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Eine Vortragsreihe am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-
Universität befasst sich mit der Zukunft der linken Volksparteien.

Das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität setzt
seine Reihe „Perspektiven der Sozialdemokratie in Europa“ fort mit einem
Vortrag der Frankfurter Politologin Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher. Sie
spricht

am Mittwoch, 21. Oktober, um 19 Uhr
im Forschungskolleg Humanwissenschaften
Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg

über das Thema „Warum nicht alle SPD wählen (obwohl sie es könnten).
Wählerentwicklung und soziale Bindungskraft der Sozialdemokratie seit
1949“.

Sigrid Roßteutscher ist Professorin für Soziologie und Politikwissenschaft
am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität. Als
Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung, als
Projektleiterin der Studie „German Longitudinal Election Study“ (GLES) und
in ihren Publikationen befasst sie sich seit vielen Jahren insbesondere
mit dem Wahlverhalten in Deutschland und Europa.

In ganz Europa verlieren die sozialdemokratischen und die demokratischen
sozialistischen Parteien seit einigen Jahren dramatisch an Wählergunst.
Zugleich erzielen neue politische Bewegungen, häufig rechtspopulistische
Parteien, große
Stimmengewinne. Dieses Phänomen hat in den unterschiedlichen Ländern sehr
unterschiedliche historische, kulturelle, gesellschaftliche und politische
Ursachen, aber es gibt auch Gemeinsamkeiten.

Die Vortragsreihe analysiert aus einer vergleichenden Perspektive die
Gründe für diese Entwicklung und wirft die Frage auf, ob insbesondere das
transnationale Zusammenwirken innerhalb der Europäischen Union für die
Sozialdemokratie eine Chance bietet, zu einer neuen Rolle und Stärke zu
gelangen. Die Frage könnte sich auch den anderen demokratischen Parteien
und Bewegungen in Europa über kurz oder lang mit Vehemenz stellen.

Die Reihe, die im Juli mit einem Vortrag von Franz Voves gestartet wurde,
ehemals Landeshauptmann der Steiermark und Landesvorsitzender der SPÖ
Steiermark, wird wissenschaftlich geleitet von Prof. Dr. Matthias Lutz-
Bachmann, Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften und
Philosophieprofessor an der Goethe-Universität, Prof. Dr. Pierre Monnet,
Leiter des Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales
(IFRA) und Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Goethe-
Universität, sowie Prof. Dr. Hans-Jürgen Puhle, Emeritus der
Politikwissenschaft an der Goethe-Universität.

Die Termine

21.10.2020
Sigrid Roßteutscher, Goethe-Universität
„Warum nicht alle SPD wählen (obwohl sie es könnten).
Wählerentwicklung und soziale Bindungskraft der Sozialdemokratie seit
1949“

04.11.2020
Hans-Jürgen Puhle, Goethe-Universität
„Was kommt nach den ‚Volksparteien‘?
Zum Strukturwandel von Parteien, Öffentlichkeit und Demokratie“

25.11.2020
Wolfgang Schroeder, Universität Kassel und WZB
„Was ist noch übrig von der alten SPD?
Eine Post-Arbeiterpartei sucht ihren Platz im Parteienwettbewerb“

16.12.2020
Wolfgang Merkel, Humboldt-Universität zu Berlin und WZB, Berlin
„Varieties of Decline: Ende der Sozialdemokratie?“

20.01.2021
Gérard Grunberg, Sciences Po und CNRS, Paris
„Der Zusammenbruch des französischen Sozialismus:
strukturelle und konjunkturelle Ursachen“ (in französischer Sprache mit
deutscher Zusammenfassung)

Die Vorträge finden jeweils mittwochs um 19 Uhr statt. Eine Fortsetzung
der Reihe ist geplant.


Anmeldung: Die üblichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie
werden bei unseren Veranstaltungen beachtet: Maske, Abstand, Belüftung der
Räume. Außerdem ist die Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung per Email
(anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de ) und gegen Vorlage
einer Teilnahmebestätigung möglich. Ihre Anmeldung kann nur berücksichtig
werden, wenn Sie Ihre vollständige Adresse mit Telefonnummer angeben.