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Seit 1983 wird der Dortmunder Umweltpreis vergeben. Über die Gewinner des Jahres 2015 hat die Jury unter Vorsitz von Bürgermeisterin Birgit Jörder heute entschieden. Ausgelobt wurden der Bürgerumweltpreis, dotiert mit 3 000 Euro und der Kinder- und Jugendumweltpreis, dotiert mit 4 500 Euro. Insgesamt lagen der Jury 15 Bewerbungen vor, 14 um den Kinder- und Jugendumweltpreis, dessen Vergabe seit vielen Jahren von der Wilo AG finanziell unterstützt wird und eine um den Bürgerpreis.

 

Bürgerumweltpreis

Den Bürgerumweltpreis, verbunden mit einem Preis in Höhe von 1.000 €, erhalten Dorothee Scharping-Hammad und Günter Hennemann für ihr Engagement im Artenschutz. Die engagierten Naturschützer haben sich aktiv für den Schutz der Flussregenpfeifer eingesetzt, die sich das Baugebiet im Bereich Phoenix-West als Brutgebiet ausgesucht hatten.

Die seit Jahren aus Liebhaberei vorgenommene Beobachtung und dadurch erworbene Kenntnis der faszinierenden Brutvögel durch Dorothee Scharping-Hammad und Günter Hennemann verdichtete sich von April bis Juni 2015 zu einem nahezu kontinuierlichen Meldesystem auf Phoenix-West, das den beauftragten Artenschutzgutachtern und der Unteren Landschaftsbehörde äußerst wertvolle Unterstützung war. Besonders hervorzuheben ist dabei die selbst bei bisweilen kontrovers diskutierten Entscheidungen stets feststellbare Kooperationsbereitschaft der beiden Naturschutzvertreter.

 

Kinder- und Jugendumweltpreis

Der Kinder- und Jugendumweltpreis stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Leben auf kleinstem Raum – Naturerfahrung mit der Lupe“. Der Jury lagen 14 Bewerbungen um den mit 4 500 Euro dotierten Preis vor. In diesem Jahr wird das Preisgeld um die Summe, die im Rahmen des Bürgerpreises nicht vergeben wurde erhöht. Somit Stehen insgesamt 6.500 € für den Kinder- und Jugendumweltpreis zur Verfügung. Alle Beiträge zeigen, dass das Thema mit großem Einsatz und viel Spaß bearbeitet wurde.

Die Jury zeichnet folgende Teilnehmer mit einem Geldpreis aus:

 

 

 

1000 Euro erhalten die NABU-Kids

Die NABU-Kids, das sind 25 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren. Sie haben sich mit dem Problem der Kastanien-Miniermotte auseinander gesetzt. Mit Lupe und Mikroskop haben sie Kastanienblätter untersucht und sich über die Lebensweise des kleinen Insekts informiert. Dabei haben sie herausgefunden, dass man den erkrankten Bäumen nur helfen kann, wenn man das Laub der Kastanien im Herbst zusammenrecht und über den Restmüll entsorgt. Das haben sie für einige Bereiche im Dorney-Wald in die Tat umgesetzt.

Ihre Wissen über die Zusammenhänge zwischen Kastanien und Miniermotten haben sie in einem „Fensterbuch“ mit detaillierten Illustrationen zusammengetragen. Dazu wurde ein essbares Modell gebastelt, das den Aufbau des Blattes und die darin lebende Kastanien-Miniermotte zeigt.

 

950 Euro erhält die Umweltgruppe der Katholischen Hauptschule Husen

Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes „Naturwissenschaften – Gartenbau“ beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen seit 2011 kontinuierlich mit dem Thema Wildbienen. Neben der Lebensweise und der Ökologie der Wildbienen widmen sie sich besonders dem Schutz der bedrohten Arten. Dies geschieht durch den Ausbau geeigneter Nisthilfen und den Anbau geeigneter Nahrungspflanzen.

Neben der praktischen Beschäftigung mit dem Thema kommt der Wissensvermittlung eine besondere Bedeutung zu. An mehreren Stellen im Schulgebäude wurden Infotafeln installiert, die alle Schüler, Lehrer und Besucher der Schule über die Maßnahmen des Projektes auf dem Laufenden halten.

