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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENDie Grünen-Sportexpertin Viola von Cramon fordert die rückhaltlose Aufklärung geheimer und staatlich geförderter Doping-Experimente auch in Westdeutschland. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte von Cramon, alle Fakten und Namen gehörten unverzüglich auf den Tisch. Der Verdacht, dass noch lebende oder sogar aktive Drahtzieher geschützt werden sollten, müsse ausgeräumt werden. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete nannte es "merkwürdig", dass es ein regelrechtes "Aktenloch" zwischen 1989 und 2005 gebe.

Als die Diskussion um den in Auftrag gegebenen Forschungsbericht zur Aufarbeitung der deutschen Dopingvergangenheit begonnen habe, seien offenbar "einige sehr fleißig geworden". Jetzt gehe es um Klarheit, wer an einer Aktenvernichtung mitgewirkt und diese Aktion veranlasst habe. Denn dies sei der eigentlich wichtige, kriminelle Aspekt. "Da hat jemand sehr schnell reagiert, vorgesorgt sozusagen", kritisierte von Cramon. Sie warf Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) vor, die Brisanz dieses Doping-Berichts völlig unterschätzt zu haben. Dies sei für ihn kein Ruhmesblatt. Wenn es der Klärung diene, müsse auch die Möglichkeit die Wiederherstellung geschredderter Akten erwogen werden.

(ots)