Kolumnistentreffen Bürgenstock Foto von Max Thürig
Innenansicht der Taverne 1879 auf dem Bürgenberg
Die illustre Runde geniesst Speis, Trank und Aussicht
Bürgenstock Resort Eine 150-jährige Erfolgsgeschichte
Es gibt sie, die Orte, die schon beim Ankommen eine gewisse Haltung einfordern – so zum Beispiel die Taverne auf dem Bürgenstock (NW) – kann man doch hier durchatmen und den Blick über See und Berge schweifen lassen!
So geschehen am 17. August, als wir KolumnistInnen der https://innerschweizonline.ch/ und der https://www.bochumer-zeitung.com/ uns auf Einladung von Léonard Wüst an dieser Stätte zum Gedankenaustausch trafen, im Wissen, dass gute Gespräche sich am besten mit kulinarischen Höhenflügen paaren lassen!
Bei bestem Wetter fanden wir uns an einem jener Tische wieder, die mehr bieten als nur Sitzgelegenheiten: Sie schaffen den Rahmen für offene Worte, spannende Gedanken, feine Pointen. Das Menü, sorgfältig zusammengestellt von Gastronom Herbert Huber, bot uns einen Einblick in die feine, raffinierte und doch bodenständige Nidwaldner-Küche, die eine gehörige Prise Heimatgefühl auf die Teller zaubern konnte.
Die Taverne 1879 – ein charmantes, geschichtsträchtiges Bergrestaurant
Organisator Herber Huber links hatte im Voraus gut rekognosziert
Dieses Lokal liegt im Herzen des Bürgenstock Resorts – einem historischen Ferienparadies, dessen Entwicklung mit dem Bau des Grand Hotels 1873 begann. Die Gründer Franz Josef Bucher und Josef Durrer eröffneten zahlreiche Hotels, eine Bergbahn (1888), die Kapelle (1892), und weitere Infrastrukturen, die den Ort berühmt machten. Ursprünglich hieß das Gebäude „Helvetia“ oder „Kreuz“, bevor es seinen heutigen Namen erhielt – eine direkte Verknüpfung mit dem Eröffnungsjahr 1879.
Zwischen 2011 und 2013 wurde die Taverne umfassend umgebaut. Die ursprüngliche historische Bausubstanz blieb dabei erhalten und unterstreicht den alpinen Charakter. Das Gebäude befindet sich in direkter Nachbarschaft zur berühmten Kapelle, in der Audrey Hepburn 1954 Mel Ferrer geheiratet hat und unweit der Villa Daniel, die Sophia Loren und Carlo Ponti ab 1957 während 12 Jahren bewohnten.
Blick vom Bütrgenstock über den Vierwaldstättersee 1
Mit der Wiedereröffnung am 17. April 2025 unter Küchenchef Axel Kirchner (Gault-Millau-dekorierter Koch) und Corporate Culinary Director Mike Wehrle wurde dem wunderschönen Lokal wieder neues Leben eingehaucht mit dem Ziel einer bodenständigen, volksnahen Schweizer Küche mit Fokus auf Nidwaldner Spezialitäten! Zum Beispiel fanden hausgemachte Älplermagronen, gratinierte Rösti, Nidwaldner Kalbsgeschnetzeltes, Forellenfilets „Müllerin“ und Klassiker wie Ghackets mit Hörnli den Weg auf die Speisekarte. Der Einbezug lokaler Lieferanten unterstreicht die Authentizität des Hauses (zum Beispiel Käse aus Obbürgen, Trockenfleisch aus Wolfenschiessen, Forellen aus Ennetmoos usw.)
Die Verwöhntour…
Prosecco SymbolblidDsas geräuchte Forellenfilet aus Ennetmoos die raffinierte Vorspeise (2)
Nach einem prickelnden Glas Prosecco zum Aperitif servierte uns die Küche ein sanft geräuchertes Forellenfilet aus Ennetmoos auf einem Gurken-Kartoffelsalätchen, verfeinert mit einem Gurken-Dillschaum.
Nidwaldner Kalbsgeschnetzeltes mit Rösti
Zum Hauptgang verwöhnte uns die Küchencrew mit einem phantastischen originalen Nidwaldner Geschnetzelten. Das von Hand geschnittene Kalbsfleisch – in einer Rahmsauce mit Apfelkugeln, Nüssen, und Champignons, parfümiert mit Träsch(!) – überzeugte vollends. Dazu wurde eine goldbraune knusprige Rösti gereicht.
Auch die vegane Variante war absolute Spitzenklasse: Zur Vorspeise gab es auf Wunsch eine Miniportion eines Salates garniert mit im Haus selbst gedörrten Tomaten. Der Hauptgang war eine raffinierte Form des Nidwaldner Geschnetzelten mit pfiffiger Sojasauce
Humagne Rouge von Jean-René Germanier
Mit einem Humagne Rouge vom Jean-René Germanier, Balavaud Vétroz gereichte unser Essen zu einem echten kulinarischen Überflieger!
