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BundesligaEin Jahr nach der Verabschiedung des Sicherheitskonzeptes werden die Auflagen der DFL und des DFB für den Ordnungsdienst in den Stadien bei Borussia Dortmund nach Informationen des WDR Hintergrundmagazins sport inside massiv missachtet. Das WDR-Magazin "sport inside" zeigte am Montag wie es einer Versuchsperson von "sport inside" beim Heimspiel gegen Bayern München am 23. November 2013 problemlos gelang, sich wenige Stunden vor dem Anpfiff als Ordner einstellen zu lassen und Einlasskontrollen durchzuführen. Und das obwohl DFL und DFB aktuell von den Bundesligaclubs eine polizeiliche Überprüfung der Ordner sowie eine intensive Schulung von mindestens 10 Stunden vor dem ersten Einsatz verlangen.

NRW Innenminister Ralf Jäger, der erst in der vergangenen Woche mit der Innenministerkonferenz eine einheitliche und zertifizierte Ausbildung der Stadionordner beschlossen hat, kommentierte das Testergebnis gegenüber sport inside so: "Also wenn das Standard wäre für alle Ordner, dann rutschen bei einer solchen Maßnahme unter Umständen genau die durch, die wir aus den Stadien raushalten wollen. Die, die gewalttätig sind, die Pyrotechnik zünden. Das wäre die Perversion, sich nachher noch als Ordner bewerben können. Das darf nicht sein."

BvB-Organisationsdirektor Christian Hockenjos erklärte gegenüber sport inside: "Wenn das so zutrifft, wie sie es geschildert haben, werden wir dem nachgehen, dann ist das so nicht akzeptabel. Insoweit, ja, danken wir auch einen Stück weit für diesen Hinweis."

Nach Informationen von sport inside wurden für die rund 750 Mitarbeiter des allgemeinen Ordnungsdienstes von Borussia Dortmund seit Jahren keine Schulungen mehr durchgeführt, obwohl diese Auflage Bestandteil des Lizensierungsverfahrens ist.

Auf Anfrage von sport inside konnte der BvB für die letzten Jahre keine Schulungsdaten nennen.

Zudem zahlt der BvB seinen Ordnern nur einen Stundenlohn von fünf Euro. Nach Ansicht von Gewerkschaftsvertretern unterliegt die Beschäftigung aber dem tariflichen Mindestlohn von 8,23 Euro. Borussia Dortmund zählt damit zu den vier Vereinen der Bundesliga, die nur in geringem Umfang Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen bei Heimspielen beschäftigen, für die bis zu 15 Euro pro Stunde bezahlt werden müssen.

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(ots) / Bild: Gerd Altmann  / pixelio.de