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Im Rahmen des Horizont Europa Projekts PrAEctiCE erhält ein
internationales Forschungskonsortium von der Europäischen Kommission über
einen Zeitraum von 3,5 Jahren 7 Millionen Euro, um ostafrikanische
Kleinbauern bei ihrem agro-ökologischen Wandel zu unterstützen. Als
Projektpartner unterstützt das Steinbeis Europa Zentrum die Koordination
des Projekts, die Kommunikation und Verwertung der Projektergebnisse sowie
das  Datenmanagement.

Ostafrika, wo mehr als 473 Millionen Menschen leben, steht vor großen
Herausforderungen beim Zugang zu sicheren und nahrhaften Lebensmitteln -
die Nahrungsmittelkette ist äußerst fragil. Klimawandel und Wetterextreme
bedrohen Landwirte, die auf ihre Ernten angewiesen sind, um sich selbst,
ihre Familien, ihre Gemeinschaft und ihr Land zu ernähren.

Das kürzlich ins Leben gerufene Projekt „Potenziale agrarökologischer
Praktiken in Ostafrika mit Schwerpunkt auf zirkulären Wasser-Energie-
Nährstoff-Systemen“, kurz PrAEctiCe, geht das Problem der
Ernährungssicherheit durch die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen im
Bereich der landwirtschaftlichen Nachhaltigkeit an. Das Projekt startete
am 1. November 2022; das Online-Kick-off-Meeting des 16-köpfigen
Konsortiums und Adelma Di Biaso, der Projektbeauftragten der Europäischen
Kommission, fand am 10. November 2022 statt.

Am Projekt sind sechs europäische und zehn afrikanische Institutionen
beteiligt. Die Koordination liegt bei Prof. Jan Hoinkis von der Hochschule
Karlsruhe. Der Multi-Stakeholder Ansatz wird neue Einblicke in bestehende
erfolgreiche agro-ökologische Praktiken in Ostafrika und deren Hindernisse
und Antriebskräfte für Kleinbauern geben.

Gemeinsam werden die Partner ein neuartiges Set an Agrarökologie-
Indikatoren für Ostafrika entwickeln, das auf den gewonnenen Erkenntnissen
basiert. Die Untersuchung des Potenzials solcher agrarökologischen
Praktiken ist ein Schlüsselelement für die Erreichung der UN-Ziele für
nachhaltige Entwicklung (SDGs), zu denen auch die „Farm to Fork“-Strategie
gehört, die im Mittelpunkt des Europäischen Green Deals steht.

Der Projektkoordinator, Prof. Jan Hoinkis, ist zuversichtlich: „Die
integrierte Aquakultur hat das Potenzial, sich zu einer
Schlüsseltechnologie zu entwickeln, die die Landwirtschaft verändern und
die Ernährungssicherheit im Zuge des Klimawandels verbessern kann.“

Mit dem Schwerpunkt auf zirkulären Wasser-Energie-Nährstoff-Systemen der
integrierten Aquakultur wird ein von PrAEctiCe entwickeltes
Entscheidungshilfeinstrument die Landwirte bei der Abschwächung und
Anpassung der Auswirkungen landwirtschaftlicher Praktiken auf den
Klimawandel im lokalen Kontext unterstützen.

In Ostafrika wurden drei Living Labs eingerichtet, um die Datenvalidierung
im Projekt zu erleichtern. Hier wird der Wasser-, Energie- und
Nährstoffverbrauch in drei verschiedenen integrierten Aquakultur-Systemen
optimiert:
•       Demonstrationsanlage VicInAqua für Aquakultur und
Zwischenfruchtanbau in Kenia
•       Eine Hydro-Aquaponik-Anlage in Uganda
•       Ein Labor für ein integriertes Fisch-Geflügel-System in Tansania

Die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des Ernährungssystems durch
nachhaltige landwirtschaftliche Produktivität schafft echte
Beschäftigungs- und Handelsmöglichkeiten für die junge Generation in
Ostafrika, indem traditionelles landwirtschaftliches Wissen mit modernen
digitalen Werkzeugen kombiniert wird. Um diese Vision zu verwirklichen,
wird Wissensaustausch durch Schulungen, Studentenaustausch und
Veranstaltungen gefördert. Ein kaskadenförmiger Ausbildungsmechanismus mit
Train-the-Trainer-Kursen soll Beratern für Agrarökologie dabei helfen,
Landwirte zu schulen und Akteure auf allen Ebenen zu erreichen.

Als Projektpartner unterstützt das Steinbeis Europa Zentrum die
Koordination des Projekts, bei Verbreitungs- und
Kommunikationsaktivitäten, bei der Verwertung der Projektergebnisse sowie
beim Datenmanagement.

Die Partner des Projekts:
·       Hochschule Karlsruhe – Karlsruhe, Deutschland
·       Steinbeis Europa Zentrum  – Karlsruhe, Deutschland
·       Aquabiotech GmbH – Mosta, Malta
·       Prototipi GmbH – Lagos, Nigeria
·       Göteborgs Universität – Göteborgs, Schweden
·       Makarere Universität – Kampala, Uganda
·       Uganda Martyrs Universität – Nkozi, Uganda
·       Maribor Universität – Maribor, Slowenien
·       Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei – Kisumu,
Kenia
·       Regionales Hochschulforum für den Kapazitätsaufbau in der
Landwirtschaft – Kampala, Uganda
·       Nationale Landwirtschaftliche Forschungsorganisation – Entebbe,
Uganda
·       Maseno Universität – Kisumu, Kenia
·       Nachhaltige Landwirtschaft Tansania – Morogoro, Tansania
·       Aquagri IIM - Internationales Irrigationsmanagement, GmbH – Evora,
Portugal
·       Allianz für Ernährungssouveränität in Afrika – Kampala, Uganda
·       Akademie für Agrarwirtschafts in Afrika (Kenia) – Nairobi, Kenia