Abgerundet wurde alles mit einem leckeren, aufgeschlagenen Eiskaffee, verfeinert mit wenig Kirsch, wobei vielleicht anzumerken ist, dass der Weg des Eau-de-vie von der Flasche in den Nachtisch wohl schwierig zu finden war…
Kolumnistentreffen Bürgenstock Foto von Max Thürig
Dem ganzen Team unter der Leitung von Daria Lutz gehört für den sehr aufmerksamen Service ein herzliches Dankeschön! Bevor wir uns alle wieder auf den Heimweg machten, durfte natürlich der Gang zum herrlichen Aussichtspunkt nicht fehlen: Hier erwartete uns die traumhafte Landschaft des Vierwaldstättersees, die uns immer wieder begeistern kann.Es war einer dieser Nachmittage, an denen Arbeit und Vergnügen ihre Grenzen verlieren. Ob KolumnistIn oder Redaktionsverantwortlicher: alle waren wir diesmal mehr als Beobachter! Wir waren Teil einer lebendigen Runde, die den Eindruck erweckte, dass nicht nur der Ausblick in die Bergwelt, sondern auch der Austausch uns allen ein Stück Weitsicht schenkte: Zu verdanken haben wir das Léonard Wüst, der uns als Dank für die Zusammenarbeit eingeladen hat und uns so einen unvergesslichen Tag bescherte.Ergänzend von der Redaktion: Schon im Oktober 2021 haben wir über eine Aktivität in der Lakeview Bar & Cigar Loungedes Bürgenstock Resorts berichtet https://innerschweizonline.ch/a-classical-affair-31-10-2021-buergenstock-lakeview-bar-cigar-lounge-buergenstock-besucht-von-leonard-wuest-2/
Dirigent Riccardo Chailly mit dem Lucerne Festival Orchestra Foto Priska Ketterer Lucerne Festival
Überragend die italienische Solistin Beatrice Rana am Piano Foto Priska Ketterer
Der Konzertsaal des KKL Luzern
Beatrice Rana Solistin am Piano Foto Lucerne Festival
Besetzung und Programm: Lucerne Festival Orchestra Riccardo Chailly Dirigent Beatrice Rana Solistin am Klavier Sergej Rachmaninow (1873–1943) Der Fels op. 7 Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43 Sinfonie Nr. 1 d-Moll op. 13
Sergej RachmaninowDer Felsop. 7
Dramatische Klanglandschaften
Mit „Der Fels“ op. 7 präsentiert sich der junge Sergej Rachmaninow bereits als Meister der orchestralen Farbgebung. In der Interpretation durch das Lucerne Festival Orchestraunter der Leitung von Riccardo Chaillywird diese sinfonische Dichtung zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Die düstere, von russischer Romantik geprägte Atmosphäre des Werks entfaltet sich von Beginn an mit satter Klangfülle, ohne an Transparenz zu verlieren. Chailly lässt das Naturbild lebendig werden – stürmisch, geheimnisvoll, voller innerer Spannung.
Fein abgestimmte Dynamik
Beatrice Rana Konzertfoto von Priska Ketterer Lucerne Festival
Das Lucerne Festival Orchestra überzeugt mit makellosem Zusammenspiel und bemerkenswerter Klangkultur. Chailly modelliert die dynamischen Kontraste mit sicherer Hand: vom bedrohlich schwelenden Beginn bis zum orchestralen Aufbäumen gegen Ende. Dabei gelingt ihm der Spagat zwischen dramatischer Geste und kammermusikalischer Feinzeichnung. Besonders die Holzbläser verleihen der Partitur eine geheimnisvolle Tiefe, während die Streicher Rachmaninows typische Wehmut voll auskosten.
Ein früher Rachmaninow in voller Blüte
Obwohl ein Jugendwerk, zeigt „Der Fels“ bereits viele typische Elemente des späteren Rachmaninow: lyrische Melodiebögen, spätromantische Harmonik, emotionale Dichte. Der Dirgent betont diese Qualitäten, ohne das Werk zu überhöhen. Seine Interpretation bleibt narrativ und klar geführt, mit Gespür für innere Entwicklung und musikalischen Spannungsaufbau. Das Orchester setzt diese Linie mit technischer Brillanz und stilistischer Feinheit um.
Poetisch, kraftvoll, visionär
Beatrice Rana Konzertfoto von Priska Ketterer Lucerne Festival
Diese Darbietung von „Der Fels“ beeindruckt durch musikalische Reife und interpretatorische Tiefe. Chailly und sein Orchester lassen die sinfonische Dichtung nicht nur wie ein Naturbild, sondern wie ein Seelenbild erscheinen – eindringlich, dramatisch und poetisch zugleich. Ein eindrucksvolles Porträt des jungen Rachmaninow.
