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Am gestrigen Donnerstag hat der Deutsche Ethikrat seinen 9.
Parlamentarischen Abend in Berlin abgehalten. Zum Auftakt dieser
Veranstaltung übergab der Ratsvorsitzende Peter Dabrock
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble den Jahresbericht 2018.

Der Einladung des Ethikrates waren zahlreiche Mitglieder des Deutschen
Bundestages gefolgt, darunter auch der Vorsitzende des Ausschusses für
Bildung, Forschung und Technikfolgen-abschätzung Ernst Dieter Rossmann.

In seiner Begrüßung würdigte Dabrock das große Interesse der Abgeordneten
an diesem Parlamentarischen Abend. Dies zeige, dass die Themen, die den
Ethikrat in jüngster Zeit beschäftigt haben und beschäftigen, „wichtig und
drängend sind und dass zu den Perspektiven, die der Ethikrat im letzten
Jahr zu allerlei Fragen angeboten hat, Diskussionsbedarf besteht“. Ethik
sei Ambivalenzsensibilität und Dissensmanagement bei der Suche nach
verantwortlichem Handeln. In dieser Hinsicht gebe es Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zwischen Ethik und Politik, über die man mit Blick auf
Keimbahnintervention, „wohltätigen“ Zwang und Erhöhung der Impfquote ins
Gespräch kommen wolle.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble dankte dem Ethikrat in seinem
Grußwort für die Beiträge, die er in die politische und gesellschaftliche
Debatte einbringe. Er ermunterte den Ethikrat ausdrücklich, auch
Stellungnahmen abzugeben, die ihm Kritik einbrächten. Denn „die Demokratie
lebt vom Streit und die Freiheit lebt von der Offenheit“. Insofern freue
er sich auf eine rege Diskussion.

Themenschwerpunkt des Abends war die Vorstellung der jüngsten
Stellungnahmen des Ethikrates „Eingriffe in die menschliche Keimbahn“ und
„Hilfe durch Zwang“ sowie der Ad-hoc-Empfehlung „Herausforderungen im
Umgang mit seltenen Erkrankungen“. Die Parlamentarier nutzten die
Gelegenheit für einen intensiven Austausch mit den Ratsmitgliedern und
vertiefende Rückfragen. Diskutiert wurde außerdem über den Stand der
Beratungen über das Thema „Impfen als Pflicht.

Zum Abschluss erneuerte Peter Dabrock seine Einladung zur Jahrestagung des
Rates zum Thema Pflege – Roboter – Ethik am 26. Juni dieses Jahres in
Berlin.

Die Stellungnahmen des Ethikrates „Eingriffe in die menschliche Keimbahn“
und „Hilfe durch Zwang“ sowie die Ad-hoc-Empfehlung „Herausforderungen im
Umgang mit seltenen Erkrankungen“ sind unter www.ethikrat.org abrufbar.