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Karten waren – und sind bis heute – Grundlage der Navigation auf den Meeren. Gleichwohl zählen sie zu den bislang noch wenig erforschten maritimen Wissensdingen.  Mareike Heger  DSM / Mareike Heger
Karten waren – und sind bis heute – Grundlage der Navigation auf den Meeren. Gleichwohl zählen sie zu den bislang noch wenig erforschten maritimen Wissensdingen. Mareike Heger DSM / Mareike Heger

"Karten Wissen Meer. Globalisierung vom Wasser aus" ist noch bis zum 17.
Oktober im Haus der Wissenschaft in Bremen zu sehen.

Wie formte sich die Welt zur Einheit? Karten erlauben es, die Welt als
Ganzes zu sehen und zu begreifen. Die Wanderausstellung „KARTEN WISSEN
MEER. Globalisierung vom Wasser aus“ beleuchtet anhand zahlreicher See-
und Meereskarten aus dem Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-
Institut für Maritime Geschichte sowie der Verlagssammlung Perthes Gotha,
wie das Kartenmachen und -lesen den Blick des Menschen auf die Meere
geprägt und auch verändert hat. Noch bis zum 17. Oktober 2020 ist die
Ausstellung im Haus der Wissenschaft in Bremen zu sehen.

Ab dem 14. November wird die Ausstellung im DSM gezeigt und kann
anschließend ab April 2021 auf Schloss Friedenstein in Gotha besichtigt
werden.

Bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert begann sich die Kartografie der
Meere zu vervielfältigen. Die Karten wurden zur Ausstattung von
Handelskontoren, die Ozeanografie etablierte sich als akademisches
Wissensfeld und auch in privaten Haushalten fanden sich Karten. Als
Navigationsinstrumente waren Seekarten und nautische Hilfskarten in der
Schifffahrt bis ins frühe 20. Jahrhunderts unverzichtbar, schufen sie doch
die Voraussetzung für den sich immer weiter intensivierenden
Schiffsverkehr: Sie wiesen Reisenden, Kaufleuten, Migrantinnen und
Migranten Wege in einer sich zunehmend verdichtenden Welt. Als Seekarten
ermöglichten sie die immer präzisere Navigation, als Weltmeereskarten
schufen sie ein Bewusstsein für den zeitgenössischen globalen
Zusammenhang. Vor allem aber erlaubten sie es, die Welt in ihrer Vielfalt
als Ganzes zu sehen und zu begreifen.

Diese Entwicklungen thematisiert die Ausstellung anhand der Aspekte
Globalisierung, Handel, Forschung und Navigation. Mitmach-Stationen laden
dazu ein, das Wesen und die Funktionen von Meereskarten auch aktiv zu
erkunden.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des DSM, des
Forschungszentrums Gotha / Sammlung Perthes sowie der Universitäten Erfurt
und Bremen. Sie wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) und den Aktionsplan Leibniz-Forschungsmuseen „Eine Welt in
Bewegung“ gefördert.