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Die Hochschule 2/2019
Die Hochschule 2/2019

Der Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe der „hochschule“ zur
Akademisierung zeigt, wie auf verschiedenen Ebenen des Hochschulsystems
mit der Bildungsexpansion nicht nur umgegangen, sondern diese auch genutzt
und sogar gefördert wird. Das geschieht nicht zuletzt dadurch, immer neue
Themenfelder zu erschließen und zum Gegenstand eines akademischen,
letztlich curricularisierbaren Interesses zu erheben. Dies bleibt nicht
ohne Rückwirkungen auf die beruflichen Handlungsfelder.

Die Bildungsexpansion schreitet weiter fort, und mit einer Umkehr dieser
Entwicklung ist nicht zu rechnen. Entsprechend gehört ein Hochschulstudium
mittlerweile fast zu einer normalen Bildungskarriere. Will man die
Bildungsexpansion nicht einfach laufen lassen, dann bedarf sie einer
intelligenten Ausgestaltung. Hier ist eine bemerkenswerte
Anpassungsfähigkeit der Hochschulen zu beobachten. Sie beweisen die
Potenz, immer neue Themenfelder zu erschließen und zum Gegenstand eines
akademischen, letztlich curricularisierbaren Interesses zu erheben.

Ebenso zeitigt die Ausgestaltung der Bildungsexpansion durch die
Hochschulen beobachtbare Wirkungen in der Arbeitswelt und des beruflichen
Handelns – intendierte wie nicht-intendierte. Auch diese sind Gegenstand
dieses Schwerpunktheftes. Es geht um die sukzessive Verabschiedung des
Ideals der Einheit von Forschung und Lehre; die gleichzeitige
Aufrechterhaltung formaler Verzahnungen von Wissenschaft und Ausbildung,
etwa im Curriculum oder in besonderen Lehrformaten; die weitere Annäherung
von Universitäten und Fachhochschulen; die gezielte Anwerbung von
Schulabgänger.innen sowie Berufserfahrenen durch die Erzeugung
‚interessanter Studienangebote‘ sowie schließlich auch die Kollision
zwischen Theorie und Praxis in ausgewählten Studienfeldern. Insgesamt wird
so erkennbar, dass die Bildungsexpansion und ihre Folgen weit komplexer
ausfallen, als es die These vom Akademisierungswahn nahelegt.

Die Beiträge des Themenschwerpunkts:

•       Annett Maiwald, Annemarie Matthies, Christoph Schubert: Prozesse
der Akademisierung. Zu Gegenständen, Wirkmechanismen und Folgen
hochschulischer Bildung. Einleitung
•       Annemarie Matthies, Dayana Lau: Die Gestalt ‚des Akademischen‘.
Zum Wandel der Praxisvorstellungen im Curriculum Sozialer Arbeit
•       Caroline Richter: Forschen lehren. Universitäre Lehre zwischen
Breiten- und Spitzenförderung
•       Sigrun Nickel, Anna-Lena Thiele: Die Rolle berufserfahrener
Studierender bei der Akademisierung des Gesundheitssektors
•       Christoph Schubert, Manfred Stock: Die Institutionalisierung eines
neuen akademischen Berufsfeldes und die Konstruktion beruflicher
Zuständigkeit. Zur Logik der Akademisierung im Bereich der Lerntherapie
•       Christiane Schnell, Christian Schäfer: Professionell (statt)
repressiv? Akademisierung der Polizei zwischen Reflexivitätsgewinn und
Sicherheitsillusionen
•       Annett Maiwald: Akademisierung der Kleinkinderziehung.
Frühpädagogische Hochschulausbildung und Praxis der Kindertagesbetreuung

In den Rubriken „Geschichte“ und „Forum“ finden sich zudem die folgenden
Beiträge:

•       Marco Birn: Ein Naturrecht auf höhere Bildung. Die Anfänge des
Frauenstudiums in Deutschland
•       Jörg-Peter Pahl, Hannes Ranke: Von der Fachhochschule zur
Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Entwicklungen zur handlungs- und
anwendungsorientierten Lehre
•       Sonja Bandorski, Marita McGrory, Gerd Grözinger: Erfolgsquoten im
deutschen Hochschulwesen. Neue Erkenntnisse in einem umkämpften Feld am
Beispiel Maschinenbau

Die Zeitschrift erscheint zweimal im Jahr; das Einzelheft kostet 17,50
Euro, das Abonnement 34,- Euro (für PrivatabonnentInnen 19,- Euro).

Bestellungen an:
Institut für Hochschulforschung (HoF)
Vertrieb „die hochschule“
Collegienstraße 62
06886 Wittenberg
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Fax: 03491/466-255
Tel.: 03491/466-254