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Die Studie „Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft“, vom Institut für
Innovation und Technik gemeinsam mit adelphi consult und dem Ecologic
Institut für das Umweltbundesamt (UBA) verfasst, identifiziert sowohl
umweltbezogene Chancen als auch Herausforderungen von Fleischalternativen.
Pflanzenbasierte Ersatzprodukte, essbare Insekten und In-vitro-Fleisch
werden genau unter die Lupe genommen und es wird dargestellt, inwieweit
diese zu einem Wandel des Ernährungssystems beitragen können.

Tobias Jetzke vom Institut für Innovation und Technik erläutert:
„Wir konnten zeigen, dass bereits heute Fleischalternativen erfolgreich am
Markt angeboten werden. Diese sind überwiegend aus pflanzlichen Rohstoffen
hergestellt und erreichen einen immer höheren Imitationsgrad gegenüber
Fleischprodukten. Über die pflanzlichen Alternativen hinaus weisen auch
Fleischersatzprodukte aus essbaren Insekten Potenziale auf. Aussagen zur
zukünftigen Entwicklung von In-vitro-Fleisch sind aufgrund von
gegenwärtigen Entwicklungshemmnissen mit größeren Unsicherheiten
behaftet.“

Während Vorbehalte und Bedenken beim Verzehr pflanzenbasierter
Ersatzprodukte als weitgehend überwunden gelten können, zeigen
repräsentative Untersuchungen, dass dies für Insekten und In-vitro-Fleisch
noch längst nicht der Fall ist. Die Substitution von Fleisch durch essbare
Insekten ist ohne Abbau dieser Bedenken nicht vorstellbar. Da In-vitro-
Fleisch noch nicht auf dem Markt ist, sind Aussagen zur Akzeptanz
allenfalls hypothetisch. Trotzdem sind auch hier Vorbehalte erkennbar,
etwa hinsichtlich gesundheitlicher Risiken.

Aus Sicht des Umweltbundesamtes bieten Fleischersatzprodukte eine echte
Alternative zu Fleisch. Im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch werden bei
der Produktion von pflanzen- wie auch insekten-basierten Ersatzprodukten
weniger Treibhausgase emittiert und auch der Wasser- und Flächenverbrauch
fällt geringer aus. Für In-vitro-Fleisch gibt es bisher noch zu viele
Unsicherheiten, um Umwelt- und Gesundheitswirkungen abschließend zu
bewerten. Hier ist weitere Forschung nötig.

Als Fazit erläutert Stephan Richter vom Institut für Innovation und
Technik:
„Fleischersatzprodukte aus Pflanzen, Insekten und In-vitro-Fleisch können
eine wichtige Brückenfunktion zur Reduktion des Fleischkonsums darstellen
und die Umstellung kulturell gewachsener Ernährungsgewohnheiten
erleichtern. Fleischersatzprodukte sind damit ein mögliches Element auf
dem Weg in eine fleischärmere Ernährung, auch wenn sie kein zwingend
notwendiger Bestandteil einer umweltbewussten und gesunden Ernährungsweise
sind.“

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/die-zukunft-im-blick-fleisch-
der-zukunft


Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Tobias Jetzke, Institut für Innovation und Technik, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Stephan Richter, Institut für Innovation und Technik, srichter@iit-
berlin.de

Originalpublikation:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/die-zukunft-im-blick-fleisch-
der-zukunft