Sergej RachmaninowRhapsodie über ein Thema von Paganiniop. 43
Beatrice Rana Konzertfoto von Priska Ketterer Lucerne Festival
In der Interpretation von Sergej Rachmaninows „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ op. 43vereinen sich pianistisches Feuer und orchestrale Feinzeichnung zu einem mitreißenden Klangereignis. Die junge italienische Pianistin Beatrice Rana brilliert mit technischer Brillanz, gepaart mit tiefem musikalischem Ausdruck. Unter der Leitung vonRiccardo Chailly entfaltet das Lucerne Festival Orchestraeine klangliche Vielfalt, die Rachmaninows vielschichtiges Werk in all seinen Facetten leuchten lässt.
Beatrice Rana: Glanz und Tiefe
Beatrice Rana Konzertfoto von Priska Ketterer Lucerne Festival
Rana gestaltet die 24 Variationen mit stilistischer Klarheit und interpretatorischer Reife. Ihre Anschlagskultur reicht von glitzernder Virtuosität bis zu lyrischer Innigkeit, besonders eindrucksvoll im berühmten 18. Variationsthema, das sie mit warmem Ton und emotionaler Tiefe spielt, ohne in Sentimentalität zu verfallen. Dabei bleibt sie stets im Dialog mit dem Orchester – nie solistisch abgehoben, sondern als Teil eines musikalischen Ganzen.
Ein Orchester auf Augenhöhe
DasLucerne Festival Orchestra agiert auf gewohnt höchstem Niveau: präzise, farbenreich und mit großer stilistischer Bandbreite. Chailly formt jede Variation mit dramaturgischem Gespür, hält Spannung und Fluss mühelos aufrecht. Die Balance zwischen Solistin und Ensemble ist ideal austariert – besonders in den rhythmisch pointierten Variationen entsteht ein lebendiger, fast kammermusikalischer Austausch.
Rachmaninow voller Leben und Charakter
Beatrice Rana Konzertfoto von Priska Ketterer Lucerne Festival
Eine Rachmaninow-Interpretation voller Leben, Eleganz und Tiefe. Beatrice Rana überzeugt als expressive Erzählerin, Chailly und das Lucerne Festival Orchestra als sensibler wie kraftvoller Partner. Gemeinsam machen sie die „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ zu einem Erlebnis, das weit über virtuose Brillanz hinausgeht – hin zu echter musikalischer Erzählkunst. Dies sah auch das Publikum so und feierte Solistin, Dirigent und Orchester mit stürmischem, langanhaltendem Applaus, klatschte so Solistin und Dirigent etliche Male auf die Bühne zurück, zu einer Standing Ovation reichte es nicht ganz.
Sergej RachmaninowSinfonie Nr. 1 d-Moll op. 13
Ein Werk der Jugend mit tragischer Tiefe
Beatrice Rana Konzertfoto von Priska Ketterer Lucerne Festival
Sergej Rachmaninows Sinfonie Nr. 1 d-Moll gilt als frühes, leidenschaftliches Werk eines Komponisten, der noch auf der Suche nach seiner musikalischen Identität war – und doch bereits Großes ankündigte. In der Interpretation durch das Lucerne Festival Orchestra unter Riccardo Chailly erhält diese lange unterschätzte Sinfonie eine packende, dramatisch ausgeleuchtete Lesart. Chailly lässt die düsteren Farben und harschen Kontraste der Partitur klar hervortreten, ohne sie zu überzeichnen.
Dramatik und Klarheit im ersten Satz
Der Kopfsatz wird mit klarem dramaturgischen Gespür aufgebaut. Die rhythmisch markante Einleitung entwickelt sich in stetig wachsender Spannung – Chailly hält das Orchester dabei unter Kontrolle und verhindert jegliches Pathos. Das Lucerne Festival Orchestra überzeugt mit klanglicher Präzision, dynamischer Bandbreite und plastischer Artikulation. Die dunkle Grundstimmung bleibt stets spürbar, ohne zu erdrücken.
Feinsinn und Melancholie im Larghetto
Beatrice Rana Konzertfoto von Priska Ketterer Lucerne Festival
Im zweiten Satz bringt das Orchester eine tief emotionale Klanglichkeitzum Ausdruck. Die melancholischen Melodien werden von den Streichern getragen, fein ausbalanciert durch die Holzbläser. Hier zeigt sich Rachmaninows Fähigkeit, orchestrale Dichte mit melodischer Innigkeit zu verbinden. Chailly lässt dem Fluss Raum, ohne Tempo oder Spannung zu verlieren. Die Interpretation wirkt reflektiert, doch nie distanziert.
