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BobDer Bundestrainer der deutschen Bobfahrer, Christoph Langen, kritisiert den Weltverband FIBT dafür, eine neuartige Messtechnik verfrüht im Weltcup und bei den Olympischen Spielen in Sotschi einzusetzen und damit Bobfahrer und Zuschauer in Gefahr zu bringen. "Wir wollen die Technik, doch ich prangere die unprofessionelle und sehr gefährliche Umsetzung an", sagt Langen der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland". Zwei Messboxen werden seit dieser Saison auf den Bobs angebracht, um in Echtzeit Daten an Teams und TV-Anstalten zu übermitteln. "Es hat sich gezeigt, dass die Messboxen runterfallen und abbrechen, auch ohne einen Sturz bei normaler Fahrt", sagt Langen.

Die Kästen könnten sowohl für die Zuschauer als auch für die Bobinsassen zu gefährlichen Geschossen werden, moniert Langen, wenn sie bei mehr als 100 Stundenkilometern von den Schlitten abfliegen. "Ich halte dieses Risiko für unverantwortlich. Aber die FIBT zwingt uns dazu, mit den Boxen zu fahren", so Langen. Der Doppelolympiasieger befürchtet auch, dass die schnellsten Bobs in Sotschi nicht unbedingt gewinnen würden: "Es ist noch nicht genau geklärt, was passiert, wenn jemand mit einer Hundertstel Vorsprung gewinnt, dabei aber den aerodynamischen Vorteil hatte, dass ihm zu Beginn der Fahrt die Messbox abgefallen ist."

(ots)