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Prof. Lorenz Hofbauer, Leiter des Zentrums für gesundes Altern, Chirurgin Dr. Fiona Kolbinger und Peter Müller, Ingenieur am Fraunhofer IWU DResden, wollen am 15. August den Stoneman Miriquidi Road bezwingen.  UKD/Marc Eisele
Prof. Lorenz Hofbauer, Leiter des Zentrums für gesundes Altern, Chirurgin Dr. Fiona Kolbinger und Peter Müller, Ingenieur am Fraunhofer IWU DResden, wollen am 15. August den Stoneman Miriquidi Road bezwingen. UKD/Marc Eisele

Über 5.000 Höhenmeter, mehr als 300 Kilometer, zwölf Anstiege – dieses
Extrem-Programm wollen zwei Mediziner am Universitätsklinikum Carl Gustav
Carus Dresden zusammen mit einem Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut
IWU an nur einem Tag meistern. Im Rahmen der diesjährigen Benefiz-
Sommeraktion der Stiftung Hochschulmedizin Dresden wagen sie sich auf die
Radrennstrecke des Stoneman Miriquidi Road in der C-Edition. Diese führt
durch das sächsische Erzgebirge von Oberwiesenthal nach Altenberg und
zurück.

Für jeden Höhenmeter hoffen die Sportler auf mindestens zwei Euro Spenden
– so sollen 10.000 Euro für neue Fahrradergometer zusammenkommen, auf
denen dann Patienten mit Krebserkrankungen sowie ältere Patienten des
Zentrums für gesundes Altern am Uniklinikum trainieren können - die
Spenden-sammlung ist bereits gestartet! Bevor auch die Sportler am 15.
August 2020 starten, lassen sie ihre Leistungsfähigkeit im Bereich
Sportmedizin des Universitätszentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie
(OUC) am Uniklinikum testen. Dieser Leistungsdiagnostik unterziehen sich
neben Profis zunehmend auch Hobbysportler – denn nur eine optimale
Vorbereitung und das Wissen über körperliche Fitness macht gesundes
Trainieren möglich.

„Mit Sport Brücken schlagen – dieses schöne Motto gilt für die diesjährige
Sommeraktion der Stiftung Hochschulmedizin Dresden“, sagt Prof. Michael
Albrecht. „Ich freue mich und bin stolz, dass wieder viele
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allen voran die beiden Mediziner auf dem
Rennrad die Arbeit der Stiftung unterstützen. Davon profitieren zu
allererst die Patienten.“ Dr. Fiona Kolbinger ist eine der angesprochenen
Mitarbeiterinnen. Wenn sie Ausgleich sucht, dann steigt sie auf das
Rennrad. Am Wochenende schaltet die Chirurgin bei Fahrradtouren von bis zu
zehn Stunden von ihrer hochkonzentrierten Arbeit im OP ab. In der Rennrad-
Szene ist sie bekannt. Im vergangenen Jahr gewann sie als erste Frau
überhaupt das Transcontinental Race. Das ist eins der extremsten und
schwersten Radrennen, das einmal quer durch Europa führt. Diese Leistungen
der 25-Jährigen haben Prof. Lorenz Hofbauer, Leiter des
UniversitätsCentrums für Gesundes Altern (UCGA), angespornt. Auch er fährt
gern Rennrad. Gemeinsam haben sie sich für die Stiftung Hochschulmedizin
Dresden zum „Stoneman Miriquidi C-Edition“ Road – Abenteuer im Erzgebirge
verabredet und bekommen dabei Unterstützung von Peter Müller, Ingenieur am
Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in
Dresden. Dabei sollen mindestens zwei Euro pro absolvierten Höhenmeter –
also 10.000 Euro zusammenkommen. Die Spendensammlung ist bereits
gestartet. Das Geld ist für den Kauf von Fahrradergometer gedacht, auf
denen Menschen mit einer Krebserkrankung sowie ältere Patienten im Zentrum
für gesundes Altern am Uniklinikum trainieren können.

Alle drei Hobby-Sportler haben die Corona-Krise intensiv für das Training
genutzt, zeitgleich aber gesehen, wie sich der Fokus in der Gesellschaft
enorm verschoben hat. Viele – insbesondere auch ältere – Patienten liefen
in dieser Zeit „unter dem Radar“, haben regelmäßige Sportgruppen gemieden
oder diese wurden abgesagt. „Wir haben die Angst der Patienten gespürt,
überhaupt ins Krankenhaus zu gehen“, sagt Fiona Kolbinger. Die Chirurgin
ist in der Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Uniklinikum Dresden
tätig. Krebspatienten, die dort operiert wurden und nach der OP
frührehabilitiert werden müssen, sollen künftig von den neuen Ergometern
profitieren. „Und der private Aktionsradius vorerkrankter Menschen hat
sich während der Corona-Pandemie enorm verkleinert“, ergänzt Lorenz
Hofbauer. Dieses Phänomen merkt er bei seiner Arbeit im Zentrum für
gesundes Altern. „Dem wollen wir durch eine sinnvolle Aktion begegnen“,
sagt Peter Müller. Denn regelmäßige Bewegung ist nicht nur für ältere oder
vorerkrankte Menschen wichtig.