 

750 Euro erhält die Kreuz-Grundschule

Die Schülerinnen und Schüler des dritten Jahrgangs haben einen Komposthaufen im Jahresverlauf beobachtet.

Bei einem Besuch im AGARD-Naturschutzhaus hatten die Kinder die Gelegenheit sich über den Lebensraum Boden mit all seinen Bewohnern zu informieren. Sie haben viel über ihre Lebensweise gelernt und die Besonderheiten unter dem Mikroskop entdecken können.

Aber auch die Amphibien im benachbarten Teich fanden großes Interesse.

Alle Beobachtungen haben die Kinder in einem „Lupenbuch“ dargestellt. Sie haben alles genau beschrieben und gezeichnet.

Für die Kinder ihrer Patenklasse haben sie ein „Rätselbuch“ erarbeitet. Mit Blick durch die Lupe wurde das Detail eines Tieres dargestellt und beschrieben, auf der nächsten Seite gibt es dann die Auflösung.

Darüber hinaus haben sich die Kinder sich intensiv mit dem Wald beschäftigt. Unter dem Motto „Vom Großen zum Kleinen“ haben sie sich im Rahmen von Walderkundungen mit der Struktur des Waldes und seinen Bewohnern in den unterschiedlichen Stockwerken auseinander gesetzt. Sechs Stockwerk-Kisten zeigen die Besonderheiten der einzelnen Etagen. Neben der Arbeit mit Lupe und Mikroskop haben die Schülerinnen und Schüler auch viele neue Englisch-Vokabeln gelernt.

 

Außerdem haben sie sich beim Besuch des AGARD-Naturschutzhauses mit den Sinnesleistungen des Regenwurms befasst. An acht Stationen haben sie durch Beobachtungen und Versuche herausgefunden, welche Ansprüche der Regenwurm an seine Umwelt stellt, und welche Bedeutung er für die Natur hat.

In einem “Regenwurm-Buch“ haben die Kinder alle Beobachtungen und Ergebnisse zusammengefasst.

 

750 Euro erhält die FaBiDo-Einrichtung Oesterstraße

Die Kinder der „Sternengruppe“ haben sich über das Jahr mit dem Leben in ihrem Komposthaufen beschäftigt. Ihre Beobachtungen haben sie auf über 80 Seiten dokumentiert. Regelmäßig wurde der Komposthaufen mit der Lupe untersucht. Dabei lernten die Kinder nicht nur die verschiedenen Tierarten kennen. Auch die Entwicklung von Schmetterlingen und Käfern wurde thematisiert. Die unterschiedliche Lebensweise einzelner Tiere stieß auf großes Interesse.
So haben die Kinder an Hand eines „Regenwurm-Glases“ ganz genau die Verarbeitung von Pflanzenresten und damit die Entstehung wertvoller Komposterde beobachten. Alle Grünabfälle aus der Einrichtung werden kompostiert. Die so gewonnene Erde sorgt in den Hochbeeten für gute Ernte. Salat, Gemüse und Kräuter werden in der Küche verwendet.

Mit Hilfe von Sachbüchern und Bestimmungsbüchern haben die Kinder viel über die Zusammenhänge in der Natur und ihren Nutzen für die Menschen gelernt.

Auch in Zukunft werden sie den Blick auf die kleinen Dinge richten.

 

450 Euro erhält die Forscher AG der Robert-Koch-Realschule

Die Schülerinnen und Schüler der Forscher AG haben sich intensiv mit dem Lebensraum Teich auseinander gesetzt. Untersuchungsobjekt war der Teich im NSG Bolmke. Durch genaue Beobachtung haben sie herausgefunden, welche Tiere sich in der Lebensgemeinschaft Teich zusammengefunden haben. Zu den vorkommenden Tierarten haben die Kinder Steckbriefe erstellt, die Auskunft geben über Aussehen und Lebensweise.

In einem „Karton“ haben sie den Lebensraum Teich nachgebildet.

