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Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und das Ausprobieren neuer
Formate zur Zusammenar-beit von lokalen Partnern haben sich in der
räumlichen Planung in den vergangenen Jahren immer mehr etabliert. Das
aktuelle ILS-IMPULSE geht der Frage nach, wie solche lokalen Projekte
gestaltet sein müssen, damit sie zu einer gerechten Raumentwicklung
beitragen und somit erfolgreich sind. Das Heft „Eine Frage der
Gerechtigkeit“ ist jetzt online.

Trotz vielfältiger strukturpolitischer Maßnahmen zeigen sich auf
europäischer wie auch auf nationaler Ebene anhaltende sozialräumliche
Unterschiede. Im Vorhaben RELOCAL wurde europaweit in 33 lokalen Projekten
untersucht, ob die stärkere Einbindung lokaler Akteurinnen und Akteure in
die Entwicklung von Lösungsansät-zen zu mehr räumlicher Gerechtigkeit
führen kann. ILS-Wissenschaftlerin Dr. Sabine Weck hat die Ergebnisse für
die Reihe ILS-IMPULSE aufbereitet.

„In einer Mehrzahl von Projekten zeigte sich, dass die Befragten vor Ort
die untersuchten Projekte dann posi-tiv bewerten und als einen Beitrag zum
Abbau sozialräumlicher Ungleichheiten wahrnehmen, wenn sie kon-krete
Möglichkeiten zur Einflussnahme und auf die Umsetzung des Projekts hatten
und ihr Wissen gefragt war“, so Weck. Wie Stadt- oder
Regionalentwicklungsprojekte konzipiert und durchgeführt werden, ist somit
wichtig für ein Ergebnis, das die Menschen vor Ort als ‚gerecht‘
empfinden. Dabei kommt es aber nicht nur auf die Ausgestaltung vor Ort an.
„Wichtig ist eine übergeordnete Politik, die solche
Gestaltungsmöglichkeiten langfristig und stringent ermöglicht“, so die
Wissenschaftlerin. Die Potentiale einer Region zu erkennen und zu
mobilisieren ist ein Schlüssel, um Ungerechtigkeiten abzubauen. „Unter den
Bedingungen anhaltender räumlicher Ungleichheiten geht es immer um beides:
eine stärkere Eigenverantwortung für die Entwicklung vor Ort und um
strukturpolitische Umverteilung“, erläutert Weck.

Das Projekt RELOCAL (Resituating the Local in Cohesion and Territorial
Development) wurde von der Euro-päischen Union im Rahmenprogramm für
Forschung und Innovation Horizon 2020 gefördert (N° 727097).

In ILS-IMPULSE nehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des
Instituts für Landes- und Stadtent-wicklungsforschung (ILS) mehrmals
jährlich Stellung zu aktuellen gesellschaftlichen Themen und ihrer
Relevanz für die Stadt- und Regionalforschung.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Sabine Weck, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Originalpublikation:
ILS-IMPULSE (3/2021): Eine Frage der Gerechtigkeit. Wie lokale Projekte zu
einer gerechten Raumentwicklung beitragen. https://www.ils-
forschung.de/files_publikationen/pdfs/ILS-
IMPULSE%203.21_gerechte%20Raumentwicklung_ONLINE.pdf