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BfR-Studie zeigt Unterschiede in der Knochengesundheit

Die vegane Ernährung liegt im Trend. Wie sich diese auf die Gesundheit
auswirkt, ist Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. In einer neuen
Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) wurde deshalb die
Knochengesundheit von 36 Veganerinnen und Veganer sowie 36
Mischköstlerinnen und Mischköstler mit einer Ultraschallmessung am
Fersenbein bestimmt. Das Ergebnis: Menschen, die sich vegan ernährten,
hatten durchschnittlich niedrigere Ultraschallwerte im Vergleich zur
anderen Gruppe. Dies deutet auf eine geringere Knochengesundheit hin. In
der Studie bestimmten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso
Biomarker in Blut und Urin. Auf diese Weise sollten Nährstoffe
festgestellt werden, die mit der Ernährung und der Knochengesundheit in
Zusammenhang stehen könnten. Es gelang, aus 28 Parametern des
Ernährungsstatus und des Knochenmetabolismus zwölf Biomarker zu
identifizieren, die am stärksten mit der Knochengesundheit assoziiert sind
- beispielsweise die Aminosäure Lysin sowie die Vitamine A und B6. Die
Ergebnisse zeigen, dass diese Biomarker in Kombination bei veganer
Ernährungsweise meist in geringeren Konzentrationen vorlagen. Dies könnte
die geringere Knochengesundheit möglicherweise erklären. „Die vegane
Ernährung gilt oftmals als gesundheitsbewusst. Unsere wissenschaftlichen
Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass sich die vegane Ernährung auf
die Knochengesundheit auswirkt“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr.
Andreas Hensel.

Link zur Publikation:

<https://www.mdpi.com/2072-6643/13/2/685/htm>

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die Knochengesundheit. Dies
wurde in der BfR-Querschnittsstudie „Risiken und Vorteile der veganen
Ernährung“ genauer untersucht. An der Studie nahmen 72 Männer und Frauen
teil. Von allen Personen wurde die Knochengesundheit am Fersenbein mittels
Ultraschall gemessen. Erhoben wurden auch Angaben zu Alter, Rauchstatus,
Bildung, Body-Mass-Index, körperliche Aktivität oder Alkoholkonsum. Das
BfR konnte unter Verwendung eines statistischen Modells aus 28 ernährungs-
und knochenrelevanten Parametern aus Blut oder Urin ein Muster aus zwölf
Biomarkern identifizieren, die für die Knochengesundheit eine wichtige
Rolle spielen. Dabei zeigte sich, dass die Vitamine A und B6, die
Aminosäuren Lysin und Leucin, die Omega-3- Fettsäuren, Selenoprotein P,
Jod, Thyreoidea-stimulierendes Hormon, Kalzium, Magnesium sowie das α
-Klotho-Protein positiv mit der Knochengesundheit assoziiert waren.
Hingegen wurden bei höheren Ultraschallwerten in diesem Muster geringere
Konzentrationen des Hormons FGF23 beobachtet.

Die Ergebnisse weisen unter Berücksichtigung weiterer wissenschaftlicher
Studien darauf hin, dass Veganerinnen und Veganer eine geringere Aufnahme
von Nährstoffen haben, die relevant für das Skelett sind und vor allem in
tierischen Lebensmitteln vorkommen. Weitere Studien sind zur Klärung
erforderlich.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich
unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die
Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und
Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in
engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.