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Gruppenbild mit MdB Christian Lindner, MdB Sandra Weeser und Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der gleichnamigen Group  Rittal GmbH & Co. KG
Gruppenbild mit MdB Christian Lindner, MdB Sandra Weeser und Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der gleichnamigen Group Rittal GmbH & Co. KG

Zukunftsgespräch „Die industrielle Transformation - der Wandel als Chance
für `made in Germany´“ mit FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner, sechs
weiteren FDP-Bundestagsfraktionsmitgliedern und Vertretern der Friedhelm
Loh Group, einem der wichtigsten Innovationsunternehmen Deutschlands, der
AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von
Guericke“ e.V., des ZVEI Zentralverbandes Elektrotechnik- und
Elektronikindustrie e.V. und der DFAM Deutschen Forschungsgesellschaft für
Automatisierung und Mikroelektronik e.V. im Rittal Innovation Center in
Hessen

„Wir setzen auf den Entwicklergeist von Firmen sowie Ingenieurinnen und
Ingenieuren. Deshalb müssen Gesetze und Verordnungen so formuliert sein,
dass die Chancen neuer Technologien im Fokus sind, und deshalb müssen auch
die Programme der Forschungsförderung technologieoffen sein. Dann bekommen
wir auch Klima- und Umweltschutz durch Innovationen“, erklärte Christian
Lindner, Bundesvorsitzender der Freien Demokratischen Partei (FDP) und
Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag, am 14. Juli 2021 bei dem
Zukunftsgespräch „Die industrielle Transformation - der Wandel als Chance
für `made in Germany´“ mit Unternehmern der KI-Branche im hessischen
Haiger. „Die heutigen Gespräche zeigen mir, dass insbesondere im Netzwerk
aus Wirtschaft und Wissenschaft Zukunft entsteht. Hier wird klar, welchen
Forschungsbedarf unsere Unternehmen haben und so entstehen Ergebnisse,
Produkte oder Dienstleistungen mit Weltniveau. Es braucht eine echte
Innovationsstrategie, bei der zum Beispiel Mittel der Bundesprogramme an
Zielerreichungen gebunden sind. Vielleicht brauchen wir auch eine
‚Innovations-Initiative Mittelstand‘“, schlägt Lindner vor.

Technologieoffenheit ist existenziell

Deutsche Industrieunternehmen in allen Branchen sind angesichts der
angelaufenen Transformationsprozesse erneut herausgefordert, sich mit
neuen Technologien, Produkten und Lösungen am Markt in Stellung zu bringen
und entscheidende Wettbewerbsvorteile zu gewinnen. Der Ansatz der
Technologieoffenheit ist hierfür existenziell. Hidden Champions und
forschende Unternehmen in Deutschland waren Mittelpunkt des Dialoges
zwischen Lindner, sechs weiteren Mitgliedern der FDP-Bundestagsfraktion
und Vertretern der Friedhelm Loh Group, einem der wichtigsten
Innovationsunternehmen Deutschlands, der AiF Arbeitsgemeinschaft
industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V., des ZVEI
Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. und der DFAM
Deutschen Forschungsgesellschaft für Automatisierung und Mikroelektronik
e.V. im Rittal Innovation Center in Hessen.

Die industrielle Transformation nimmt mit technologischen und
wirtschaftlichen Entwicklungen, wie Edge- und Cloud-Computing, 5G,
Analytics und KI, Datenstandardisierung sowie dem europäischen Digital-
Projekt Gaia-X, einer Initiative für eine europäische Cloudstruktur, an
Fahrt auf, waren sich die Teilnehmenden einig. „Wir sind mit der Friedhelm
Loh Group und German Edge Cloud Mitbegründer von Gaia-X und engagieren uns
im Netzwerk Catena-X. Ein sicherer und unternehmensübergreifender
Datenaustausch entlang der Wertschöpfungsketten in der Industrie ist für
die internationale Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten Jahren ganz
entscheidend. Wir investieren in diese Zukunftstechnologien und bieten
unseren Kunden Lösungen wie die ONCITE an, das erste datensouveräne und
nahezu echtzeitfähige Edge-Cloud-Rechenzentrum für die Industrie. Es kommt
bereits in unserem Rittal-Werk in Haiger, bei Kunden der Großindustrie
oder beim Fraunhofer Institut für Produktionstechnik zum Einsatz. Davon
profitiert der Mittelstand und damit auch unsere Kunden und Zulieferer“,
betonte Professor Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der
gleichnamigen Group, dessen größtes Unternehmen die Rittal GmbH & Co. KG
ist.

