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Die Solarbox lässt sich über eine App steuern.  Foto: fortiss
Die Solarbox lässt sich über eine App steuern. Foto: fortiss

fortiss-Wissenschaftler haben in einem Projekt Studierenden der
Fachbereiche E-Technik, Erneuerbare Energiesystme und Informatik gezeigt,
wie sich mit gängigen Komponenten und geringen Kosten eine kleine,
dezentrale Energieversorgungseinheit bauen lässt. Die dabei entstandene
smarte Solarbox versorgt inzwischen eine Dorfschule im indischen Madikonda
(Bundesstaat Telangana, südliches Zentralindien) mit umweltfreundlich
erzeugtem Strom.

Die Schule hatte bis vor Kurzem keine Stromversorgung und kann nun ihre
Klassenräume umweltfreundlich klimatisieren. Die Solarbox besteht aus
einer Motorradbatterie, einem Solarladeregler und einem Raspberry PI,
einem winzigen Computer im Kreditkartenformat. Daran angeschlossen ist ein
Photovoltaik-Modul. Herzstück ist ein von fortiss entwickeltes
Energiemanagementsystem. Die Materialkosten belaufen sich auf rund 300
EUR.

Die Box, die sich per App steuern lässt, haben Studierende unter Anleitung
von fortiss-Experten gebaut, die sich mit Softwarearchitekturen für
kritische Infrastrukturen beschäftigen. „Uns war wichtig zu zeigen, dass
mit technischem Knowhow und geringen Kosten eine pragmatische Lösung
entstehen kann“, erklärt Projektleiter Venkatesh Pampana, der die Box in
der indischen Schule Sri Vidyaranya Awasam aufgebaut hat. Ab sofort können
circa 20 Kinder stressfrei lernen.

„Der Vorteil an der smarten Solarbox ist, dass die Komponenten deutlich
günstiger vor Ort gekauft und aufgebaut werden können. Auch die Schulung
der Experten kann vor Ort stattfinden. Darüber hinaus lassen sich damit
herkömmliche Dieselgeneratoren ersetzen“, berichtet der Informatiker.

Über fortiss
fortiss ist das Forschungsinstitut des Freistaats Bayern für
softwareintensive Systeme mit Sitz in München. Die mehr als 150
MitabeiterInnen am Institut kooperieren aktuell in 60 Forschungs-,
Entwicklungs- und Transferprojekten mit mehr als 200 Partnern der
akademischen Forschung sowie Technologiefirmen in Bayern, Deutschland und
Europa. Schwerpunkte sind die Erforschung modernster Methoden, Techniken
und Werkzeuge zur Entwicklung software- und KI-basierter Technologien für
verlässliche, sichere cyber-physische Systeme wie das Internet of Things
(IoT). fortiss ist in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH
organisiert. Gesellschafter sind der Freistaat Bayern
(Mehrheitsgesellschafter) und die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung
der angewandten Forschung e.V. www.fortiss.org