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2.000. Baby des Jahres ist eine „innerklinische Angelegenheit“

Jacqueline und Martin Hausold (Mitte) freuen sich über Tochter Nora. Mit Klinikleiterin Prof. Pauline Wimberger, Hebamme Sandra Rings, Gynäkologe PD Dr. Birdir sowie Ärztin Theresa Link (v.r.n.l.)  UKD/Annechristin Bonß
Jacqueline und Martin Hausold (Mitte) freuen sich über Tochter Nora. Mit Klinikleiterin Prof. Pauline Wimberger, Hebamme Sandra Rings, Gynäkologe PD Dr. Birdir sowie Ärztin Theresa Link (v.r.n.l.) UKD/Annechristin Bonß
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Jacqueline und Martin Hausold (Mitte) freuen sich über Tochter Nora. Mit Klinikleiterin Prof. Pauline Wimberger, Hebamme Sandra Rings, Gynäkologe PD Dr. Birdir sowie Ärztin Theresa Link (v.r.n.l.)  UKD/Annechristin Bonß
Jacqueline und Martin Hausold (Mitte) freuen sich über Tochter Nora. Mit Klinikleiterin Prof. Pauline Wimberger, Hebamme Sandra Rings, Gynäkologe PD Dr. Birdir sowie Ärztin Theresa Link (v.r.n.l.) UKD/Annechristin Bonß

Auch 2018 setzt sich die positive Entwicklung der Geburtsmedizin am
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden fort: Bereits am 24.
September und damit eine Woche früher als im Vorjahr kam mit Nora
Alexandra das 2.000. Baby dieses Jahres in der Klinik für Frauenheilkunde
und Geburtshilfe zur Welt. Für die Mutter des 3.515 Gramm schweren und 52
Zentimeter großen Mädchens war die Geburt sozusagen ein Heimspiel, denn
sie arbeitet als Ärztin selbst in der Uni-Frauenklinik.

Die Zahlen des geburtshilflichen Bereichs haben sich in diesem Jahr weiter
positiv entwickelt. Beispielsweise erblickten bis Ende September bereits
92 Zwillingspärchen und vier Drillingstrios das Licht der Welt an der
Pfotenhauerstraße. Ein besonderes Ereignis für das Klinikteam aber
natürlich auch für die Eltern war Mitte Juni die Geburt von Zwillingen,
deren Überlebenschance drei Monate zuvor durch einen Eingriff im
Mutterleib deutlich verbessert worden ist. Dieser Eingriff und die
steigende Zahl an Mehrlingsgeburten sind Belege für die führende Rolle der
Uni-Frauenklinik als Anlaufstelle für Patientinnen, bei denen eine
Risikoschwangerschaft festgestellt wurde.
Bei insgesamt 1.903 Geburten wurden bis zum 24. September 2.000 Kinder in
der Uni-Frauenklinik geboren, davon 952 Mädchen und 1.048 Jungen. Darunter
sind 93 Mehrlingsgeburten – davon 89 Zwillingspaare und viermal Drillinge.
„Als einziges Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe – dem
sogenannten ‚Level 1‘ – in Ostsachsen ist das Dresdner Uniklinikum vor
allem erste Anlaufstelle für Risikoschwangerschaften. Aufgrund der
exzellenten Infrastruktur und der intensiven Zusammenarbeit der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit der Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin und der gemeinsamen interdisziplinären Perinatal-Station
bieten wir den Eltern hier ein sicheres und risikoarmes Umfeld“, erklärt
Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe, die Besonderheit der universitären Geburtsmedizin. Viele
Mütter und Väter setzen bei einer Risikoschwangerschaft bewusst auf die
Expertise der Dresdner Hochschulmedizin.
Wichtiger Bestandteil des Klinik-Konzepts zur pränatalen Medizin ist die
Erst-Trimester-Spezialsprechstunde: „Mit unseren Untersuchungsergebnissen
können wir den Eltern in den allermeisten Fällen eine gute Nachricht
überbringen. Wenn es doch Auffälligkeiten gibt, können wir mit einer
frühen Diagnose häufig Risiken senken und notwendige Therapien einleiten“,
erklärt PD Dr. Birdir das Anliegen der Sprechstunde. Der 39-jährige
Gynäkologe PD Dr. Birdir wendet seine am Londoner King’s College Hospital
erworbenen Erfahrungen in der fetalen Laserchirurgie nun in Dresden an. Im
März dieses Jahres hatte der Spezialist bei einer mit eineiigen Zwillingen
schwangeren Frau eine sogenannte monochoriale Geminigravidität mit
fetofetalem Transfusionssyndrom diagnostiziert. Hierbei ist der Kreislauf
der Zwillinge über einen gemeinsamen Mutterkuchen verbunden mit einem
massiven Ungleichgewicht der Versorgung der Ungeborenen, was die beiden
Kinder in Lebensgefahr brachte. PD Dr. Birdir nahm deshalb im März einen
hochspeziellen Eingriff vor, bei dem er mit einem Laser die beiden
Kreisläufe trennte und damit eine gleichmäßige Blutversorgung beider
Kinder bis zur Geburt sicherstellte. In der 32. Schwangerschaftswoche
kamen die beiden Jungen schließlich gesund zur Welt. „Wir sind froh und
dankbar, dass uns das Team um Dr. Birdir helfen konnte und dass der
Eingriff in Dresden möglich war“, sagt Kathleen Roll, die Mutter der
Zwillinge. Oskar und Felix sind seit Juli zu Hause und entwickeln sich
prächtig. „Wir möchten auch anderen betroffenen Familien Mut machen, sich
für diesen Eingriff zu entscheiden“, so die Mutter weiter.
„Diese komplexen Eingriffe den Eltern mit Risikoschwangerschaften
erfolgreich anbieten zu können, ist ein sehr großer Gewinn für die Paare
und die Uni-Frauenklinik“, sagt Prof. Pauline Wimberger. „Mit dem Ziel der
größtmöglichen Sicherheit während Schwangerschaft und Geburt steht hier
unseren Patienten ein erfahrenes Team zur Seite. Ein breitgefächertes und
ständig verfügbares Angebot an vor- und nachgeburtlicher Expertise
zeichnet das universitäre Perinatalzentrum aus.“ Das Perinatalzentrum am
Universitätsklinikum Dresden gehört zu den fünf größten Zentren in
Deutschland. „Die Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik und Therapie
ermöglichen es, dass auch schwer erkrankte Ungeborene gesund überleben und
machen damit oftmals eine Behandlung der Neugeborenen überflüssig“, sagt
Prof. Mario Rüdiger, Leiter des Fachbereiches Neonatologie und
Pädiatrische Intensivmedizin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des
Dresdner Uniklinikums.