Pin It

Zum diesjährigen World Health Summit, der am kommenden Sonntag beginnt,
werden rund 20 Minister aus aller Welt erwartet, der Chef der WHO, Top-
Wissenschaftler und führende Vertreter von NGOs. Drei Tage lang werden
rund 2.500 Teilnehmer aus 100 Nationen über die Verbesserung der
Weltgesundheit beraten. Detlev Ganten ist Präsident des World Health
Summit und gibt Antwort auf zentrale Fragen.

Detlev Ganten: „Gesundheit muss global gedacht werden.“

Zum diesjährigen World Health Summit, der am kommenden Sonntag beginnt,
werden rund 20 Minister aus aller Welt erwartet, der Chef der WHO, Top-
Wissenschaftler und führende Vertreter von NGOs. Drei Tage lang werden
rund 2.500 Teilnehmer aus 100 Nationen über die Verbesserung der
Weltgesundheit beraten.

Einer der Schwerpunkte des diesjährigen World Health Summit ist die
Auswirkung des Klimawandels auf die Gesundheit. Im Programm unter anderem:
Verbesserung von Gesundheitssystemen in Afrika und weltweit, Kampf gegen
Antibiotika-Resistenzen, Digitalisierung der Gesundheitsversorgung,
Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen,
SDGs. https://www.conference.worldhealthsummit.org/Program/WHS2019

Sprecher sind führende Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft. https://www.worldhealthsummit.org/summit/speakers.html

Der World Health Summit wurde 2009 an der Charité gegründet und steht
unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel, des
französischen Präsidenten Emmanuel Macron, des Präsidenten der EU-
Kommission, Jean-Claude Juncker, sowie des Generaldirektors der
Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus. Der World
Health Summit ist eine der international bedeutendsten Konferenzen für
globale Gesundheitsfragen.

Detlev Ganten ist Präsident des World Health Summit und gibt Antwort auf
zentrale Fragen:

Was sind denn die wichtigsten Herausforderungen bei der Globalen
Gesundheit?

Detlev Ganten: Die Gesundheitsversorgung ist insgesamt besser geworden, da
Krankheiten dank des enormen Fortschritts in der Forschung immer wirksamer
behandelt werden können. Doch gleichzeitig bleibt die Gesundheit der
Menschen überall auf der Welt bedroht. Dazu kommt, dass die
Weltbevölkerung bald auf 10 Milliarden Menschen anwachsen wird. Immer mehr
Menschen haben Anspruch auf Hochleistungsmedizin. Das wird unbezahlbar.

Wo sehen Sie die großen Gefahren für unsere Gesundheit?

Detlev Ganten: Meines Erachtens gibt es drei Hauptprobleme: Zum einen
machen Infektionskrankheiten nicht an nationalen Grenzen halt und
verbreiten sich zunehmend über die immer mobilere Weltbevölkerung. Wir
brauchen dringend gute Infrastrukturen und Frühwarnsysteme. Der
Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen des 21. Jahrhunderts für
unsere Gesundheit: Temperaturanstieg, Hitzewellen, Dürren,
Überschwemmungen - all das hat verheerende Auswirkung auf die Gesundheit
der Menschen. Konkret bedeutet das: Mehr Infektionskrankheiten, mehr Herz-
Kreislauferkrankungen, mehr Allergien. Aber auch nicht-übertragbare
Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und psychische
Erkrankungen sind die Plage der Zukunft. Und Schuld ist vor allem unser
Lebensstil: Das Leben in Megastädten und die ungesunde industrielle
Ernährung.

Was ist Ihre Forderung an die Politik?

Detlev Ganten: All diese Probleme sind global und können nicht länger als
nationale Einzelprobleme diskutiert werden. Wir können sie nur gemeinsam,
multilateral lösen. Die internationale Politik muss das endlich erkennen –
das gilt vor allem für Gesundheitspolitik. Gesundheit muss global gedacht
werden - die Zeit der nationalen Alleingänge ist endgültig vorbei. Und
Gesundheit muss in alle Politikbereiche - das Konzept „Health in all
policies“ muss endlich umgesetzt werden.

Was kann Deutschland tun?

Detlev Ganten: Deutschland sollte bei der globalen Gesundheit eine
kooperative Führungsrolle übernehmen. Das bedeutet, dass eines der
reichsten Länder der Erde Verantwortung übernimmt und zunehmend
international Achtung gewinnt.

Welche Rolle hat die Wissenschaft dabei?

Detlev Ganten: Die Wissenschaft als Treiber für Innovation muss noch mehr
Verantwortung übernehmen. Nur gemeinsam mit der Politik, der
Zivilgesellschaft und der Wirtschaft können Probleme gelöst werden. Die
Wissenschaft kann dabei eine entscheidende Rolle spielen. Beim World
Health Summit tun wir genau dies: Wir holen unter der Führung der
Wissenschaft in akademischer Freiheit alle Bereiche zusammen mit dem Ziel,
die Globale Gesundheit gemeinsam zu verbessern. Hinter dem World Health
Summit steht wissenschaftliche, internationale Schlagkraft: Die M8
Alliance, ein festes Netzwerk von 25 Akademischen Gesundheitszentren und
Universitäten in 18 Ländern und den wissenschaftlichen Nationalakademien
in 130 Ländern – der akademische Think Tank des World Health Summit.

Der 11. World Health Summit beginnt kommenden am Sonntag - worauf freuen
Sie sich am meisten?

Detlev Ganten: Drei Tage lang treffen sich Leute, die sonst eher nicht
zusammenkommen. Es entstehen neue Netzwerke, Partnerschaften und
Kooperationen – alle mit dem Ziel, die Gesundheit der Menschen weltweit zu
verbessern. Das ist schon toll zu erleben. Ich freue mich aber auch auf
die spezielle World Health Summit Stimmung: 2.500 Menschen aus 100
Nationen: Rund 20 Minister, der WHO-Chef, tolle Wissenschaftler, Chefs von
NGOs, aus der Wirtschaft und viele großartige, engagierte junge Leute aus
aller Welt. Ich freue mich auf inspirierende Vorträge, interessante Ideen
und natürlich auf die zahlreichen bekannten Gesichter: Viele kommen immer
wieder, weil sie so ein Forum sonst nicht finden.

Prof. Dr. Detlev Ganten ist Präsident und Gründer des World Health Summit,
Facharzt für Pharmakologie und Molekulare Medizin und einer der weltweit
führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf Erkrankungen.
Er war u.a. Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft und Vorstandsvorsitzender
der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Für seine Forschungsarbeit wurde
er vielfach international ausgezeichnet.

Der gesamte World Health Summit ist presseöffentlich.
Interviewanfragen werden gerne vermittelt.

Akkreditierung: http://www.worldhealthsummit.org/media/accreditation.html
Presserelevante Informationen: http://www.worldhealthsummit.org/media.html
Livestream: http://www.worldhealthsummit.org