Für die optimale Vorbereitung auf den Stoneman haben die drei Sportler
nicht nur bereits vor Wochen mit dem Training begonnen. „Im Erzgebirge und
der Sächsischen Schweiz haben wir ideale Trainingsvoraussetzungen
gefunden. Dabei geht es nicht nur um einen Test für Fahrer und Material,
sondern auch um die optimale Renneinteilung auf der geplanten Langdistanz
sowie das Tempo“, sagt Lorenz Hofbauer. „Wichtig ist auch die Einteilung,
wann, was und wie viel während der Fahrt gegessen und getrunken wird.“ Am
28. Juli stand die Leistungsdiagnostik im Bereich Sportmedizin und
Rehabilitation des UniversitätsCentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie
(OUC) auf dem Programm. Denn eine sorgsame Vorbereitung und ein
medizinischer Check sind wichtig. Nur wer sein Trainingspensum kennt und
weiß, welche Belastungen der Körper unbeschadet übersteht, kann optimal
trainieren und überlastet seinen Körper nicht. Immer nur Breiten- und
Freizeitsportler, sondern auch Menschen mit chronischen- und sogar
Krebserkrankungen wenden sich deshalb an die Experten der Sportmedizin des
Dresdner Uniklinikums. Bei der medizinischen Untersuchung und den daran
anschließenden Leistungstests geht es um den allgemeinen
Gesundheitszustand, individuelle Risikofaktoren und ein optimales
Training, die beim Planen der Trainingseinheiten beachtet werden sollten.
„Die Breitensportler profitieren von unserem umfangreichen
Erfahrungsschatz zur Leistungsdiagnostik von Spitzen- und
Leistungssportlern, die unsere Expertise regelmäßig in Anspruch nehmen“,
sagt Prof. Alexander Disch, Koordinator der Sportmedizin am OUC.

„Die Stiftung Hochschulmedizin Dresden ist dankbar für diese attraktive
Benefizaktion im Freien“, sagt Prof. Michael Meurer, Vorsitzender des
Stiftungsvorstandes. Wegen der Corona-Pandemie haben es viele
Benefizaktionen derzeit schwer, geplante Projekte und Angebote zum Sammeln
von Spenden umzusetzen. „Der Stoneman Miriquidi gibt uns die Möglichkeit,
unter Einhaltung aller Abstands- und Hygieneregeln aktiv für den guten
Zweck zu sein. Dabei werden wir von vielen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern aber auch von langjährigen Sponsoren und treuen Freunden der
Hochschulmedizin unterstützt.“ Nach zwölf bis 14 Stunden wollen die drei
Sportler am 15. August wieder zurück auf dem Fichtelberg sein und sich
dann nicht nur über den geschafften Erfolg, sondern auch über viele
Spenden freuen. „Wir wünschen dabei viel Erfolg und sportliches
Durchhaltevermögen“, sagt Prof. Michael Albrecht.

Förderung für die Patientenfürsorge, Forschung, Aus- und Weiterbildung
Die Stiftung Hochschulmedizin Dresden wurde 2012 mit dem Zweck errichtet,
am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und der Medizinischen Fakultät
der TU Dresden die Bereiche Krankenversorgung/Patientenfürsorge,
Medizinische Forschung sowie die Aus- und Weiterbildung der Studenten und
des medizinischen Personals zu fördern. Die Stiftung hat das Ziel, durch
Spenden und Zustiftungen Mittel einzuwerben, mit denen der hervorragende
Standard medizinischer Leistungen gesichert wird, ergänzende
Therapiemöglichkeiten angeboten und innovative Forschungsprojekte
unterstützt werden können. Das Engagement von Ärzten für ihre Patienten,
welches über die Grundversorgung hinausgeht, kann häufig nur über
zusätzliche Förderung unterstützt werden. Gut vernetzte Stationen, sich
einander ergänzende Therapien und die Entwicklung neuer
Behandlungsmethoden sind für jeden einzelnen Patienten ein Gewinn. Ebenso
wichtig ist die Suche nach Krankheitsursachen, die Weiterentwicklung sowie
Bereitstellung modernster Verfahren für Diagnostik und Therapie sowie eine
sowohl praxisnahe wie wissenschaftlich hochaktuelle Aus- und
Weiterbildung.