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Al Khalifa Stadium

 

Die Zeit, als eine Mannschaft aus elf Freunden bestand, ist lange vorbei. Fußball ist heute, sobald er die unteren Amateur-Ligen verlässt, ein Geschäft. Auf internationaler Ebene ist er, wie andere Großsportereignisse, auch Politik. Spiele stützen die Regierenden, egal ob diese demokratisch gewählt sind oder die Menschen tyrannisieren. Derart mit Wirtschaft und Politik verstrickt, sind jede Rede und jedes Handeln der Funktionäre politisch. Franz Beckenbauer erwarb große Verdienste um den Fußball. Doch seine Äußerung, er habe auf den WM-Baustellen keine Sklaven gesehen, ist kalte Demagogie und Öl auf die Mühlen des Emirats, das Kritik an sich abprallen lässt und offenbar auf die Vergesslichkeit der Menschen setzt. Weitsichtigere Stellungnahmen wie die von DFB-Präsident Gerd Niebaum lassen hoffen, dass die Rechnung nicht aufgeht.

Ausbeutung, Zwangsarbeit, Misshandlung und Slums gibt es auch außerhalb Katars und nicht zuletzt in den Ländern, aus denen die Gastarbeiter stammen. In den Emiraten aber gehen sie einher mit einer Art des Rassismus, der nicht nur, aber auch im Fußball unerträglich ist.

Quellen: Westfalen-Blatt / ots / Bild: IgorMagic (CC BY 2.0)