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Bundestag berät über DMP Adipositas: DDG begrüßt dies als Teil der
Nationalen Diabetesstrategie (NDS) und bietet Unterstützung an

"Ein notwendiger Schritt zur Umsetzung der Nationalen Diabetesstrategie“,
so kommentiert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) die heutige
Beratung des Deutschen Bundestags über die Einführung eines strukturierten
Behandlungsprogramms für Menschen mit starkem Übergewicht – das so
genannte Disease Management Programm (DMP) Adipositas.

Nachdem der Bundestag im Juni vergangenen Jahres bereits eine Nationale
Diabetesstrategie verabschiedet hatte, fehlte es zunächst an konkreten
Maßnahmen. Im Rahmen des jetzt vorgelegten Gesetzentwurfs zur
Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) ist die Einführung
eines DMP Adipositas geplant. Das kann die Versorgung von Menschen mit
krankhaftem Übergewicht deutlich verbessern und damit die Zahl der
Neuerkrankungen an Diabetes Typ 2 reduzieren. Die DDG empfiehlt, bei der
Ausgestaltung des neuen DMP Adipositas bestehende Strukturen und Expertise
aus dem DMP für Typ-2-Diabetes zu nutzen.

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Adipositas und Diabetes sind zwei Krankheiten, die eng miteinander
vergesellschaftet sind. Menschen mit Adipositas sind sechs- bis zehnmal so
häufig von einem Typ-2-Diabetes betroffen wie Normalgewichtige – und
bereits ein Viertel der Erwachsenen sind aktuellen Daten zufolge stark
übergewichtig, Tendenz steigend. Diabetes verursacht häufig großes Leid
für die Betroffenen, stellt mit jährlich 21 Milliarden Gesamtkosten aber
auch eine große finanzielle Belastung für das Gesundheitswesen dar.
„Allein diese Zahlen sind Grund genug, um politisch gegen den stetigen
Anstieg von Adipositas und Diabetes vorzugehen“, betont Professor Dr. med.
Andreas Neu, Präsident der DDG. Die Einführung eines DMP Adipositas
verbessere die Prävention und Versorgung der Menschen mit starkem
Übergewicht, sie sei aber auch ein wichtiger Baustein der Diabetes-
Prävention wie sie in der Nationalen Diabetesstrategie gefordert wird.

„Die geplante Einrichtung eines strukturierten Behandlungsprogramms für
Menschen mit Adipositas begrüßen wir sehr“, kommentiert auch die
Geschäftsführerin der DDG, Barbara Bitzer, die heutigen Beratungen im
Deutschen Bundestag. Damit bekämen Menschen mit Adipositas Zugang zu einer
kontinuierlichen, strukturierten und qualitätsgesicherten Behandlung –
möglichst bevor es zu einem manifesten Diabetes kommt. „Damit wird den
Betroffenen in doppelter Weise geholfen – ihre Adipositas-Erkrankung wird
angemessen versorgt und das Entstehen von Typ-2-Diabetes idealerweise
verhindert“, so Bitzer.

Evidenzbasierte Leitlinien für die Behandlung von Adipositas haben die DDG
und die Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) bereits vorgelegt. Darüber
hinaus wurden im Rahmen des DMP für Typ-2-Diabetes in den letzten Jahren
gut funktionierende sektorenübergreifende, interdisziplinäre Strukturen
und Behandlungsteams aufgebaut. „Aufgrund der engen Verzahnung der beiden
Krankheitsbilder könnten diese auch für ein DMP Adipositas optimal genutzt
werden“, betont Bitzer. Daher sei es empfehlenswert, die bestehende
Expertise in die Ausgestaltung des jetzt geplanten DMP Adipositas eng mit
einzubinden und die DDG mit ihrer Erfahrung als zentralen Ansprechpartner
zu nutzen. „Wir sind jederzeit bereit“, betont DDG Präsident Andreas Neu.

Link zur Stellungnahme der DDG zum DMP Adipositas vom November 2020:
<https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/politik/stellungnahmen
/stellungnahme-zum-entwurf-eines-gesetzes-zur-weiterentwicklung-der-
gesundheitsversorgung-punkt-ii8-entwicklung-eines-dmp-adipositas
>

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auf der DDG Webseite.
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Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9200 Mitgliedern
eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in
Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in
Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und
entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung
der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als acht Millionen Menschen in
Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch
umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.