NRW-Ärzte verordnen die meisten Antibiotika
sie stehen auf der Tagesordnung des G7-Gipfel - Antibiotika-Resistenzen. Wie wichtig das Thema ist, zeigen aktuelle Daten aus NRW.In Nordrhein-Westfalen (NRW) bekommen Versicherte besonders häufig Antibiotika verschrieben. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) für das Jahr 2014. Danach bekam jede Erwerbsperson in NRW vergangenen Jahr rechnerisch 5,8 Tagesdosen. Bundesweit sind es 5,0. Mit durchschnittlich 3,7 Tagesdosen je Erwerbsperson wurde Antibiotika am wenigsten in Sachsen verordnet.
"Antibiotika sind eine bedeutende Errungenschaft in der Medizin und können Leben retten. Sie sollten aber nur dort eingesetzt werden, wo sie auch wirken, beispielsweise bei bakteriellen Infektionen", fordert Günter van Aalst, Leiter der TK-Landesvertretung NRW. Je häufiger Antibiotika eingesetzt werden, umso schneller können Bakterien Resistenzen entwickeln und desto schneller verliert das Medikament seine Wirksamkeit. "Ein verantwortungsvoller Gebrauch sorgt dafür, dass möglichst vielen Menschen geholfen werden kann", betont van Aalst.
Sogar beim anstehenden G7-Gipfel, der dieses Wochenende im bayerischen Elmau stattfindet, könnte auf Wunsch von Angela Merkel der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen ein Thema für die mächtigsten Staatchefs der Welt werden.