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Die Bioökonomie gewinnt als eines von mehreren
wichtigen Forschungsfeldern in der Zuse-Gemeinschaft weiter an Gewicht. So
ist der Cluster Bioökonomie des Verbandes mit dem Beitritt der Versuchs-
und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. auf nunmehr 20
Mitglieder gewachsen. Unter dem Leitsatz „Forschen mit der Natur“ arbeiten
die Mitglieder des Clusters Bioökonomie als informeller Zusammenschluss
unter dem Dach des Verbandes an der Lösung zentraler gesellschaftlicher
und wirtschaftlicher Aufgaben.

Der Cluster war im Mai 2020 mit ursprünglich gut 15 Mitgliedern an den
Start gegangen, hat seitdem seine Aktivitäten intensiviert und ist
gewachsen. „Mit der Zahl 20 können wir in der Brauereibranche immer gut
leben, Stichwort Zahl der Glasbehälter im typischen Bier-Gebinde. Doch
freuen wir uns tatsächlich sehr, noch im Wissenschaftsjahr 2021 dem
Cluster beigetreten zu sein. Die Mitarbeit eröffnet uns weitere Chancen
für die Vernetzung mit wichtigen Akteuren innerhalb und außerhalb unserer
Organisation“, erklärt VLB-Geschäftsführer Gerhard Andreas Schreiber.

„Mit der VLB gewinnen wir ein weiteres hoch angesehenes Institut hinzu,
von dem die Arbeit der Forschenden an Zukunftsthemen profitieren wird“,
erklären die Koordinatoren des Clusters Bioökonomie, Dr. Michael Meyer vom
FILK Freiberg und Prof. Frank Miletzky von der Papiertechnischen Stiftung
(PTS).

Geforscht wird an der VLB übrigens auch zu nicht-alkoholischen Getränken
im Gärprozess. Basis dafür ist die VLB-Hefebank mit ihren mehr als 100
verschiedenen Hefestämmen. Gepflegt werden dort wertvolle und produktive
Mikroorganismen für die Ernährung der Zukunft. Solche Lebewesen
beschäftigen die Forschenden auch auf zahlreichen anderen Bioökonomie-
Baustellen des Clusters, wie dessen jüngstes Werkstattgespräch zeigte. In
der Cluster-Kompetenzmatrix bilden Mikroorganismen in der Kategorie
Rohstoffbasis und Kreislaufwirtschaft ein eigenes Themenfeld. Weitere
Kategorien im Cluster sind „Biologisches Wissen“ und „Fortschrittliche
Technologien“ mit ihren jeweiligen Themenfeldern.

Diese Themen und Kompetenzen der Institute greifen ineinander und ergänzen
sich. „Solche Interaktionen zu fördern, ist auch ein wichtiger Aspekt der
Arbeit im Cluster“, erläutern Miletzky und Meyer. Wie dies geschieht,
macht das FILK Freiberg gerade selbst zusammen mit dem Magdeburger
Institut Pilot Pflanzenöltechnologie (PPM) im vom
Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt Flamibiowm vor, in dem es
um den Ersatz von Flammschutzmitteln aus fossilen Quellen durch biogene
Rohstoffe geht. Die Pflanzenöle werden verestert und chemisch modifiziert,
so dass deren flammhemmender Einsatz in Industrieprodukten wie
Bodenbelägen möglich wird. „Das bisher sehr erfolgreiche Projekt ist eines
von vielen Beispielen dafür, wie Querschnittskompetenzen in der Zuse-
Gemeinschaft über Branchen und Disziplinen hinweg in gemeinsamen Projekten
sinnvoll genutzt werden“, erklärt Meyer.

Die Bioökonomie umfasst in der Zuse-Gemeinschaft branchenübergreifend die
Aktivitäten zur Nutzung biologischer Ausgangsstoffe und deren Produkte von
der Bereitstellung und Aufbereitung von Rohstoffen über die Entwicklung
von Verfahren und Produkten bis hin zur Verbreitung von Wissen und
Dienstleistungen. „Der Cluster mit seinen Schwerpunktthemen bündelt die
Kompetenzen seiner Mitglieder, schafft Vernetzung und ist Anlaufstelle für
die Öffentlichkeitsarbeit“, ergänzt der Geschäftsführer der Zuse-
Gemeinschaft, Dr. Klaus Jansen.

Link zur Infografik mit Möglichkeit zum Download als pdf:
https://www.zuse-gemeinschaft.de/blog/forschen-mit-der-natur-der-cluster-
biooekonomie

Weitere Informationen zum Cluster finden Sie unter folgendem Link:
https://www.zuse-gemeinschaft.de/ueber-uns/inhalte/cluster-biooekonomie