 

400 Euro erhält die FaBiDo Tageseinrichtung für Kinder in der Bornstraße

Angeregt durch Beobachtungen im Umfeld der Kita und auf Spielplätzen haben die Kinder sich intensiv mit dem Leben unterschiedlicher Insekten beschäftigt. Dabei haben sie viele Informationen aus Büchern und dem Internet bekommen. Akribisch wurden Steckbriefe erstellt, die Auskunft gaben über die Entwicklung, die Lebensweise und den Lebensraum. Alles wurde in einem Insektenbuch zusammen getragen.

Durch Lieder, Märchen, Basteln und Malen wurde das erworbene Wissen vertieft.

Die Kinder wollen weiterhin einen genauen Blick auf ihre Umgebung richten. Als nächstes soll das Leben der Spinnen erforscht werden.

 

400 Euro erhält die Johannes-Wulff-Schule

Die Schülerinnen und Schüler haben sich unter dem Thema „Blick durch die Becherlupe – Spinne, Käfer und Wurm unter Beobachtung“ einen Einblick in die Welt der Kleinlebewesen verschafft. Neben unmittelbaren Beobachtungen über einen längeren Zeitraum wurde in Sachbüchern recherchiert. Die Kinder lernten die besonderen Merkmale der Tiere, ihre Nahrung und ihre Verhaltensweise kennen.

Im fächerübergreifenden Unterricht wurden die Betrachtungen zeichnerisch umgesetzt. Das gelernte hat jedes Kind in seinem persönlichen Faltheft festgehalten.

Besonders hervorzuheben ist, dass die Kinder den jüngeren Schülerinnen und Schülern von ihren Beobachtungen erzählt haben.

 


400 Euro erhält die FaBiDo Kindertageseinrichtung Rotbuchenweg

Die Kinder haben als Beitrag zum Kinder- und Jugendumweltpreis ein Umwelt-Info-Buch erarbeitet. Darin haben sie nicht nur ihre Beobachtungen dargestellt, sonder auch alles was sie über eine Tier- oder Pflanzenart erfahren haben. Angefangen hat alles mit einem Besuch im Wald. Schnecken waren die ersten Tiere, die genauer unter die Lupe / das Mikroskop genommen wurden. Neben Nacktschnecken waren die Bänderschnecken so interessant, dass die Kinder für sie ein Terrarium eingerichtet und das Verhalten beobachtet haben. Das spannendste war aber sicherlich ein Schneckenrennen. Viele Informationen wurden aber auch aus Büchern und Zeitschriften zusammengetragen.

Ähnlich intensiv haben sich die Kinder mit den heimlichen Bewohnern des Außengeländes ihrer Einrichtung beschäftigt. Regenwürmer, Kellerasseln, Feuerwanzen, Hummeln, Ameisen, Schnaken, Spinnen und Schmetterlinge haben sie entdeckt. Immer wurde ihr Blick auf die Zusammenhänge in der Natur gelenkt. Die Entwicklung der Tiere war dabei ebenso wichtig wie die Ansprüche an den Lebensraum und die Bedeutung für Pflanzen. Zum Schutz vieler Insektenarten wurde ein Insektenhotel gebaut und im Bereich der Kita aufgestellt.

Auch Pflanzen wurden untersucht. Um zu erkennen, wie verschiedene Pflanzen sich entwickeln, wurden Versuche mit Paprika, Bohnen und Tomaten gemacht.

Beim Basteln und Malen wurde das Gelernte kreativ umgesetzt. So wurde ein Memory-Spiel aus eigenen Fotos gestaltet. Daneben wurde als wichtiger Bestandteil des Wettbewerbsbeitrags ein Modell gebastelt, das durch die Lupe zeigt, wie die Tiere und Pflanzen in der Natur zusammenleben.

 

350 Euro erhält die FaBiDo Kindertageseinrichtung Bülowstraße

Obwohl die Einrichtung inmitten dichter Bebauung liegt, werden die Kinder regelmäßig an die Natur in der Umgebung herangeführt. Dies ermöglichen die benachbarte Kleingartenanlage und der Fredenbaumpark.

