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Verbraucherschutzamt stellt Ergebnisse der amtlichen
Lebensmittelüberwachung vor

Im vergangenen Jahr kontrollierten die Überwachungsbehörden der
Bundesländer 368.888 Betriebe und 596.993 Erzeugnisse. Die wichtigsten
Überwachungsergebnisse stellten das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) und die Bundesländer auf der Pressekonferenz
„Lebensmittelsicherheit in Deutschland“ in Berlin vor.

1. STEC-Bakterien im Weizenmehl

STEC-Bakterien können akute Darmentzündungen verursachen. Für das
Zoonosen-Monitoring wurden 242 Proben von Weizenmehl aus Mühlenbetrieben
auf STEC untersucht. 22 Proben (9,1 %) enthielten die potentiell
krankmachenden Bakterien. Keksteig und andere Backwaren sollte daher nicht
nur in der Weihnachtsbäckerei, sondern generell möglichst nicht roh
verzehrt werden. Bei einer vollständigen Erhitzung beim Backen werden
mögliche STEC-Bakterien im Mehl abgetötet.

Pressemitteilung „Plätzchenbacken: Teigessen kann krank machen“:
https://www.bvl.bund.de/jpk21_stec-bakterien

2. Blei in Wurstwaren mit Wild

Durch die Verwendung bleihaltiger Munition bei der Jagd kann Wildfleisch
Blei enthalten. 75 Wurstwaren mit Wild wurden für das Monitoring auf ihren
Bleigehalt untersucht. Bei 54 Proben (72 %) wurde Blei nachgewiesen. Da
Blei schon in geringen Mengen schädlich sein kann, sollten empfindliche
Verbrauchergruppen wie Kinder, Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter
auf den Verzehr von mit Bleimunition geschossenem Wild verzichten.

Pressemitteilung „Blei in Wurstwaren mit Wild“:
https://www.bvl.bund.de/jpk21_blei-wild


3. Weichmacher in Holzspielzeug

Phthalate (Weichmacher) werden häufig in Lacken eingesetzt. Da sie jedoch
gesundheitsschädlich sein können, dürfen sie in lackiertem Holzspielzeug
nur bis zu einer Konzentration von 0,1 g/100 g vorkommen. Erfreulich:
Während es bei früheren Untersuchungen noch relativ häufig
Überschreitungen des Grenzwertes gab, lagen im Untersuchungszeitraum nur
drei von 211 Proben (1,4 %) über dem Grenzwert.

Pressemitteilung „Weniger giftige Weichmacher in Holzspielzeug“:
https://www.bvl.bund.de/jpk21_holzspielzeug

4. Hygienemängel bei vorgeschnittenem Obst

In vorgeschnittenem Obst und Obstsalaten „to go“ können sich krankmachende
Keime schnell vermehren, wenn bei der Herstellung, Lagerung und Abgabe
nicht die notwendigen Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Für den
Bundesweiten Überwachungsplan (BÜp) wurden 1.135 Betrieben auf solche
Keime untersucht. Bei rund einem Viertel der untersuchten Produkte (25,2
%) wurden Hygienemängel entdeckt.

Pressemitteilung „Hygienemängel bei Obstsalaten von der Theke“:
https://www.bvl.bund.de/jpk21_obstsalate

5. Gesundheitsgefährdende Substanzen in Sportlernahrung

So genannte Sportlernahrung verspricht eine leistungssteigernde Wirkung,
enthält häufig aber potentiell gesundheitsgefährdende Substanzen wie
Dimethylaminoethanol (DMAE) und Synephrin. Von den 87 im Rahmen des
Bundesweiten Überwachungsplans (BÜp) untersuchten sogenannten „Pre-
Workout-Booster“ enthielten 39 solche Stoffe (44,8 %). Mehr als jede
fünfte Probe (21,8 %) wies sogar mehrere dieser Stoffe auf.

Pressemitteilung „Gesundheitsrisiken bei Sportlernahrung“:
https://www.bvl.bund.de/jpk21_sportlernahrung

6. Schwermetalle in Gesichtsmasken

Gesichtsmasken dienen der Hautpflege, sie können aber auch unerwünschte
Elemente enthalten. Von den 100 im vergangenen Jahr untersuchten Masken
überschritten 53 % die Orientierungswerte für Schwermetalle. Besonders
deutlich waren die Überschreitungen bei Arsen, Blei und Cadmium. Generell
überschritten die Artikel aus dem Onlinehandel (69 %) häufiger die
Orientierungswerte als die stationär gekauften Artikel (46 %).

Pressemitteilung „Arsen, Blei und Cadmium in Gesichtsmasken“:
https://www.bvl.bund.de/jpk21_gesichtsmasken

Hintergrund

Die Lebensmittelüberwachung ist in Deutschland eine Aufgabe der
Bundesländer. Die dabei gewonnenen Daten werden an das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) übermittelt. Das BVL
wertet die Ergebnisse aus und veröffentlicht sie in den jährlichen
Berichten zur Lebensmittelsicherheit. Die hier vorgestellten Ergebnisse
stammen aus den folgenden drei Berichten:

•       Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2020:
https://www.bvl.bund.de/ZoonosenMonitoring
•       Bericht zum Bundesweiten Überwachungsplan 2020:
https://www.bvl.bund.de/buep
•       Bericht zum Monitoring 2020: https://www.bvl.bund.de/monitoring