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DopingDer Ehrenpräsident des deutschen Leichtathletik Verbandes, Helmut Digel, sieht angesichts der vielen Dopingfälle in den vergangenen Wochen einen großen Imageschaden für die Sportart: "Das Problem ist, dass man international nur noch über Doping redet. Wir haben Betrüger in unseren Reihen. Jeder Zuschauer denkt: 'Da läuft der Zweifel mit.' Und das ist für die sauberen Athleten ein großes Dilemma", sagte Digel dem ARD-Radioteam bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau. Er gehe aber davon aus, dass die deutschen Leichtathleten bei der WM sauber seien.

Das sei nicht immer so gewesen. Digel: "Der Deutsche Leichtathletik-Verband mit seinen Funktionären, Trainern und Ärzten hatte in der Tat ein gravierendes Doping-Problem. Das war allerdings bekannt. Wir wussten auch von Forschungszentren, in denen so etwas wie aktive Dopingforschung stattfindet."

Digel, der auch Council-Mitglied im Weltverband IAAF ist, sagte selbstkritisch: "Ich habe mir mehrfach Vorwürfe zu machen. Es war ein Fehler, dass wir im Fall Katrin Krabbe nachgegeben haben. Wegen einer Entscheidung des Oberlandesgerichts in München wurde die Sperre damals von vier auf zwei Jahre verkürzt." Auch im Anti-Doping-Kampf habe er sich etwas vorzuwerfen: "Denn das Problem wurde nicht kleiner. Wir müssen sogar davon ausgehen, dass es weltweit größer geworden ist. Der Sport befindet sich nach wie vor in einer existenziellen Gefahr."

(ots) / Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de