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Der Fachkräftemangel und die Corona-Pandemie sind die Hauptgründe für
Erneuerungen der Arbeitswelt in Leipziger Unternehmen. Das ist ein
Ergebnis der Leipziger New-Work-Studie der Handelshochschule Leipzig (HHL)
und LF Gruppe. Die Studie, in der Unternehmer sowie Mitarbeitende zum
aktuellen Stand und zu Wünschen für die Arbeitswelt der Zukunft befragt
wurden, zeigt zudem, dass sich die Anforderungen an Führungskräfte
zunehmend ändern. Leitungskräfte müssen demnach zunehmend auf „Distanz
führen“ lernen, mehr zum Coach und Mentor werden und ihren Mitarbeitern
zunehmend vertrauen.

Die Leipziger New-Work-Studie untersucht den aktuellen Stand zu neuen
Arbeitswelten bei Unternehmen im Leipziger Raum. Dazu wurden 25
Führungskräfte Leipziger Unternehmen verschiedener Branchen sowie 279
Mitarbeitende mit büronahen Tätigkeiten in Leipzig befragt. Die Studie der
Handelshochschule Leipzig (HHL) und der LF Gruppe wurde vom Amt für
Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig unterstützt.  Die flexiblere Art,
die eigene Arbeitswelt gestalten zu können, steigert nicht nur die
Attraktivität der Arbeitsweise, sondern ist laut Professor Lehman auch ein
wichtiger Faktor für Unternehmen am Standort Leipzig New-Work-Konzepte
konkret umzusetzen.
Unter dem Begriff „New Work“ werden alle Initiativen und Maßnahmen
zusammengefasst, die dazu dienen, Arbeitswelten neu zu gestalten, um für
die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein. Dazu gehören unter
anderem zeitlich und örtlich flexibles Arbeiten sowie moderne
Raumkonzepte, aber auch Eigenschaften wie Teamfähigkeit,
Eigenverantwortung, Kritikfähigkeit und Kreativität.
Dr. Katja Rudolph, Leiterin Marktforschung bei den Digital Impact Labs
Leipzig, die zur LF Gruppe gehören, ergänzt: „Unsere Befragung hat
gezeigt, dass Spaß an der Arbeit und eine ausreichend hohes Einkommen
generationenübergreifend die wichtigsten Bedürfnisse sind. Der Sinn der
Arbeit ist bei den bis 29-jährigen und ab 50 Jähren das dritt-relevanteste
Bedürfnis. Bei den 30-49-Jährigen steht die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie an dritter Stelle. – Hier gibt es also Unterschiede zwischen den
Generationen.“

Dem Thema New Work wird in den befragten Betrieben und unter den befragten
Angestellten große Relevanz zugesprochen. Zwei von drei Mitarbeitenden
gaben an, dass New Work in ihrem Unternehmen „eher“ oder „sehr“ relevant
ist. Gefragt nach New-Work-Maßnahmen, die bereits in ihrem Unternehmen
umgesetzt werden, wurden bei der Befragung am häufigsten genannt: flexible
Arbeitszeiten (78,5%), flexible Arbeitsorte (75,6%), digitale
Kommunikationstools (75,6%) und Ausstattung mit Technik für mobiles
Arbeiten (72,8%).

Vorangebracht werden New-Work-Konzepte vor allem durch Führungskräfte
sowie einzelne Mitarbeiten und Teams. Die Coronapandemie hat hier wie ein
Katalysator gewirkt und dafür gesorgt, dass sich Leipziger Unternehmen
gezielt mit dem Thema auseinandersetzen. Die Unternehmen an, dass die
Corona-Pandemie die Entwicklung um 3 bis zehn Jahre beschleunigt hat.

Als größte Hürden wurden veraltete Denkmuster und festgefahrene
Hierarchien in der Unternehmenskultur, aber auch mangelnde Ressourcen und
widerstrebende Führungskräfte genannt. Dieses Ergebnis zeigt, wie relevant
Führungskräfte für die Implementierung von New-Work-Konzepten sind, mit
ihnen steht und fällt das Projekt. „Führungskräfte müssen lernen, ihren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu vertrauen. Entwicklungspotential
sehen wir besonders bei der Feedbackkultur“, sagt Katja Rudolph. „Neue
Arbeitswelten stellen neue Anforderungen, wie Teamfähigkeit und Agilität,
sowohl an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als auch an Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer“, ergänzt Professor Lehmann „Für Mitarbeitende sind unter
anderem Selbstorganisation und Proaktivität wichtige Kompetenzen, die
entwickelt werden müssen.“ Insgesamt bescheinigt die Studie dem Standort
Leipzig eine gute Basis, um New Work umzusetzen – bedingt durch viele
jungen Menschen und Hochschulen.

Über die HHL
Die HHL ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden
internationalen
Business Schools. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule im
deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung verantwortungsbewusster,
unternehmerisch
denkender und leistungsfähiger Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet
sich aus
durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen
Transfer sowie
hervorragenden Service für ihre Studierenden. Der Stifterverband für die
Deutsche
Wissenschaft hat die HHL 2021 zum fünften Mal in Folge als führende
Gründerhochschule
in Deutschland ausgezeichnet. Aus der HHL sind in den vergangenen
Jahrzehnten rund
300 Unternehmensgründungen hervorgegangen mit mehr als 40.000
Mitarbeitenden. Als
erste deutsche private Business Schule wurde die HHL im Jahr 2004 durch
die AACSB
(Association to Advance Collegiate Schools of Business) akkreditiert und
erlangte diesen
Qualitätsstatus seither zum vierten Mal. Das Studienangebot umfasst Voll-
und Teilzeit-
Master in Management- sowie MBA-Programme, ein Promotionsstudium sowie
Executive
Education. Die HHL ist akkreditiert durch AACSB International.
www.HHL.de

Über die LF Gruppe
Die LF Gruppe gestaltet mit einem Ökosystem aus Branchen- und
Innovationsexperten die Zukunft der Dienstleistungsbranchen im
deutschsprachigen Raum. Die Unternehmen der Gruppe – die
Versicherungsforen Leipzig, die Energieforen, die Maklerforen, die
Bankenforen und die Digital Impact Labs – bieten zusammen eine
einzigartige Verbindung von Branchenexpertise und Branchennetzwerk,
Wissenschaft, Start-ups und Innovations-Know-how. Sie ermöglichen
Synergien sowie einen Blick über den Tellerrand. Gemeinsam mit ihren
Kunden entwickeln und realisieren die Unternehmen der LF Gruppe Angebote,
bei denen die Anforderungen und Bedürfnisse der Endkunden und Anwender im
Mittelpunkt stehen. Der Ursprung der LF Gruppe lässt sich auf die
Ausgründung der Versicherungsforen aus der Universität Leipzig im Jahr
2000 zurückführen. Das mittelständische Unternehmen mit insgesamt mehr als
150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin hat seit 2013 seinen Sitz im
historischen Hôtel de Pologne in der Leipziger Innenstadt. 2020 wurde
Markus Rosenbaum, Geschäftsführer der LF Gruppe, als sächsischer
Familienunternehmer des Jahres ausgezeichnet. Die LF Gruppe stiftet die
Professur für Digitale Innovation in Dienstleistungsbranchen an der
Handelshochschule Leipzig (HHL), die Prof. Dr. Claudia Lehman innehat.

Originalpublikation:
Studie:  https://www.lfgruppe.de/new-work-studie