Rhythmischer Biss und orchestrale Wucht
Der dritte Satz, ein Scherzo mit fast tänzerischem Einschlag, erhält unter Chaillys Leitung eine rasante, aber kontrollierte Energie. Die rhythmische Prägnanz ist beeindruckend, die orchestralen Farbwechsel werden scharf konturiert herausgearbeitet. Das Lucerne Festival Orchestra zeigt hier seine ganze Flexibilität – mal ungestüm, mal geheimnisvoll, stets auf den Punkt.
Finale: Zwischen Aufbäumen und Verlöschen
Beatrice Rana Konzertfoto von Priska Ketterer Lucerne Festival
Der letzte Satz wird zum emotionalen Höhepunkt: Dramatik, Klangfülle und Tragik vereinen sich zu einem packenden Finale, in dem Rachmaninow das grosse Besteck auspackt, Chailly keine Effekte scheut, aber die musikalische Linie nie aus den Augen verliert. Das tragische Verlöschen am Ende wirkt nicht inszeniert, sondern wie ein zwingender Schlusspunkt.
Eine Wiederentdeckung mit Nachhall
Beatrice Rana Konzertfoto von Priska Ketterer Lucerne Festival
Mit dieser Interpretation gelingt Riccardo Chailly und dem Lucerne Festival Orchestra eine glänzende Wiederentdeckung von Rachmaninows erster Sinfonie – vielschichtig, dramatisch und mit emotionaler Tiefe. Eine Aufführung, die zeigt, wie kraftvoll und modern dieses Jugendwerk klingen kann. Ein Werk, das wie auch der „Fels“, erstaunlicherweise zum ersten Mal anlässlich des Lucerne Festivals erklang.
Das begeisterte Auditorium feierte die Ausführenden mit einer stehenden, langanhaltenden Ovation.
Sarah Willis und José Antonio Méndez Padrón mit Mitgliedern des Havana Lyceum Orchestra Foto Monika Rittershaus
Havana Lyceum Orchestra Warmup auf dem Inseli Foto von Patrick Hürlimann
KKL Luzern, der Konzertsaal mit 1898 Sitzplätzen
José Antonio Méndez Padrón Dirigent
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Besetzung und Programm: Havana Lyceum Orchestra José Antonio Méndez Padrón Dirigent Sarah Willis Horn Richard Egües (1923–2003) El bodeguero, für Horn und Orchester bearbeitet von Jorge Aragón Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791) Hornkonzert D-Dur KV 412/512 Edgar Olivero (*1985) Rondo alla Rumba nach dem Finale aus Mozarts Hornkonzert Es-Dur KV 495 Ernesto Oliva (*1988) Suite Danzotas Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791) Sinfonie B-Dur KV 319 Francisco Repilado (1907–2003) Chan Chan, für Horn und Orchester bearbeitet von Jorge Aragón María Teresa Vera (1895–1965) Veinte Años für Horn und Orchester bearbeitet von Jorge Aragón José «Joseíto» Fernández (1908–1979) Guantanamera, für Horn, Trompete und Orchester bearbeitet von Jorge Aragón
Spätestens als Hornsolistin Sarah Willis uns,auf der Bühne tänzelnd, begrüsste, war allen klar, dass dies kein 08/15 Konzertabend wird.
Havana Lyceum Orchestra Warmup auf dem Inseli Foto von Patrick Hürlimann
Das aktuelle , schon fast subtropische Wetter trägt natürlich dazu bei, dass die auftretenden Künstler von der grössten Karibikinsel sich bei uns fast schon heimisch fühlen und so bester Laune sind, was sich schon beim nachmittäglichen Warm Up auf dem Inseli manifestierte.
Richard Egües (1923–2003) El bodeguero, für Horn und Orchester bearbeitet von Jorge Aragón
Kubanisches Temperament trifft klassisches Horn
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Die Bearbeitung von „El Bodeguero“ – ursprünglich ein kubanischer Cha-Cha-Cha des legendären Richard Egües – für Horn und Orchester durch Jorge Aragón ist ein mitreißendes Beispiel dafür, wie klassische Musik und lateinamerikanische Rhythmen nahtlos verschmelzen können. In der Interpretation des Havana Lyceum Orchestra unter der Leitung von José Antonio Méndez Padrón entsteht eine klanglich dichte und rhythmisch präzise Darbietung, die das Publikum sofort in ihren Bann zieht.
Virtuose Hornkunst von Sarah Willis
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Im Zentrum steht die Hornistin Sarah Willis, deren Spiel gleichermaßen technisch brillant wie emotional mitreißend ist. Mit beeindruckender Leichtigkeit meistert sie schnelle Passagen, komplexe Rhythmen und improvisatorische Elemente, die typisch für den kubanischen Stil sind. Dabei verliert sie nie die melodische Linie aus dem Blick, sondern lässt sie mit einem warmen, klaren Ton strahlen – eine seltene Kombination aus Klassik-Präzision und lateinamerikanischem Feuer.
