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Nach Zahlen der Bertelsmann-Stiftung wachsen etwa 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland in Armut auf. Damit lebt jedes fünfte Kind hierzulande in Armut. Die Zahlen verlangen eine soziale Haltelinie, so Ilse Müller vom BDH Bundesverband Rehabilitation e.V. Die Vorsitzende des Sozialverbands warnt davor, die Verankerung dieser wichtigen sozialen Haltelinie weiterhin auf die lange Bank zu schieben:
 
„Wir beobachten im Bereich der Kinderarmut seit Jahren eine gefährliche Tendenz, die zur wirtschaftlichen Ausgrenzung wachsender Teile der jungen Generation folgen kann. Etwa 1,38 Millionen armutsgefährdete Kinder beziehen derzeit Harzt-IV. Es ist offensichtlich, dass die geltenden Kinderregelsätze zu niedrig angesetzt sind. Eine klar definierte Kindergrundsicherung würde uns auf dem Weg zur Bildungs- und Chancengerechtigkeit einen großen Schritt weiterbringen. Allerdings spielt die Bundesregierung bei der Einführung einer Kindergrundsicherung auf Zeit und verschleppt eine überfällige Sozialreform in einem gesellschaftlich äußerst sensiblen Bereich. Wir sind davon überzeugt, dass der Kampf gegen Armut nicht nur gesellschaftlichen Ausgleich mit sich bringt. Es wird sich auf lange Sicht ganz erheblich auf den allgemeinen Wohlstand auswirken, wenn es gelingt, Deutschland zum Land der Chancen und der Aufsteiger zu machen. Kinderarmut ist der Bremsklotz im Startblock unseres Nachwuchses und er muss unbedingt aus dem Weg geräumt werden!“