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Der Verwaltungsvorstand hat vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen und städtischen Entwicklung zum Themenkomplex „Sicherheit“ beschlossen, dem Rat die Erstellung eines Masterplans „Kommunale Sicherheit“ zu empfehlen.

In jüngster Zeit wurde eine zunehmende Verunsicherung der Bevölkerung in bestimmten Stadtteilen wahrgenommen; überdies kam und kommt es inzwischen häufiger zu Widerstand gegen Ordnungskräfte. Vermehrt wurde der Wunsch an die Stadt herangetragen, doch mehr für die Sicherheit in Dortmund zu tun. Im Gegensatz dazu haben die Verantwortlichen der Stadt den Eindruck, dass die objektive Sicherheitslage in Dortmund vergleichsweise gut ist.

Deshalb scheint es wichtig zu klären:

Wo stehen wir als Stadt? Welche Einflussmöglichkeiten haben wir? Wo gibt es Handlungsbedarf? Wie ist das Verhältnis zwischen objektiver und subjektiver Sicherheit in Dortmund?

Unter Zugrundelegung eines erweiterten Sicherheitsbegriffs, der neben ordnungsrechtlichen und technischen Aspekten der Sicherheit z.B. auch Fragen des sozialen Zusammenhalts thematisiert, soll die Aufgabe der Stadtverwaltung, aber auch die Rolle des Einzelnen untersucht werden.

Dabei soll ein integrierter, quartiersbezogener Ansatz gewählt werden. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass nur in solchen Einheiten, im Zusammenspiel aller Akteure, Maßnahmen zur Sicherheit sinnvoll sind und wirken. Positive Erfahrungen mit der Wirksamkeit von Umfeld bezogenen Maßnahmen hat die Stadt z.B. auch im Rahmen des  „Aktionsplans Soziale Stadt“ gemacht.

Der Masterplan Sicherheit soll diese Fragestellung beleuchten, Ziele setzen und Maßnahmen für eine sicherere Stadtgesellschaft entwickeln, denn das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger wie auch die objektive Sicherheitslage sind eine Frage von Lebensqualität und Standortqualität in einer Kommune.

Im Rahmen der Gebietskulisse von Nordwärts können die Fragestellungen in zwei ausgewählten Sozialräumen untersucht und mit einem Stadtteil bzw. Sozialraum aus dem Süden verglichen werden. Der Rat hatte in seiner Sitzung vom 7. Mai 2015 bereits beschlossen, das Projekt Nordwärts um die Schwerpunkte „Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit“ zu erweitern.

Der breit angelegte, kooperative Beteiligungsprozess, der durch intern und extern besetzte Arbeitsgruppen gestaltet und u.a. durch Bürger- und Fachforen ergänzt werden soll, wird durch einen Lenkungskreis begleitet und gesteuert. In diesem Lenkungskreis sollen neben der Stadt, Wissenschaft und Forschung, Polizei und Wirtschaft und die Leitungen der Arbeitsgruppen vertreten sein.

Da es in Deutschland bislang noch keine Kommune mit einer vergleichbaren strategischen Aufstellung zum Thema „Kommunale Sicherheit“ für mehrere Jahre gibt, wird dieser Masterplan auch Vorbildcharakter für andere Städte haben.

Wenn der Rat dem Vorhaben im Dezember zustimmt, soll der Prozess Masterplan Kommunale Sicherheit im Frühjahr 2016 beginnen und voraussichtlich im Herbst 2017 abgeschlossen sein. Die Ergebnisse werden von der Verwaltung abschließend zusammengefasst und dem Rat der Stadt Dortmund zur Beschlussfassung Ende 2017/Anfang 2018 vorgelegt.