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DopingDie deutschen Sportärzte gehen nach der Veröffentlichung des Abschlussberichts der Doping-Studie in die Offensive. Sie bezweifeln, dass die Studie der Humboldt-Universität wissenschaftlichen Ansprüchen genüge. Der Präsident der Deutschen Gesellschaftfür Sportmedizin und Prävention (DGSP), Professor Dr. med. Klaus-Michael Braumann, hatte bereits als Mitglied des Projekt-Beirates seine Bedenken formuliert. Die Studie sei "bekannt, an einigen Stellen banal und habe mit Doping teilweise nichts zu tun", sagte er der in Hagen erscheinenden WESTFALENPOST.

In eine ähnliche Richtung argumentiert gegenüber der Zeitung auch der ehemalige Präsident des Sportärztebundes NRW, Prof. Dr. Herbert Löllgen. Er empfindet die aktuelle Diskussion als "zu hoch gehängt". Von systemischem Doping, das groß angelegt und politisch gewollt war, könne nicht die Rede sein. Löllgen verweist auf die Dopingliste der späten 1960er Jahre, die lange Zeit von verschiedenen Verbänden nicht anerkannt war. Daher habe die Einnahme dieser Substanzen juristisch seinerzeit möglicherweise Medikamenten-Missbrauch bedeutet, nicht aber Doping.

(ots) / Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de