Ein Orchester voller Lebensfreude
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Das Havana Lyceum Orchestra beweist sich erneut als Ensemble auf höchstem Niveau. Die jungen Musikerinnen und Musiker spielen mit Energie, Präzision und hörbarer Freude. Besonders die rhythmische Sektion – Schlagwerk, Streicher und Holzbläser – trägt wesentlich zur Lebendigkeit bei. Die orchestrale Bearbeitung von Aragón ist farbenreich und fein abgestimmt, ohne den kubanischen Ursprung zu verwässern.
Ein Brückenschlag zwischen Welten
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Dieser Auftritt ist mehr als nur ein musikalisches Experiment – sie ist ein kultureller Dialog zwischen Europa und Kuba. Die Zusammenarbeit von Sarah Willis mit kubanischen Musikern bringt beide Welten auf Augenhöhe zusammen. „El Bodeguero“ wird so zu einem leuchtenden Beispiel dafür, wie Musik Grenzen überwindet – elegant, virtuos und voller Lebenslust.
Wolfgang Amadé MozartHornkonzert D-Dur KV 412/512
Mozarts Klassiker im neuen Glanz
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Wolfgang Amadé Mozarts Hornkonzert D-Dur KV 412/514 zählt zu den Höhepunkten des Hornrepertoires. In der Aufführung mit dem Havana Lyceum Orchestra unter Dirigent José Antonio Méndez Padrón, entfaltet das Werk eine besondere Frische und Leichtigkeit. Schon im eröffnenden Allegro überzeugt die Darbietung durch tänzerische Eleganz, spritzige Artikulation und ein transparentes, feines Zusammenspiel zwischen Orchester und Solistin.
Sarah Willis: Klangvolle Leichtigkeit
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Sarah Willis, international gefeierte Hornistin und Mitglied der Berliner Philharmoniker, bringt eine beeindruckende Mischung aus technischer Souveränitätund charmanter Musikalität ein. Ihre Tongebung ist rund und tragfähig, dabei immer flexibel und gesanglich. Besonders in den lyrischen Passagen zeigt sie ein feines Gespür für Mozarts Humor und feine Ironie – nie übertrieben, sondern geschmackvoll und stilsicher interpretiert.
Ein lebendiges Orchestererlebnis
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Das Havana Lyceum Orchestra überrascht mit einem schlanken, wendigen Mozart-Klang. Die jungen Musikerinnen und Musiker agieren mit Spielfreude und Präzision. Méndez Padrón führt das Ensemble mit leichter Hand, lässt viel Raum für musikalische Entfaltung und sorgt dennoch für klare Strukturen. Die Balance zwischen Soloinstrument und Orchester ist hervorragend abgestimmt – ein echter Dialog auf Augenhöhe.
Mozart mit karibischer Wärme
Diese Interpretation des D-Dur-Konzerts ist keine radikale Neuerfindung, aber sie bringt neue Wärme und Lebendigkeitin ein oft gespieltes Werk. Der natürliche Charme des kubanischen Orchesters, gepaart mit Sarah Willis‘ klarem Ton und ihrer musikalischen Tiefe, macht diese Interpretation zu einem besonderen Hörgenuss – frisch, authentisch und ganz im Sinne des Salzburger Überfliegers Mozart.
Edgar Olivero Rondo alla Rumba nach dem Finale aus Mozarts Hornkonzert Es-Dur KV 495
Mozart im karibischen Tanzgewand
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Mit dem „Rondo alla Rumba“ verwandelt der kubanische Komponist Edgar Oliverodas Finale aus Mozarts Hornkonzert Es-Dur KV 495 in ein spritziges, rhythmisch pulsierendes Klangabenteuer. Die vertraute Rondo-Thematik bleibt erhalten, wird jedoch von afro-kubanischen Rhythmen durchzogen, die dem Klassiker eine völlig neue Dynamik verleihen. Oliveros gelingt es, Mozarts melodischen Witz mit der Lebensfreude der Rumba-Tradition kunstvoll zu verschmelzen.
Ein Ensemble voller Energie
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Das Havana Lyceum Orchestraunterseinem Dirigenten bringt diese originelle Bearbeitung mit großem Feingefühl und hörbarer Spielfreude auf die Bühne. Die rhythmische Präzision der Perkussion, die tänzerische Leichtigkeit der Streicher und die geschmeidige Balance zwischen klassischer Form und kubanischer Improvisationslust verleihen dem Stück eine mitreißende Frische. Méndez Padrón schafft dabei mühelos den Spagat zwischen stilistischer Treue und kreativer Freiheit.
Ein musikalisches Augenzwinkern
„Rondo alla Rumba“ ist keine bloße Parodie, sondern einklangvoller Dialog zwischen Epochen und Kulturen. Mit augenzwinkerndem Respekt vor Mozart und viel kubanischem Herzblut entsteht ein Stück Musik, das gleichermaßen unterhält, überrascht und verbindet. Ein origineller Abschluss, der Tradition tanzen lässt.
