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Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind partiell häufiger von einer hohen
Arbeitsintensität betroffen als Beschäftigte in anderen
Wirtschaftsbereichen. Das zeigt ein neues Faktenblatt der Bundeanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Während 67 Prozent der
Beschäftigten im öffentlichen Dienst davon berichten, häufig verschiedene
Arbeiten gleichzeitig betreuen zu müssen, sagen dies in der Industrie nur
58 Prozent und im Handwerk nur 50 Prozent der Beschäftigten.

Ebenso berichten Beschäftigte im öffentlichen Dienst häufiger als
Beschäftigte in anderen Wirtschaftsbereichen davon, dass sie bei ihrer
Arbeit häufig unterbrochen werden oder dass sie häufig an der Grenze ihrer
Leistungsfähigkeit arbeiten. Die Zahlen basieren auf einer Auswertung der
BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 anhand der Angaben von 17.000
abhängig Beschäftigten in Deutschland.

Die Zahlen zeigen darüber hinaus, dass sich Beschäftigte im öffentlichen
Dienst durch psychische Anforderungen häufiger belastet fühlen als
Beschäftigte in anderen Wirtschaftsbereichen. Für 83 Prozent der
Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist es demnach belastend, ständig an
der Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit zu arbeiten. Zwar sind die
Beschäftigten im öffentlichen Dienst seltener von Termin- und
Leistungsdruck betroffen, empfinden diese Anforderung aber zu 75 Prozent
als Belastung – acht Prozent mehr als der Durchschnitt aller
Beschäftigten. 65 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind
durch häufige Störungen und Unterbrechungen bei der Arbeit belastet – im
Dienstleistungsbereich und im Handwerk sind es jeweils nur 57 Prozent.

In der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 wurden zudem verschiedene
gesundheitliche Probleme abgefragt. Beschäftigte im öffentlichen Dienst
berichteten hierbei häufiger von allgemeiner Müdigkeit, Mattigkeit oder
Erschöpfung (52 Prozent), von nächtlichen Schlafstörungen (34 Prozent)
oder Kopfschmerzen (39 Prozent).

Die Auswertung macht deutlich, dass hohe Arbeitsintensität einen großen
Teil der Beschäftigten im öffentlichen Dienst betrifft. Die Beschäftigten
sind dabei partiell häufiger betroffen als die Beschäftigten in anderen
Wirtschaftsbereichen. Da eine andauernd hohe Arbeitsintensität
gesundheitliche Folgen haben kann, ist sie ein wichtiges Thema für den
Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten.

baua: Fakten "Öffentlicher Dienst: hohe Arbeitsintensität, starke
Belastung" gibt es als PDF im Internetangebot der BAuA unter
<www.baua.de/dok/8833852>.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des
BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den
Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.
Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und
bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden
sowie in der Außenstelle Chemnitz arbeiten über 700 Beschäftigte.
<www.baua.de>