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Aus Angst vor Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus lassen einige
Geburtskliniken in Deutschland keine Väter mehr in den Kreißsaal. Dazu
äußert sich die DGGG kritisch und empfiehlt, PartnerInnen weiterhin als
Begleitung zur Geburt zuzulassen.

Berlin, 26. März 2020 – Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und
Geburtshilfe e. V. (DGGG) weist darauf hin, dass die World Health
Organisation (WHO) und die europäischen gynäkologischen Fachgesellschaften
keine Evidenz dahingehend sehen, die PartnerInnen von gebärenden Frauen
von der Geburt auszuschließen, sofern sie nicht positiv auf SARS-CoV-2
getestet sind oder Krankheitssymptome haben¹.

„Gleichzeitig appellieren wir aber auch an das Verantwortungsbewusstsein
der Schwangeren und ihrer PartnerInnen, vorhandene Symptome nicht zu
verschleiern. Das würde andere Familien und auch das Krankenhauspersonal
unnötig in Gefahr bringen“, warnt DGGG-Präsident Prof. Dr. Anton J. Scharl
in Anbetracht der anhaltend hohen Infektionszahlen.

Die PartnerInnen im Kreißsaal erfüllen wichtige Funktionen unter der
Geburt. Nicht zuletzt leisten sie in diesem besonders vulnerablen Moment
essentiell wichtigen mentalen Beistand für die Gebärenden. Die DGGG
empfiehlt daher Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und den
Landesministerien, dies bei Ihren Erlassen und Verordnungen zur Bekämpfung
der Corona-Pandemie zu berücksichtigen.

Unsere Empfehlungen:

-       Die DGGG ruft  alle Verantwortlichen des Bundes und der Länder
dazu auf, die wichtige Funktion der PartnerInnen der Gebärenden im
Kreißsaal zu unterstützen.

-       Die DGGG empfiehlt den Kliniken, dafür Sorge zu tragen, dass die
Gebärenden im Kreißsaal durch ihre PartnerInnen während der Geburt
unterstützt werden können und entsprechende Regelungen zu schaffen, die
gleichzeitig den Schutz aller im Kreißsaal Tätigen unter diesen
Bedingungen gewährleisten.

Empfehlungen zu Maßnahmen für die geburtshilfliche Versorgung in deutschen
Krankenhäusern und Kliniken sowie Hinweise für Schwangere im Zusammenhang
mit dem Coronavirus finden Sie auf www.dggg.de. Bitte beachten Sie zudem
die tagesaktuellen Warnhinweise des Robert-Koch-Instituts.

Quellen:
¹ https://www.who.int/news-room/q-a-detail/q-a-on-covid-19-pregnancy-
childbirth-and-breastfeeding