Ernesto Oliva Suite Danzotas
Rhythmische Farbenpracht aus Kuba
Mozart y Mambo Konzertfoto von Priska Ketterer
Die „Suite Danzotas“ des jungen kubanischen Komponisten Ernesto Olivaist eine Hommage an die traditionellen Tanzformen seiner Heimat – voller Energie, Eleganz und stilistischer Vielfalt. In mehreren Sätzen verarbeitet Oliva Elemente der Danzón, Son und Rumba zu einer eigenständigen Klangsprache. Seine Musik bleibt tief in der kubanischen Folklore verwurzelt und wird gleichzeitig orchestral so raffiniert ausgearbeitet, dass sie eine moderne, fast sinfonische Kraft entfaltet.
Ein Orchester im Tanzrausch
Das Havana Lyceum Orchestra, dirigiert von José Antonio Méndez Padrón, bringt diese Suite mit beeindruckender Vitalität auf die Bühne. Die Streicher agieren federnd und präzise, die Bläser setzen klangfarbliche Akzente, und die Percussion treibt das Geschehen mit unermüdlichem Puls voran. Méndez Padrón gelingt es, die Struktur der Sätze klar herauszuarbeiten, ohne den tänzerischen Fluss zu bremsen. Besonders eindrucksvoll ist das Zusammenspiel der verschiedenen rhythmischen Ebenen – lebendig und punktgenau.
Tradition trifft Innovation
Mit der „Suite Danzotas“ gelingt Ernesto Oliva ein künstlerischer Brückenschlagzwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das Werk ist farbenfroh, mitreißend und dabei tief kubanisch. Eine musikalische Entdeckung, die das Können des Orchesters und die kreative Kraft der jungen kubanischen Komponistenszene eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Wolfgang Amadé MozartSinfonie B-Dur KV 319
Mozart mit frischem Atem
In der Aufführung von Mozarts Sinfonie B-Dur KV 319 zeigt das Havana Lyceum Orchestra unter der Leitung von José Antonio Méndez Padróneindrucksvoll, wie lebendig und zeitlos klassische Musik klingen kann. Die Interpretation wirkt durchweg klar strukturiert, dabei nie akademisch – vielmehr frisch, voller Spielfreude und mit einem feinen Gespür für Mozarts elegante Ironie. Bereits im ersten Satz wird deutlich: Hier wird nicht nur sauber musiziert, sondern erzählt.
Transparenz und Lebendigkeit
Sarah Willis und José Antonio Méndez Padrón mit Mitgliedern des Havana Lyceum Orchestra Foto Monika Rittershaus
Das Orchester beeindruckt mit einem transparenten, leichten Klang, bei dem jede Stimme ihren Platz findet. Die Streicher zeichnen die melodischen Linien geschmeidig nach, während die Holzbläser mit farbenreichen Einsätzen glänzen. Méndez Padrón versteht es, die Balance zwischen Struktur und Ausdruck zu halten – Tempi sind zügig, aber nie überhastet, die Dynamik ist sorgfältig abgestuft und fein nuanciert.
Ein jugendlicher Mozart
Diese Interpretation hebt die jugendliche Energie und Leichtigkeit der B-Dur-Sinfonie besonders hervor. Es ist ein Mozart ohne Pathos, aber mit Persönlichkeit, klanglicher Tiefe und tänzerischer Eleganz. Die Interpretation des Havana Lyceum Orchestra beweist eindrucksvoll, wie jung und aufregend Mozart auch heute noch klingen kann – wenn man ihm mit Neugier und musikalischer Offenheit begegnet.
Francisco RepiladoChan Chan, für Horn und Orchester bearbeitet von Jorge Aragón
Kubanische Melancholie neu interpretiert
Mit der Bearbeitung von „Chan Chan“– dem ikonischen Stück des Komponisten Francisco Repilado (alias Compay Segundo) – für Horn und Orchesterwagt Jorge Aragón einen spannenden Brückenschlag zwischen Tradition und Klassik. Das Havana Lyceum Orchestra unter José Antonio Méndez Padrónverleiht dem berühmten Song eine neue orchestrale Tiefe, ohne seinen charakteristischen, melancholisch-schwebenden Charme zu verlieren. Die typisch kubanische Leichtigkeit bleibt erhalten, wird aber durch die Orchesterfarben noch intensiviert.
Sarah Willis: Horn mit Herz und Seele
Im Zentrum steht Sarah Willis, deren Hornspiel sich wunderbar in das kubanische Klangbild einfügt. Ihr warmer, lyrischer Ton unterstreicht die Melancholie von „Chan Chan“ und hebt zugleich die melodischen Feinheiten hervor. Ihre Phrasierung wirkt gesanglich, fast wie ein vokaler Erzählfluss – einfühlsam, aber nie sentimental. Besonders berührend ist der Dialog zwischen Horn und Orchester, der wie ein stilles Gespräch zwischen Kulturen wirkt.
