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Die Preisträger Rebekka Riebl M.Sc. und Thomas Schmitt M.Sc. auf dem Bayreuther Campus.  Foto: Christian Wißler.
Die Preisträger Rebekka Riebl M.Sc. und Thomas Schmitt M.Sc. auf dem Bayreuther Campus. Foto: Christian Wißler.

Die Bayreuther Doktoranden Thomas Schmitt und Rebekka Riebl sind eines der
15 Gewinnerteams im bundesweiten Hochschulwettbewerb „Zeigt eure
Forschung!“, der in diesem Jahr dem Thema „Bioökonomie“ gewidmet ist.
Veranstalter des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
geförderten Wettbewerbs ist die Initiative „Wissenschaft im Dialog (WiD)“.
Die Gewinner aus Bayreuth wurden für ihr Konzept eines „Escape Rooms“
ausgezeichnet, der Jugendliche und Erwachsene für die Notwendigkeit einer
stärkeren Verknüpfung von Ökonomie und Ökologie sensibilisieren soll. Mit
dem Preisgeld von 10.000 Euro werden sie ihr Konzept in den nächsten
Monaten in die Praxis umsetzen.

„Wir alle sind im täglichen Leben auf die Leistungen der Natur und
Landschaft angewiesen, die wir oft für selbstverständlich halten: sei es
die Luft zum Atmen, der gedeckte Tisch oder die Freude am Wandern. Diese
Leistungen der Natur sind Grundlage einer nachhaltigen und in der
Gesellschaft akzeptierten Bioökonomie. In der Wissenschaft werden diese
Zusammenhänge intensiv untersucht, sie sind aber in der Bevölkerung noch
teilweise unbekannt. Hier setzt unser Konzept an, mit dem wir am
Hochschulwettbewerb von ‚Wissenschaft im Dialog‘ teilgenommen haben. Wir
freuen uns sehr über unseren Erfolg,“ sagt Thomas Schmitt.

Das prämierte Konzept mit dem Titel „Time is running: Save Your World Exit
Game!“ greift eine Idee auf, die ursprünglich aus dem Bereich der
Computerspiele stammt: Die Mitspieler befinden sich in einem virtuellen
Raum und müssen mit Kreativität und Spürsinn einen Ausweg ins Freie
suchen. Der „Escape Room“, den die Bayreuther Preisträger entworfen haben,
ist jedoch ein realer Raum mit vier Wänden. Die Suche nach einer
intelligenten, befreienden Lösung ist hier mit einem Planspiel verbunden.
Die Spieler müssen kooperieren und können nur so das Szenario einer
Landschaft entdecken, die wesentliche Kriterien einer nachhaltigen und
gerecht organisierten Bioökonomie erfüllt: Die Interessen verschiedener
Akteure werden berücksichtigt, natürliche Ressourcen werden ohne Raubbau
genutzt, lebenswichtige Ökosystemleistungen sind auf Dauer gewährleistet
und allen Beteiligten zugänglich. Geplant sind verschiedene
Spielvarianten, die sich durch die jeweiligen landschaftlichen
Gegebenheiten sowie ihren Schwierigkeitsgrad unterscheiden.

„Unser Escape Room soll Jugendlichen und Erwachsenen vor Augen führen, wie
wichtig funktionierende Ökosystemdienstleistungen für die Bioökonomie
sind. Darüber hinaus wollen wir den Blick für die Bedürfnisse Anderer
weiten und kooperatives Handeln fördern. Dies gilt sowohl innerhalb der
eigenen Region als auch auf globaler Ebene“, sagt Rebekka Riebl. Die
Escape Rooms, die in den nächsten Monaten auf dem Bayreuther Campus
entstehen sollen, sind mobil und problemlos ausleihbar. Digitale Versionen
zum Herunterladen und Nachbauen sind ebenfalls geplant.

Rebekka Riebl und Thomas Schmitt promovieren bei Prof. Dr. Thomas Köllner
am Lehrstuhl für ökologische Dienstleistungen der Universität Bayreuth.
Zuvor haben sie in Bayreuth den Master-Studiengang „Global Change Ecology“
absolviert und dabei einen Schwerpunkt auf die Wechselbeziehungen zwischen
gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen gelegt.