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Zum Wintersemester 2020/21 führt die KSH München den
primärqualifizierenden Bachelorstudiengang „Pflege (B.Sc.)“ ein. Die
aktuelle Krisensituation zeigt mehr als deutlich, wie abhängig ein
intaktes Gesundheitssystem von qualifiziertem Fachpersonal ist – als
Profilhochschule hat sich die KSH München mit ihrer Fakultät Gesundheit
und Pflege und ihren spezifischen Studiengängen schon vor vielen Jahren in
der Akademisierung der Pflege positioniert. Das Studium Pflege (B.Sc.)
profitiert von gewachsener Erfahrung, hoher Praxisanbindung und
wissenschaftlicher Expertise.

Der neue Studiengang löst das bisherige duale Studienangebot „Pflege dual“
ab, das 2009 an der Hochschule eingeführt wurde und nun nicht länger den
gesetzlichen Vorgaben des Pflegeberufegesetzes entspricht.

München, 28.05.2020 – Zum kommenden Wintersemester startet der
primärqualifizierende Studiengang „Pflege (B.Sc.)“ an der KSH München mit
50 zu vergebenden Studienplätzen. Die Regelstudienzeit beträgt 7 Semester
in Vollzeit, das Studium mündet im Bachelor of Science und in der
Berufszulassung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Die KSH
München, deren Fakultät für Gesundheit und Pflege zu den größten und
ältesten Fakultäten in Bayern zählt, geht mit der Einführung einen
weiteren Schritt in der Akademisierung der Pflege. „In Deutschland fehlt
es an Pflegefachpersonal, das pflegewissenschaftliche Erkenntnisse in die
Pflegepraxis überführt“, sagt Prof. Dr. Anita Hausen, Dekanin der Fakultät
Gesundheit und Pflege. „Vor dem Hintergrund der steigenden Anforderungen
im Gesundheitssystem, sind wir allerdings mehr und mehr auf Fachkräfte
angewiesen, die eine wissenschaftliche Ausbildung mitbringen. So steigt
beispielsweise die Zahl an chronisch, oftmals multimorbid erkrankten
Menschen weiter an; zudem bringt der medizinisch-technische und
pflegerische Fortschritt komplexer werdende Versorgungsprozesse mit sich,
die mehr Steuerung und zusätzliche Kompetenzen zwingend erforderlich
machen. Ich begrenze mich hier nicht auf die Versorgung älterer Menschen,
sondern schließe die fachkundige Pflege von Menschen aller Altersstufen
ein.“ Mit dem Studienangebot „Pflege dual“, das bereits 2009 erfolgreich
an der KSH München eingeführt und nun durch „Pflege (B.Sc.)“ ersetzt wird,
ist bereits nachweislich die Integration von wissenschaftlichen Belegen in
die Pflegepraxis gelungen: „Pflege dual ist als ein wichtiger Einstieg in
die Akademisierung der Pflege und als Wegbereiter für die
primärqualifizierende hochschulische Pflegeausbildung zu bewerten.“
Hochschulpräsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank sieht in der
Weiterentwicklung des Studienangebots zu einem grundständigen Studium vor
allem auch den unerlässlichen Beitrag, den die Hochschule zur
Professionsentwicklung leistet – auch vor dem Hintergrund der derzeitigen
Krisensituation und dem lauten Ruf nach qualifiziertem Fachpersonal in der
Pflege: „Die akademische grundständige Pflege ist für die Zukunft des
Pflegesektors von großer Bedeutung und unsere Hochschule leistet mit dem
Studienangebot Pflege (B.Sc.) einen Beitrag zur zukünftigen Ausgestaltung
von Profession, Wissenschaft und Organisation, um den Herausforderungen –
die in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben – gewachsen zu sein.“

Mit dem primärqualifizierenden Studienangebot verantwortet die Hochschule
also künftig sowohl die theoretische als auch praktische Ausbildung der
Studierenden. Die Praxiseinsätze werden, in Kooperation mit den jeweiligen
Praxiseinrichtungen, seitens der Hochschule koordiniert und fachlich
begleitet. Sie gliedern sich in Pflicht-, Vertiefungs- und in weitere
Einsätze bzw. Stunden zur freien Einteilung (insgesamt: 2300
Praxisstunden). Mindestens 400 Stunden sind in der allgemeinen und
ambulanten Akut- und Langzeitpflege zu entrichten; 210 Stunden werden in
den Skills- und Simulationslaboren der KSH München erbracht. „Durch die
Simulation mit Puppen oder Schauspielpatienten können die Lernenden in
einem geschützten Raum erste Erfahrungen sammeln und den ‚Ernstfall‘
üben“, sagt Prof. Dr. Birgit Schaufler, Vizepräsidentin für Studium und
Lehre an der KSH München. Die Praxisstunden sind gesetzliche Pflicht,
genauso wie die stets enge Verzahnung von Theorie und Praxis als eine der
wichtigsten ministeriellen Vorgaben zur Durchführung des Studiums: „Lehre
und Studium finden an unserer Hochschule traditionell in sehr enger
Anbindung an die Praxis statt“, so Vizepräsidentin Schaufler weiter. „In
der Metropolregion München konnten wir uns ein solides und stabiles
Netzwerk an Praxispartnern im klinischen und außerklinischen Umfeld
aufbauen. Nicht zuletzt durch den Vorgängerstudiengang Pflege dual und
aber auch durch das Bachelorstudium Hebammenkunde, das wir im vergangenen
Jahr in Bildungspartnerschaft mit dem Klinikum der LMU München
implementiert haben. So können wir unseren Studierenden attraktive
Einsatzorte in der Praxis bieten, an denen sie gut begleitet sind. Sie
wenden dort an, was sie an der Hochschule gelernt haben und bringen ihre
Erfahrungen aus der Praxis wieder in den theoretischen Unterricht mit.
Dieser Austausch trägt zum Studienerfolg bei.“

Der Bachelorstudiengang Pflege befähigt zur Arbeit in pflegepraktischen
Handlungsfeldern. Menschen aller Altersstufen sollen durch
evidenzbasiertes Pflegehandeln – und somit auf Basis neuester
wissenschaftlicher Erkenntnisse – bei der individuellen
Krankheitsbewältigung unterstützt werden. Diese pflegerische Unterstützung
findet in unterschiedlichen Fachgebieten und Versorgungsbereichen statt,
also z. B. in Kliniken, ambulanten Diensten oder Altenhilfe- bzw.
Behinderteneinrichtungen. Das Studium der Pflege an der KSH München
bereitet seine Absolventen darauf vor, hochkomplexe Pflegeprozesse
wissenschaftsbasiert zu steuern und zu gestalten; die Weiterentwicklung
der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung mitzugestalten;
wissenschaftsbasierte Lösungsansätze zur Verbesserung beruflicher
Handlungsfelder zu implementieren und an der Entwicklung von
Qualitätsmanagementkonzepten, Leitlinien und Expertenstandards
mitzuwirken.