Pin It

Digitalisierung, Arbeit 4.0, Industrie 4.0: diese Begriffe sind aus
unserem Leben nicht mehr wegzudenken und betreffen uns alle mehr oder
weniger intensiv. Viele Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung
ergeben, sind fester Bestandteil unseres Lebens geworden: man denke an
Apps, um ein Taxi zu rufen, Essen liefern zu lassen oder Musik zu
streamen. Auch im beruflichen Umfeld werden verstärkt digitale
Technologien und Systeme eingesetzt, die den Menschen unterstützen. Sei es
bei der Ausführung körperlicher Tätigkeiten oder bei mental
beanspruchenden Aufgaben. Was genau bedeutet es für Unternehmen und
Beschäftigte, wenn sie sich mit der Einführung digitaler Technologien
beschäftigen?

Mit welchen möglichen Auswirkungen müssen sie sich auseinandersetzen? Was
gilt es im Vorfeld zu beachten? Zwar existieren verschiedene Studien zu
den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigten und Unternehmen
– jedoch sind die Erkenntnisse häufig auf einem Abstraktionsniveau, das
für den betrieblichen Praktiker wenig geeignet ist. Das ifaa – Institut
für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. unterstützt als
Forschungsinstitut der Arbeitgeberverbände der Metall- und
Elektroindustrie  Unternehmen seit vielen Jahren in
arbeitswissenschaftlichen Fragestellungen. In Gesprächen zeigte sich, dass
Unternehmen, die vor der Einführung einer konkreten Technologie stehen,
praxisnahe und auf die Technologie abgestimmte Informationen sowie Good-
practice-Beispiele benötigen. Hier setzt das Projekt AWA an.
Projekt AWA: Konkrete Anwendungsbeispiele für den betrieblichen Praktiker
Im Projekt werden konkrete Anwendungsbeispiele zum Einsatz von digitalen
Technologien erhoben. Durch ca. einstündige Experteninterviews und
anschließende Begehungen der betrachteten Arbeitsplätze werden folgende
Fragen beantwortet:
-       Entfallen Tätigkeiten?
-       Kommen neue Tätigkeiten hinzu?
-       Hat sich die Belastungskonstellation verändert?
-       Passen die Aufgabenbeschreibungen noch?
-       Haben sich die Kompetenzanforderungen verändert?
-       Welche Faktoren waren erfolgskritisch bei der Einführung und
Umsetzung?
Basis der Erhebung sind die Technologiekarten des ifaa, in denen
ausgewählte Technologien und deren betriebliche Anwendung kurz und
prägnant beschrieben werden. Die Ergebnisse der Interviews werden
anonymisiert in einer standardisierten Vorlage ausgewertet, den
entsprechenden Technologiekarten zugeordnet und den Teilnehmern des
Projekts als Anwendungsbeispiele zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus
werden die Ergebnisse fallübergreifend betrachtet, um Erkenntnisse darüber
zu gewinnen, wie die Digitalisierung die wesentlichen Anforderungs- und
Belastungsfaktoren der Beschäftigten verändert.
Unter den bislang erhobenen Beispielen stellen Anwendungen von Smart
Devices – kabellose, mobile, vernetzte elektronische Geräte – einen
Schwerpunkt dar. Diese werden vorwiegend in der Montage, in der Produktion
und in produktionsnahen Bereichen eingesetzt, zum Beispiel in der
Instandhaltung, im Werkzeugbau oder in der Logistik. Die bislang
durchgeführten Interviews zeigen, dass die Beschäftigten auf Shopfloor-
Ebene durch Smart Devices effektiv unterstützt werden können. Smart
Devices ermöglichen den sofortigen Abruf der bereitgestellten
Informationen. Die Verfügbarkeit relevanter Informationen am Ort der
Aufgabenerfüllung trägt dazu bei, dass insbesondere Such- und Wegezeiten
reduziert werden, sodass Beschäftigte mehr Ressourcen für die Ausführung
ihrer jeweiligen Haupttätigkeit haben. Im Rahmen der Untersuchung wurde
deutlich, dass eine rechtzeitige Einbindung der Anwender die Akzeptanz für
die neuen Technologien deutlich erhöhte.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.arbeitswissenschaft.net/zdf-
smart-devices

Teilnehmer gesucht: Wer kann am Projekt teilnehmen?
Um die bestehende Sammlung an Beispielen weiter zu füllen, sucht das ifaa
nach Unternehmen, die in (Pilot-)Bereichen digitale Hilfsmittel nutzen und
Interesse an einer Evaluierung ihrer bisherigen Aktivitäten haben. Die
Unternehmensgröße ist dabei nicht relevant. Interviewpartner sollten die
Projektverantwortlichen und ggf. Stellenplatzinhaber sein.
Erfahren Sie hier mehr: www.arbeitswissenschaft.net/AWA