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Patienten mit Gefäßerkrankungen gehen viel zu spät zum Arzt – erst recht
in Zeiten der Corona-Pandemie.

Das öffentliche Leben steht still, die Bundesreigierung rät, zu Hause zu
bleiben. Viele Menschen halten sich daran, was für Patienten mit
Gefäßerkrankungen gefährlich werden und im schlimmsten Fall zu
Amputationen führen kann. Deshalb sollten Patienten mit schweren
Gefäßerkrankungen unbedingt ihre Termine wahrnehmen und ihren Arzt
konsultieren. Neben der Angst vor Ansteckung sind auch die Annahme, dass
die Krankenhausbetten mit Coronavirus-Infizierten belegt seien und dass
Gefäßleiden vermeintlich warten können Gründe dafür, dass Patienten zu
Hause bleiben.

Berlin, 2. April 2020. Das öffentliche Leben steht still, viele Arztpraxen
arbeiten unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen oder sind ganz
geschlossen, in Kliniken gibt es Besuchsverbote. Die Bundesregierung rät,
zu Hause zu bleiben und sich sozial zu isolieren. Viele Menschen halten
sich daran.

Dies kann für Patienten mit Gefäßerkrankungen, wie etwa der
Schaufensterkrankheit, gefährlich werden und im schlimmsten Fall zu
Amputationen führen. Deshalb sollten Patienten mit schweren
Gefäßerkrankungen unbedingt ihre Termine wahrnehmen und ihren Arzt
konsultieren. Dies ist inzwischen zum Teil auch per Video- oder
Telefonsprechstunde möglich.

Schmerzen in den Beinen unbedingt ernst nehmen!

Die Corona-Pandemie ist weltweit das vorherrschende Thema, dennoch dürfe
nicht vergessen werden, dass auch andere Erkrankungen für die Patienten
gefährlich werden können, so Dr. Michael Lichtenberg, Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA). Insbesondere Diabetiker und
Patienten mit peripherer arterieller Gefäßerkrankung (PAVK) müssen ihre
Erkrankung ernst nehmen und dürfen nicht aus Furcht vor Ansteckung oder
aufgrund zu großer Rücksichtnahme ihre Termine beim Gefäßmediziner
absagen.

Therapien wahrnehmen und Amputationen verhindern

Warum die Patienten gerade in Zeiten der Coronavirus-Infektion (Covid-19)
viel zu spät ihren Arzt aufsuchen, liegt neben der Angst vor Ansteckung
auch an der Annahme der Patienten, dass die Krankenhausbetten mit
Covid-19-Patienten belegt seien und ihre Gefäßleiden vermeintlich warten
könnten. Letzteres ist allerdings ein Trugschluss, denn je eher Patienten
mit Schmerzen im Bein oder Fuß, Verfärbungen der Haut oder offenen Wunden
an den Beinen zum Gefäßspezialisten gehen, „umso besser ist die Chance,
dass ein Absterben der Gliedmaßen und somit eine Amputation verhindert
werden kann“, so Michael Lichtenberg. Er ruft vor allem Diabetiker und
PAVK-Patienten dazu auf, rechtzeitig zu Fachärzten zu gehen und sich
behandeln zu lassen – trotz der Corona-Pandemie. Gefäßpatienten werden
auch weiterhin behandelt, in deutschen Gefäßkliniken werden die Betten
nicht nur für Patienten mit Coronavirus-Infektionen vorgehalten. Zudem
werden die Covid-19-Patienten oder Verdachtsfälle in gesonderten
Klinikbereichen untergebracht und behandelt, sie kommen so nicht mit den
anderen Patienten in Kontakt.

Amputationszahlen sind viel zu hoch

Etwa 60.000 Zehen, Füße und Beine werden jährlich in Deutschland
amputiert. Häufig sind Gefäßerkrankungen wie die periphere arterielle
Verschlusskrankheit (PAVK) – auch Schaufensterkrankheit genannt – oder
Diabetes der Grund für die Amputationen. Dabei können diese Erkrankungen
bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelt werden, z.B. durch
Kathetertherapien (mit und ohne Einsatz von Stents), operative Eingriffe
oder auch nur durch Medikamente. Weitere Informationen erhalten Sie über
die DGA unter: https://www.dga-
gefaessmedizin.de/fileadmin/content/PDFs/Publikationen/13818002_Ratgeber_PAVK_148x148_DGA_web.pdf.
Eine Übersicht zu Gefäßmediziner*innen in Ihrer Nähe finden Sie hier:
https://www.dga-gefaessmedizin.de/patienten/der-arzt-in-ihrer-naehe.html.