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Greenwall Foto Bochum Marketing Andreas Molatta
Greenwall Foto Bochum Marketing Andreas Molatta

Die Bochumer Wohnungen sollen ein Stückchen grüner werden, auch wenn sie über keinen Garten oder Balkon verfügen. Abhilfe schaffen die smarten Pflanzkästen, die der Bochumer Student Christian Vogelsang entwickelt hat. Mit seiner Erfindung „Greenwall“ ist es möglich, den Salat oder die Kirschtomaten im Wohnzimmer oder der Küche anzubauen. Im Dr.-Ruer-Platz 3 eröffnet der Umweltingenieur-Student am 15. September um 12 Uhr seinen Pop-up-Store. Der Raum wird von Bochum Marketing im Rahmen der Kernaktivität „Kulturraum für Kreative“ – besser bekannt als „Tapetenwechsel“ – zur Verfügung gestellt.

 

Eigentlich hatte Vogelsang geplant, seine Pflanzkästen in der Garage seiner Eltern zu produzieren. Durch den Gewinn des Sonderpreises „Urbane Produktion“ beim Senkrechtstarter, dem Gründungswettbewerb der Bochum Wirtschaftsentwicklung, hat er nun die Möglichkeit, den Raum in der City für sechs Wochen zu beziehen. Hier kann dann nicht nur gewerkelt, sondern auch getestet werden, wie seine „Greenwall“ beim Endkunden ankommt. Diese ist für 100 Euro erhältlich.

 

Der Umweltingenieur-Student befindet sich zurzeit in der Gründung seines Start-ups ACERON. Das Unternehmen macht es sich zur Aufgabe, das Leben für Menschen in unseren rasant wachsenden Städten durch innovative Produkte einfacher zu gestalten. Die Idee der „Greenwall“: Alle sollen die Möglichkeit haben, Gemüse und Kräuter anzupflanzen –unabhängig davon, ob sie einen Garten oder einen Balkon haben. Der smarte Pflanzkasten sorgt für eine automatische Bewässerung und eine Beleuchtung, die das Sonnenlicht imitiert. So soll es für die Menschen im urbanen Raum einfacher werden, sich gesund und nachhaltig zu ernähren.

 

 

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben

Auch beim Bau der Pflanzkästen ist Vogelsang dem Nachhaltigkeitsgedanken treu geblieben. Der Pflanzkasten ist aus Holz, die Elektronik steckt im Standfuß. Bei einem defekten Teil muss nicht das komplette Gerät weggeworfen werden. Der Endverbraucher kann Reparaturen schnell und einfach selbst durchführen. Aufgrund des modulartigen Systems können auch nach und nach weitere Elemente zugekauft werden. Durch den vertikalen Aufbau nimmt der Indoor-Garten wenig Platz ein.

 

 

Noch mehr Innovationen

Besucher können in dem liebevoll gestalteten Geschäft im Dr.-Ruer-Platz aber noch mehr entdecken. Mit dabei ist das junge Unternehmen Grubenholz, eine kleine Bochumer Manufaktur, die Unikate aus Holz und Stein fertigt. Außerdem präsentiert sich die Initiative EssBO!, die  Bochum klimafreundlicher, grüner und vor allem essbarer machen möchte. Sie setzen sich dafür ein, Lebensmittel in der Stadt anzubauen, z. B. vor der eigenen Haustür, in Parkanlagen sowie in Hochbeeten in der Innenstadt. Hier könnten dann Beeren, Salat, Kräuter und einiges mehr von allen geerntet und gegessen werden.

 

 

Senkrechtstarter gibt den Anschub

Die Kontakte hat Christian Vogelsang u. a. durch das Programm Senkrechtstarter der Wirtschaftsentwicklung Bochum, welches bei den ersten Schritten zur Selbstständigkeit einen wichtigen Beitrag geleistet hat. „Ohne den Senkrechtstarter-Wettbewerb und den Sonderpreis wäre die Idee im Sande verlaufen“, erzählt Christian Vogelsang. Fachleute unterstützen bei der Existenzgründung und viele Kontakte werden geknüpft. „Jeder trifft auf die gleichen Stolpersteine, da ist es gut, sich auszutauschen.“

 

 

Kernaktivität der Bochum Strategie 2030

Der „Kulturraum für Kreative“ ist eine von 50 Kernaktivitäten der Bochum Strategie 2030, durch die Bochum noch lebens- und liebenswerter werden soll. Bochum Marketing organisiert und vermarktet das Leerstandsmanagement im Zuge des „Tapetenwechsels“, schafft Möglichkeitsräume, spürt geeignete Objekte auf, vermittelt Kontakte, öffnet Türen, berät die Eigentümer und begleitet die Kulturräume. Weitere Projektbeteiligte sind das Kulturbüro der Stadt Bochum, Verantwortliche kultureller Institutionen, die Bochum Wirtschaftsentwicklung, das Amt für Stadtplanung und Wohnen, Startups, die freie Szene, das Netzwerk UniverCity Bochum sowie Immobilienbesitzer. Das Projekt wurde gerade ausgezeichnet und um drei Jahre verlängert.

 

Alle Informationen zum Kulturraum für Kreative, unter www.tapetenwechsel-bochum.de und www.bochum.de/bochum-strategie