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Der kleine Transportroboter Laura soll in Zukunft völlig selbständig die Behördenpost der Stadt Lauenburg ausliefern.  Institut für Technische Logistik, TU Hamburg
Der kleine Transportroboter Laura soll in Zukunft völlig selbständig die Behördenpost der Stadt Lauenburg ausliefern. Institut für Technische Logistik, TU Hamburg

Seit über einem Jahr fährt das autonome TaBuLa -Shuttle durch die
Lauenburger Straßen. Nun hat der selbstfahrende Elektrobus mit Laura eine
neue Kollegin dazu gewonnen. Bei Laura handelt es sich allerdings weder um
eine Co-Pilotin noch um eine Fahrgastbetreuerin. Laura ist ein kleiner
Transportroboter und steht für Lauenburgs Automatisierte Roboter
Auslieferung. In Zukunft soll sie völlig selbständig die Behördenpost der
Stadt ausliefern.

Entwickelt, programmiert und gebaut wurde Laura am Institut für technische
Logistik an der Technischen Universität Hamburg. Das Institut für
Verkehrsplanung und Logistik ist für die logistischen Prozesse hinter dem
Projekt und die Projektkoordination verantwortlich.

Der Transportroboter befindet sich seit Ende letzten Jahres in der Test-
phase. Genau wie das TaBuLa-Shuttle bewegt sich Laura selbstfahrend und
automatisiert durch die Lauenburger Innenstadt. Die Lieferroute von Laura
beginne am Posteinlagerungszentrum und führe über das Rathaus, zu den
verschiedenen Behördensitzen, sagt Justin Ziegenbein, Wissenschaftlicher
Mitarbeiter an der TU Hamburg. „Wenn Laura zum Beispiel Dokumente vom
Rathaus zum Museum liefern soll, fährt sie eigenständig bis zur nächsten
TaBuLa-Haltestelle. Sobald der Bus da ist, rollt sie über die Rampe zu
ihrem eigenen Platz, fährt ein Stückchen mit und steigt dann bei der
Museumshaltestelle aus, um dort die Post abzugeben.“ Insgesamt kann sie
eine Menge von maximal 4kg ausliefern.

Damit Laura auch den richtigen Weg problemlos findet, ist der
Transportroboter so wie das TaBuLa-Shuttle mit verschiedenen Sensoren und
Kameras ausgestattet, die ermöglichen, die Umgebung in 360 Grad zu
erfassen. „So kann sich Laura mit einer Maximalgeschwindigkeit von 6km/h
vorsichtig zwischen den Fußgängern bewegen und mögliche Hindernisse
umgehen“, erklärt Justin Ziegenbein. Sie wird aber nicht ganz auf sich
allein gestellt sein. Auf Lauras Transportweg begleitet sie immer ein
Mitglied des Forschungsteams, das mithilfe eines umfunktionierten
Playstation-Controllers bei unerwarteten Problemen eingreifen kann. „Wir
müssen Laura noch eine Weile beobachten und einige Daten sammeln, damit
wir sie für ihren richtigen Einsatz optimieren können“, so der TU-Forscher
weiter. Geplant ist, dass Laura bereits im kommenden Frühjahr die ersten
Sendungen ausliefern wird. Das Projekt läuft noch bis Dezember 2021 und
wird weiterhin im Oktober 2021 auf dem ITS World Congress in Hamburg
Ankerprojekt sein.

Neben den TU-Instituten ist auch der Kreis Herzogtum Lauenburg als
Projektpartner am Testzentrum für automatisiert verkehrende Busse
beteiligt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur im Rahmen der Förderrichtlinien
„Automatisiertes und vernetztes Fahren“ und „Ein zukunftsfähiges,
nachhaltiges Mobilitätssystem durch automatisiertes Fahren und Vernetzung“
mit 3,7 Millionen Euro.