Zusammenarbeit der Unternehmen untereinander und mit der Wissenschaft
sucht seinesgleichen in der Welt

„Insbesondere bei Industrie 4.0 helfen die Ergebnisse aus der Forschung
den Unternehmen entscheidend zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit im
Interesse des Wirtschaftsstandorts Deutschland“, erklärte Judith Binzer,
DFAM-Geschäftsführerin und Referentin Forschung im Verband Deutscher
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). „Die Industrielle Gemeinschaftsforschung
hat im deutschen Maschinenbau eine große Bedeutung. Sie schlägt eine
Brücke zwischen Grundlagenforschung und wirtschaftlicher Anwendung. Die
Zusammenarbeit der Unternehmen untereinander und mit der Wissenschaft
sucht seinesgleichen in der Welt! Das hat insbesondere für kleine und
mittlere Unternehmen (KMU) einen großen Nutzen.“

In der hochkarätigen Runde rückte ZVEI-Vorstandsmitglied Gunther Koschnick
einen weiteren grundsätzlichen Aspekt ins Licht: „Die Elektroindustrie ist
in einer Schlüsselposition für die Energiewende – sowohl in der eigenen
Branche als auch darüber hinaus. Mit ihren Innovationen und Technologien
bereitet die Branche den Weg zu einer All-Electric-Society und einer
CO2-neutralen Industrie. Die Versorgungssicherheit aller Industriebranchen
steht dabei an vorderster Stelle."

Wesentliche Erfolgsfaktoren für diese Transformationsprozesse seien die
Vernetzung aller Akteure und der schnelle Transfer von
Forschungsergebnissen in die industrielle Praxis, so AiF-
Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Kathöfer. Als Forschungsnetzwerk
Mittelstand mit großer Hebel- und Breitenwirkung stärke die AiF die
Innovations- und damit auch die Weltmarktfähigkeit von deutschen KMU.

Konsequent in Digitalisierung investieren

Abschließend erklärte Sandra Weeser (FDP), Abgeordnete und Obfrau im
Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages sowie
ausgebildete Betriebswirtin und vormalige Managerin: "Unternehmen müssen
konsequent in die Digitalisierung investieren, Automatisierungspotenziale
nutzen und ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten. Wie das geht, zeigt der
innovative Mittelstand unserer Heimatregionen - und besonders
eindrucksvoll das Beispiel im hiesigen Innovation Center. Doch neben der
Privatwirtschaft müssen auch Bund und Länder in Zukunft stärker als bisher
in die digitale Infrastruktur unserer Republik investieren, damit
Wirtschaft und Gesellschaft zukunftsfähig bleiben können." Weeser ist
darüber hinaus Vorsitzende der FDP-Landesgruppe Südwest im Deutschen
Bundestag.

Im Anschluss besichtigten die Bundespolitiker das neue Rittal-Werk und das
Rittal Innovation Center, das mit über 250 vernetzten Maschinen und
Anlagen auf der Basis einer integrierten 4.0-Konzeption gebaut wurde.

Über die AiF
Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von
Guericke“ e.V. ist das Forschungsnetzwerk für den deutschen Mittelstand.
Sie fördert Forschung, Transfer und Innovation. Als Dachverband von rund
100 gemeinnützigen Forschungsvereinigungen mit mehr als 50.000
eingebundenen Unternehmen und über 1.200 beteiligten
Forschungseinrichtungen leistet sie einen wichtigen Beitrag, die
Volkswirtschaft Deutschlands in ihrer Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu
stärken. Die AiF als gemeinnütziger Verein organisiert die Industrielle
Gemeinschaftsforschung und betreut über die AiF Projekt GmbH und die AiF
F∙T∙K GmbH, ihre einhundertprozentigen Tochtergesellschaften, weitere
Förderprogramme der öffentlichen Hand. Im Jahr 2020 setzte die AiF über
548 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln ein. Seit ihrer Gründung
im Jahr 1954 lenkte sie 13 Milliarden Euro öffentliche Fördermittel in
neue Entwicklungen und Innovationen und brachte 240.000 Forschungsprojekte
auf den Weg.