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„Arbeit – Industrie – Alltag. Kulturwissenschaftliche Annäherungen an die
Industriekultur im Saarland“ heißt eine öffentliche Online-Ringvorlesung
der Saar-Uni, die ab dem 15. April jeweils donnerstags von 18.15 bis 20.00
Uhr stattfindet. Darin präsentieren Studierende des Fachs „Historische
Anthropologie/Europäische Ethnologie“ die Ergebnisse ihrer
Projektarbeiten, die im Rahmen eines zweisemestrigen Forschungsprojektes
entstanden sind. Externe Referentinnen und Referenten ergänzen die
Vortragsreihe.

Das Saarland ist bekannt als Industrieland, das sich insbesondere durch
Kohle und Stahl einen Namen machte. Im Rahmen eines Projektseminars hat
sich eine Gruppe angehender Kulturwissenschaftlerinnen und
-wissenschaftler auf Spurensuche in die einst industriell geprägte
Alltagswelt vieler Saarländerinnen und Saarländer begeben: Welche
Erlebnisse aus ihrem Arbeitsalltag haben die Menschen nach Feierabend am
Tresen ihrer Lieblingskneipe besprochen? Wie wurde das Ende des
saarländischen Bergbaus erlebt? Wie werden industriell geprägte Orte heute
(um)genutzt und aufgewertet? – Diese und andere spannende Themen rund um
die Auswirkungen der industriellen Geschichte auf zentrale Bereiche des
Alltagslebens werden in der öffentlichen Ringvorlesung präsentiert und zur
Diskussion gestellt.

Die coronabedingt digital stattfindende Ringvorlesung richtet sich sowohl
an Studierende als auch an interessierte externe Zuhörerinnen und Zuhörer.

Programm:

15. April:
Der Mensch am Tor zur Blut sprühenden Hölle. Die Darstellung von Arbeitern
und Alltag der Völklinger Hütte im Film (Isis Luxenburger, Saarbrücken)

22. April:
Eine Stadt. Ein Werk. Die Beziehung der Stadt Völklingen zur Völklinger
Hütte (Jaqueline Palilla, Saarbrücken)

29. April:
Zur Inwertsetzung industriellen Erbes – Das Beispiel des Weltkulturerbes
Völklinger Hütte (Lioba Hamacher, Witten)

6. Mai:
Zur Musealisierung von Industriekultur am Beispiel der Keramikmuseen in
Saargemünd (Johanna Ehrlich, Saarbrücken)

Die Gutachten zu den Denkmälern des saarländischen Steinkohlebergbaus
(Rainer Hartz, Saarbrücken)

20. Mai:
Von Schlaf- und Prämienhäusern. Wohnen und Wirtschaften unter
industriellen Arbeitsbedingungen (Tabea Motika, Saarbrücken)

Strukturwandel am Tresen? Kneipenkultur als Spiegel der Arbeits- und
Lebenswelten der südwestdeutschen Mittelstadt St. Ingbert? (Peter Burgard,
Saarbrücken)

27. Mai:
Leben in saarländischen Bergmannssiedlungen nach dem Zweiten Weltkrieg
(Joana Baumgärtel, Saarbrücken)

Die Verehrung der Heiligen Barbara im saarländischen Bergbau. Soziale und
kulturelle Funktionen im 20. Jahrhundert (Corinna Kern, Saarbrücken)

10. Juni:
„Ein Bergmann will ich werden ...“ – Konzepte des Bergarbeiters in der
Lehrlingszeitung „Der junge Bergmann“ (Charlotte Ullmert, Saarbrücken)

17. Juni:
Schicht im Schacht – Das Ende des Bergbaus im Saarland (Nina Schmit,
Saarbrücken)

24. Juni:
Der Bergbau in Ibbenbüren. Wie ein Stück Saarland nach Nordrhein-Westfalen
kam (Jana Hiege, Saarbrücken)

1. Juli:
Kämpfe um das Bergwerk Ibbenbüren (Dr. Thomas Schürmann, Cloppenburg)

8. Juli:
Der Saarkohlenwald. Vom „grünen Motor der Industrie“ zur „grünen Oase vor
den Toren der Stadt“ Saarbrücken (Sarah Klement, Saarbrücken)

Echte Flüsse haben Kurven? Diskurse über den Ausbau der Saar in den 1970er
und 1980er Jahren (Lukas Braun, Saarbrücken)

15. Juli:
Von der „industriellen Reservearmee“ zum saarländischen Mitbürger.
Kulturelle Austauschprozesse am Beispiel italienischer Gastarbeiter
(Marianna Raffele, Saarbrücken)

22. Juli:
Die Industrialisierung als Zäsur: Zum Konstitutionsverhältnis von Arbeit,
Zeit und strukturellem Wandel (Laura Weidig, Saarbrücken)

Infos:
Die Veranstaltung findet digital über MS Teams statt. Bei Interesse wird
um Anmeldung unter rv-industriekultur@uni-saarland.de gebeten.
Nähere Infos zum Ablauf finden Sie auf der Lehrstuhlhomepage unter:
<www.uni-saarland.de/lehrstuhl/krug-richter.html>