Zwischen Nostalgie und Eleganz
Diese Version von „Chan Chan“ ist keine bloße Adaption, sondern eine emotionale Neuinterpretation, die sowohl kubanische Wurzeln als auch klassische Raffinesse in sich trägt. Das Zusammenspiel von Willis, dem Orchester und der raffinierten Bearbeitung ergibt eine bewegende Hommage – zart, ehrlich und musikalisch außergewöhnlich.
María Teresa VeraVeinte Años für Horn und Orchester bearbeitet von Jorge Aragón
Zeitlose Sehnsucht in neuer Klangfarbe
Havana Lyceum Orchestra Warmup auf dem Inseli Foto von Patrick Hürlimann
Die Bearbeitung von „Veinte Años“ – dem berühmten boleroartigen Lied von María Teresa Vera für Horn und Orchester – durch Jorge Aragón eröffnet dem Klassiker eine neue emotionale Dimension. In der Version mit dem Havana Lyceum Orchestra, dirigiert vonJosé Antonio Méndez Padrón, bekommt das nostalgische Lied einen sinfonischen Rahmen, der die Tiefe und Schönheit der Melodie eindrucksvoll verstärkt, ohne deren Intimität zu verlieren.
Sarah Willis: Gesang auf dem Horn
Sarah Willis gestaltet die Solostimme mit großer Wärme und klanglicher Sensibilität. Ihr Horn klingt beinahe wie eine menschliche Stimme – weich, ausdrucksstark und voller Melancholie. Die Melodie von „Veinte Años“, geprägt von Abschied und Erinnerung, gewinnt in ihrem Spiel an Intensität und Ausdruck. Besonders eindrucksvoll ist ihre Fähigkeit, sich mit dem Orchester zu verweben und doch als Erzählstimme klar hervorzutreten.
Ein musikalischer Blick zurück
Diese Interpretation ist mehr als nur ein klassisches Arrangement – sie ist ein gefühlvoller Rückblick, getragen von Würde und Zärtlichkeit. Das Zusammenspiel aus traditioneller kubanischer Musik und klassischer Klangsprache macht „Veinte Años“ zu einem emotionalen Höhepunkt. Ein stiller, berührender Moment im Programm – voller Respekt für Herkunft und Gefühl.
José «Joseíto» Fernández „Guantanamera“für Horn, Trompete und Orchester bearbeitet von Jorge Aragón
Ein kubanisches Symbol neu belebt
„Guantanamera“, eines der bekanntesten Lieder Kubas, erhält in der Bearbeitung von Jorge Aragón für Horn, Trompete und Orchester eine neue, sinfonische Gestalt. Die Melodie von José „Joseíto“ Fernández bleibt als kulturelles Erbe spürbar präsent, wird aber durch die orchestrale Fassung und die farbige Instrumentierung auf ein neues Niveau gehoben. Das Havana Lyceum Orchestraunter José Antonio Méndez Padrón bringt dabei nicht nur Präzision, sondern auch Herzblut und nationalen Stolz zum Ausdruck.
Ein Duo mit Charakter
Die Soloparts für Horn und Trompete sind klug aufeinander abgestimmt: Das Horn, weich und gesanglich, steht im Kontrast zur strahlenden, leicht melancholischen Trompete. Beide Instrumente treten in einen musikalischen Dialog, der die Vielschichtigkeit des Liedes unterstreicht – zwischen Volkstümlichkeit und Poesie, Melancholie und Hoffnung, aber auch durchaus mit groovendem, jazzigen Einschlag. Das Zusammenspiel ist feinsinnig und ausdrucksstark, ohne Effekthascherei. Ein absolutes Konzerthighlight.
Tradition mit neuem Klanggewand
Diese Version von „Guantanamera“ ist kein bloßes Zitat, sondern eine eigenständige musikalische Erzählung, die Respekt vor der Tradition zeigt und gleichzeitig Raum für künstlerische Freiheit lässt. Die Mischung aus klassischer Struktur und kubanischer Seele macht dieses Stück zu einem emotionalen wie musikalisch reizvollen Höhepunkt im Konzertprogramm.bei dem Hornsolistin Sarah Willis das Publikum animierte mitzusingen, was aber, wahrscheinlich zum akustischen Glück, nur leidlich gelang.
Ungewöhnliche Zugabe
Nach dem stürmischen, nicht enden wollenden Schlussapplaus verwöhnten uns die Ausführenden noch mit einer außergewöhnlichen Zugabe. Da legten die Hornistin Sarah Willis und Dirigent José Antonio Méndez Padrón, getragen von karibischen Rhythmen der übrigen Orchesterangehörigen, noch eine kesse Sohle in Form einer Salsa aufs Parkett, bejubelt vom Auditorium. Die ausführenden verließen schlussendlich umjubelt weiterspielend den Konzertsaal über die Zuschauerreihen ins Foyer, wo sie uns noch weiter mit feuriger Musik unterhielten.
