. September bis zum 2. Oktober tagen mehr als 600
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an der
Universität Ulm. Bei der Internationalen Jahrestagung der Deutschen
Physiologischen Gesellschaft (DPG) geht es nicht nur um den
wissenschaftlichen Austausch rund um dieses vielfältige Fachgebiet. Auf
dem Programm steht auch ein öffentlicher Vortrag des Kriminalbiologen Dr.
Mark Benecke. Der als „Herr der Maden“ bekannte Wissenschaftler spricht
über „Physiologie in der Forensik: Leben nach dem Todeseintritt“.
Angeboten werden zudem Physiologie-Vorträge, die sich speziell an
Schülerinnen und Schüler richten.

Mehr als 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt
werden zur Jahrestagung der Deutschen Physiologischen Gesellschaft (DPG)
in Ulm erwartet. Der Kongress findet vom 30. September bis zum 2. Oktober
an der Universität Ulm statt. Organisiert wird die von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Konferenz von Professorin Birgit
Liss, Leiterin des Instituts für Angewandte Physiologie an der Universität
Ulm. Zu den Mitveranstaltern gehören in diesem Jahr die physiologischen
Fachgesellschaften aus Österreich und der Schweiz.

Das Tagungsprogramm wie auch das Fachgebiet haben es in sich: geht es doch
um die Geheimnisse des Lebens und um sämtliche Vorgänge in Zellen, Geweben
und Organen. Neben den Hauptvorträgen, Workshops, Didaktik-Kursen und
Poster-Ausstellungen, die sich an das wissenschaftliche Publikum richten,
gibt es Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler sowie einen Vortrag
für „jedermann“, der sich an interessierte Laien wendet. Beide Angebote
sind kostenlos. Den öffentlichen Vortrag hält der Kriminalbiologe Dr. Mark
Benecke. Der Spezialist für forensische Entomologie, auch als „Herr der
Maden“ bekannt, spricht über „Physiologie in der Forensik: Leben nach dem
Todeseintritt“ (Dienstag 16:00 Uhr, H 4/5). Dabei geht es um die
Wechselwirkungen zwischen Bakterien, Insekten und der Umwelt in Leichen.
Zuckerstückchen, die durch den Dünndarm reisen, beziehungsweise der
Glukosetransport, stehen im Mittelpunkt einer der beiden Schülervorträge,
die von der wissenschaftlichen Nachwuchsorganisation „Young Physiologists“
organisiert werden. Der zweite Schülervortrag im Anschluss widmet sich der
Rolle von Stammzellen bei der Behandlung von Herzerkrankungen (Dienstag
14:30 Uhr, H 11).

„Neben dem Austausch der neuesten Forschungsergebnisse unter Kollegen ist
es uns wichtig, auch der Öffentlichkeit Einblicke in unsere
wissenschaftliche Arbeit zu geben, und zu zeigen, wie interessant und
relevant die Themen sind, mit denen wir uns befassen“, so Professorin
Birgit Liss, Gastgeberin der Tagung. Die Physiologie widmet sich den
allgemeinen, also „normalen“ Vorgängen des Lebens im Grenzbereich zwischen
den Naturwissenschaften und der Medizin. Dabei geht es um das
Zusammenwirken aller physikalischen und biochemischen Prozesse im gesamten
Organismus, von der Zell- und Organ-Ebene bis zum Menschen. Im Fokus der
Pathophysiologie und der Klinischen Physiologie stehen die krankhaften
Veränderungen in diesen Systemen. Entsprechend vielfältig ist das Programm
der Tagung: die Themen reichen vom intrazellulären Transport zur
synaptischen Signalübertragung, von der Niere über die Lunge zum Gehirn.
Neben Fragen aus der allgemeinen Physiologie zur Motorik, Sensorik und
Kognition geht es auch um klinische und pathophysiologische Aspekte rund
um Herz-Kreislauf-Krankheiten, neurodegenerative Erkrankungen und
Fehlfunktionen anderer Organe. Für die wissenschaftlichen Hauptvorträge
konnten die Veranstalter weltweit führende Forscherinnen und Forscher
gewinnen (Ashcroft, Deisseroth, Jentsch, Lipscombe).

Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann