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64. Deutscher Kongress für Endokrinologie vom 3. bis 5. März 2021 und
Online-Pressekonferenz am 3. März 2021 (beides Online-Veranstaltungen)

Bricht ein Knochen bei einer eher alltäglichen Verrichtung oder infolge
eines leichten Sturzes, kann dies ein wichtiges erstes Anzeichen für
Knochenschwund, die sogenannte Osteoporose, sein. Neben der optimalen
chirurgischen Versorgung des gebrochenen Knochens sollte immer auch die
Abklärung einer möglichen Erkrankung des Knochens erfolgen, sagt die
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) im Vorfeld ihrer 64.
Jahrestagung, die digital vom 3. bis 5. März 2021 stattfindet.

Nur so könne frühzeitig mit einer maßgeschneiderten Therapie der Ursache
begonnen und damit auch mögliche weitere Frakturen verhindert werden.
Ärzte sollten dabei ebenfalls Jüngere im Blick haben: Osteoporose trete
mitunter schon in jungen Jahren auf.

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„Brüche an den Wirbelkörpern, Schenkelhals, Oberarm und Unterarm sind
typisch für Osteoporose“, sagt Professor Dr. med. Heide Siggelkow,
Ärztliche Leiterin MVZ Endokrinologikum Göttingen und Klinik für
Gastroenterologie, Gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie,
Universitätsmedizin Göttingen. Knochenschwund kann bereits früh beginnen
und sowohl Frauen als auch Männer betreffen, so die Osteologin DVO, die
auch Mitglied in der Leitlinienkommission des Dachverbands Osteologie ist.
Etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland haben eine Osteoporose, etwa
80 Prozent von ihnen sind Frauen.

„Das Bewusstsein der behandelnden unfallchirurgischen Kollegen für eine
weiterführende Abklärung einer möglichen Osteoporose nach auffälligen
Knochenbrüchen hat deutlich zugenommen“, sagt sie. Dennoch zeigten Daten
der Techniker Krankenkasse, dass auch nach sechs und mehr osteoporotisch-
bedingten Frakturen in Deutschland nur die Hälfte der Betroffenen eine
zielgerichtete Behandlung erhält [1].

Im Rahmen der ärztlichen Betreuung, die fachübergreifend zwischen
Orthopäden, Unfallchirurgen, Internisten, Endokrinologen und dem
betreuenden Hausarzt erfolgen sollte, stehen heute neben der
Knochendichtemessung mittels der sogenannten DXA-Messung verschiedene
zielgerichtete Laboruntersuchungen zur Verfügung. Damit lassen sich häufig
die Ursachen von Frakturen bei nur geringem Trauma klären. Insbesondere
bei jungen Patientinnen umfasst die Diagnostik bei Bedarf darüber hinaus
die Untersuchung einer Knochenprobe durch eine Knochenbiopsie sowie
genetische Analysen. „Damit wollen wir eine Osteoporose vor der Zeit, eine
sogenannte early-onset Osteoporose, oder auch eine seltene
Knochenerkrankung sicher ausschließen“, so Siggelkow. Mittlerweile
existieren auch Therapiemöglichkeiten für seltene Erkrankungen. Die
korrekte und schnelle Diagnose könne für die Betroffenen daher den Zugang
zu neuen Therapieoptionen bedeuten. Dies könne ein Fortschreiten sowie
Komplikationen der Erkrankung verhindern, etwa weitere Frakturen.
Beispiele für diese Erkrankungen sind die Osteogenesis imperfecta, die
Hypophosphatasie oder die x-gebundene Hypophosphatämie.

Ist die Ursache eine Osteoporose, lassen sich mit modernen Therapien
erneute Brüche weitgehend verhindern. Der seit dem letzten Jahr auch in
Deutschland zur Verfügung stehende neue Antikörper Romosozumab habe die
Therapie der Osteoporose international revolutioniert [2], so die
Expertin. War eine Zunahme der Knochendichte von 10 Prozent in einem Jahr
vorher undenkbar, sei sie jetzt Realität. Die Folge: deutlich weniger
Frakturen. „Dies ist wesentlich besser als die bisherige Standardtherapie
der Osteoporose“, sagt Professor Dr. med. Günter Stalla, Präsident der DGE
vom Medizinischen Versorgungszentrum Medicover Neuroendokrinologie in
München.

Ist die Ursache eine Osteoporose, lassen sich mit modernen Therapien
erneute Brüche weitgehend verhindern. Der seit dem letzten Jahr auch in
Deutschland zur Verfügung stehende neue Antikörper Romosozumab habe die
Therapie der Osteoporose international revolutioniert [2], so die
Expertin. War eine Zunahme der Knochendichte von 10 Prozent in einem Jahr
vorher undenkbar, sei sie jetzt Realität. Die Folge: deutlich weniger
Frakturen. „Dies ist wesentlich besser als die bisherige Standardtherapie
der Osteoporose“, sagt Professor Dr. med. Günter Stalla, Präsident der DGE
vom Medizinischen Versorgungszentrum Medicover Neuroendokrinologie in
München.

Osteoporose von Jung und Alt und ihre moderne Diagnostik und Therapie sind
auch Themen auf der Pressekonferenz der DGE am 3. März 2021 von 12.00 bis
13.00 Uhr.

Literatur:
1.      Hadji, P., et al., The epidemiology of osteoporosis--Bone
Evaluation Study (BEST): an analysis of routine health insurance data.
Dtsch Arztebl Int, 2013. 110(4): p. 52–7.
2.      Cosman, F., et al., Romosozumab Treatment in Postmenopausal Women
with Osteoporosis. N Engl J Med, 2016. 375(16): p. 1532-1543.