Hochverehrte Genussmenschen, liebe Mitesserinnen und Mitesser (nicht etwa die «Biibeli» gemeint) Während Wirte klagen, Gäste würden weniger Zeit und Geld in Genuss investieren, wird öffentlich mehr übers Kochen gesprochen und geschrieben denn je. Über Beizen geurteilt – im Wartezimmer des Zahnarztes, in den Wirtschaften während des Essens und beim Picknick im Freien.
Älplermagronen serviert mit Salat
Täglich flimmern im Fernsehen Food-Trends, bis man sich wünscht, diese alle in den Mund zu stopfen und brav zu kauen. Eine Kochsendung löst die Andere ab. Heimatliche Gefühle werden mit «Mini Chuchi – Dini Chuchi» geweckt. Aber auch den Ärger auf die manchmal laienhaften ja geradezu blöden Kommentare der geladenen Gäste. Fazit: So ist im pulsierenden Feld voller kulinarischer Widersprüche die heimatliche Gastronomie auf Identitätssuche.
Die «alte» Schule und die «neue» Zukunft
Bündner Capuns
Als Koch der «alten» Schule hinterfrage ich zwar, ob Köche überhaupt noch (traditionell) kochen können? Wo sich doch eine (fast) ganze Generation zu Küchendekorateuren entwickelt hat – und dabei das echte fundamentale Kochen verlernte. Eine weitere Frage: Gibt es überhaupt noch eine ehrlich zelebrierte «Schweizer Küche»? Wo doch das Angebot der Lebensmittelindustrie mit Fertig-Rösti bis Fixfertig-Gratin und Geschnetzeltem im Vakuumbeutel, Suppen aus der Büchse und Saucen in Pulverform nur so überquillt? Von Echtheit keine Spur.
Gegensteuer mit Kampagnen
Polenta con Coniglio alla ticinese
Kampagnen wie «Schweizer Fleisch» oder Labels wie «Suisse Garantie» und das sehr erfolgreiche neue Label «Fait Maison» versuchen, ein nationales Lebensmittelbewusstsein zu schaffen. Doch bleibt die Schweizer Küche nicht im Schatten populärer Kulinarik der Nachbarländer, Schnellimbissbuden, Strassenfooderei und Ethnien-Küchen stecken – also im Spannungsfeld zwischen Tradition, Moderne, Regionalität und Globalisierung?
Die Schweizer Küche
Raclette mit Beilagen
So ist die Identität der Schweizer Küche nicht statisch, sondern in Bewegung – ein Prozess, der das Selbstverständnis der Schweiz als multikulturelles, mehrsprachiges und weltoffenes Land auch kulinarisch widerspiegelt.
Schnetz ond dronder
Eigentlich wäre es so einfach, unsere Schweizer Küche ehrlich und kompromisslos zu pflegen. Auch in den Restaurants. Mit original hausgebrutzelter Rösti, Zürcher oder Nidwaldner Geschnetzeltem. Mit raffinierter hauseigener Fondue-Mischung, mit Original-Raclette oder Papet Vaudois. Mit Tessiner Polenta oder dem Risotto aus dem Valle Maggia. Haben Sie je eine Kalberwurst mit Zigerhörnli geschlemmt? Oder mit Maluns, Capuns, Pizokel, Bündner Gerstensuppe und Beinwurst die Gaumen erfreut? Oder wie wäre es mit einer kulinarischen «Tour de Suisse» mit Zwischenhalt bei der Appenzellerin mit ihrem charmantesten Käse?
Kulinarischer Föderalismus
Die YB Wurst im Wankdorf Stadion Bern
So ist in einem Land mit starker föderalistischer Struktur die Küche ein möglicher Baustein für nationale Identifikation. Diese haben wir bitter nötig.
Schmeckt immer die Oriinal Sankt Galler Bratwurst aber ja ohne Senf
Anstatt sich auf ein einziges nationales Gericht oder eine uniforme Küche festlegen zu wollen, könnte die Schweiz ihre kulinarische Identität bewusst aus deren Vielfalt schöpfen. In einer Welt, die zunehmend nach Einheitlichkeit strebt, ist diese ein kultureller Schatz – ein Geschmack von Heimat in Varianten. Auf denn zur nächsten Lagerfeuer-Party mit der Nationalwurst Cervelat. Ein Hoch auf die kulinarische Schweiz. Ihre kulinarische Identität ist nicht in Stein gemeisselt – sie wird immer wieder neu entdeckt. Solange es noch Genussmenschen geben wird.