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BundesligaDie Fußball-Bundesliga ist zurück. Dabei war sie eigentlich gar nicht weg. Seit der bravourösen Meisterschaft des FC Bayern München im Mai dieses Jahres ruhte der Ball in Wahrheit keine Sekunde. Die Vermarktungsmaschinerie der Klubs lief vielmehr auf Hochtouren. Telekom-Cup, Audi-Cup und natürlich Live-Übertragungen von Testpartien der Bayern, der Dortmunder, der Schalker. Hauptsache, der Ball rollt, und sei es nur, dass Hoffenheim gegen Hemdhoch Herne aufliefe. Nie war das Geschäft mit dem Fußball in Deutschland ausgefeilter, nie floss mehr Geld. Nie war die Vorfreude auf die Bundesliga größer. Heute geht das Erfolgsmodell in seine 51. Saison. Es ist kein Zufall, dass die Bayern das Eröffnungsspiel bestreiten. Sie sind ja der Titelverteidiger.

Aber ebenso wenig zufällig heißt der Gegner Borussia Mönchengladbach. Das Duell der 70er Jahre zum Auftakt - herrlich. Die Deutsche Fußball-Liga hat gelernt, dem Fanvolk aufs Maul zu schauen. Auch die Mannschaft hinter den 18 Teams in der Eliteliga ist erstklassig. Aber eitel Sonnenschein herrscht dennoch nicht in der höchsten deutschen Liga. Mehr denn je hat sich zuletzt eine Klassengesellschaft herausgebildet. Bayern München und Borussia Dortmund sind den anderen enteilt. Dass Josep Guardiola nach München kommt und zur Ankunft einen 20-Millionen-Mann geschenkt bekommt, spricht Bände. Die Bayern sind steinreich. In Deutschland können nur noch die Dortmunder mit München Schritt halten. Das tut der Liga auf Dauer jedoch nicht gut.

Die Entwicklung geht Richtung Spanien, wo Klubs wie Athletic Bilbao, FC Valencia oder Atletico Madrid höchstens noch die Lizenz für die nächste Saison gewinnen können. Die Titel teilen sich Real und Barcelona. Die 51. Saison der Bundesliga könnte ein Wendepunkt werden, wenn die Bayern schon am 25. Spieltag Meister sind und der BVB den Rest locker in Schach hält. Das mag danach noch zwei, drei, vielleicht fünf Jahre so funktionieren. Aber spätestens dann muss die DFL das Thema Chancengleichheit auf die Tagesordnung setzen. Sonst überlebt sich diese wunderbare Bundesliga schneller, als die Bayern und der BVB das Geld in ihren Kassen zählen können.

Quellen: ots / Westdeutsche Zeitung / Lothar Leuschen

Bild: Tsutomu Takasu (CC BY 2.0)