Aber auch den Weg mit der Bahn zum NSG Süggelwald nehmen die Kinder regelmäßig auf sich, um das Leben im Wald zu erkunden. Bevor sie sich auf dem Lehrpfad rund um das Damwildgehege auf die Pirsch begeben konnten, standen die Waldregeln auf dem Plan. Erst dann konnte alles genau unter die Lupe genommen werden.

Die Kinder beobachten nicht nur das Aussehen der mitunter winzigen Tiere, sondern auch deren Bewegungen, die die Kinder nachzuahmen versuchten.

Dinge, die sich nicht unmittelbar erklären ließen, wurden später im Internet recherchiert.

350 Euro erhält der Katholische Kindergarten St. Clemens

Mit einer Gruppe von zunächst neun Kindern wurden in der Kita Stabheuschrecken unter die Lupe genommen. In einem Terrarium konnten sie die Entwicklung der Tiere vom Ei bis zum erwachsenen Tier genau beobachten. Sie lernten wie die Tiere sich bewegen und welche Nahrung sie benötigen. Die Versorgung der Tiere haben die Kinder übernommen und lernten dabei Verantwortung für andere zu übernehmen. Da es viel Stabheuschreckennachwuchs gab, wurden auch die anderen Kinder in der Einrichtung einbezogen.

Weil alles so spannend war, haben die Kinder mit der Lupe das Außengelände des Kindergartens untersucht und dabei viele verschiedene „Krabbeltiere“ gefunden.

Auch der Lebensweise der Regenwürmer haben sie sich intensiv gewidmet.

Mit Blick auf das Thema wurde gemalt und gebastelt. Für den Martinsumzug basteln die Kinder Laternen nach ihren Zeichnungen der kleinen Tiere. In Zusammenarbeit mit dem Turbo-Prop-Theater wurde ein Puppentheaterstück erarbeitet mit dem Titel „Wo Wollmäuse, Sockenschlangen und Krabbelkäfer wohnen.

Bei einem Besuch in der DASA konnten die Kinder in der Mitmachausstellung „Architektierisch“ erfahren, wie Tiere bauen und wohnen und auch dass der Mensch von den Tieren lernen kann. Der nächste Besuch in der DASA ist schon geplant.

 

350 Euro erhält die Kindertageseinrichtung Hainallee

Die Kinder haben sich intensiv mit Spinnen beschäftigt. Zunächst mit Hilfe von Büchern, danach haben sie die Tiere in ihrem Lebensumfeld gesucht. Um sie besser und über einen längeren Zeitraum beobachten zu können, haben die Kinder sie gefangen und in ein Terrarium gesetzt. Ein anatomisches Modell half den Kindern den Körperbau der Spinnen zu verstehen. Von besonderem Interesse war, wie die Spinnfäden produziert wurden.

Beim Basteln und Malen wurde das Erlernte auf spielerische Art und Weise vertieft.

Bei einem Besuch im AGARD-Naturschutzhaus im Westfalenpark hatten die Kinder sogar die Möglichkeit, Spinnen unter einem Mikroskop zu beobachten.

Am Ende wurden alle Tiere in die Freiheit entlassen.

 


300 Euro erhält der Katholische Kindergarten St. Marien

Sieben Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren haben sich mit dem Thema „Leben auf kleinstem Raum“ intensiv auseinander gesetzt. Im Außenbereich des Kindergartens haben die Kinder ebenso wie auf einer Exkursion in den Wald Tiere beobachtet und sind der Frage nachgegangen wie sie wachsen, sich bewegen und was sie zum Leben brauchen. Stabheuschrecken im Terrarium boten eine ständige Beobachtungsmöglichkeit. Auch das Wachstum von Pflanzen wurde im Rahmen von Aussaatversuchen beobachtet. Die Kinder haben gelernt, dass Samen genauso unterschiedlich aussehen wie die Pflanzen, die sich daraus entwickeln.

Ein Tag in der interaktiven Ausstellung „Architektierisch“ der DASA war für die Kinder ein besonderes Erlebnis.

Auch 2016 soll der Dortmunder Umweltpreis wieder für besonderes Engagement vergeben werden.

Das Motto für den Kinder- und Jugendumweltpreis lautet:

„Aus alt mach neu! – Umweltschutz beginnt bei Dir“