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Geschäftsreisende sind sich einig: Digitale Lösungen können
Geschäftsreisetätigkeit nicht ersetzen! Berufsbedingte Mobilität ist
mittlerweile allgegenwärtig und unersetzbar.
Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf das Segment hat und wie die
Geschäftsreise der Zukunft aussieht, haben die Forschungsgemeinschaft
Urlaub und Reisen (FUR), das Deutsche Institut für Tourismusforschung
(DITF), mit Sitz an der FH Westküste, und das Institut für Tourismus- und
Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) in ihrer Studie „RA Business 2021“,
erforscht.

Geschäftsreisende sind sich einig: Digitale Lösungen können
Geschäftsreisetätigkeit nicht ersetzen! Berufsbedingte Mobilität ist
mittlerweile allgegenwärtig. Sie gehört für viele Erwerbstätige zum
beruflichen Alltag. Die Covid-19-Pandemie stellte jedoch das touristische
Nachfragesegment der Geschäftsreisen vor sehr große Herausforderungen:
Geschäftsreisen wurden gestrichen oder durch digitale Lösungen ersetzt –
mit drastischen Auswirkungen auf die gesamte Branche. Wie sehen die
Geschäftsreisenden selbst die Auswirkungen von Corona? Warum sollte aus
Sicht der Reisenden auch in Zukunft wieder geschäftlich verreist werden?
Wie sieht die Geschäftsreise der Zukunft aus? Die Forschungsgemeinschaft
Urlaub und Reisen (FUR), das Deutsche Institut für Tourismusforschung
(DITF), mit Sitz an der FH Westküste, und das Institut für Tourismus- und
Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) haben ausgewählte Ergebnisse der „RA
Business 2021“, der Reiseanalyse für Geschäftsreisen, veröffentlicht.

Im Vergleich zur RA Business 2019, der letzten Studie ohne Corona-Effekt,
ermittelt die RA Business 2021 rund 64% weniger
Übernachtungsgeschäftsreisen ins In- und Ausland. Auch wenn der Markt von
deutlichen Rückgängen gezeichnet wurde, blieb die Reisestruktur relativ
stabil. Mit Blick auf die Reiseanlässe dominierten auch in der Pandemie
die klassischen Geschäftsreisen, wie Kundenbesuche, Projektbesprechungen
und Reisen zu Niederlassungen oder Unternehmenszentralen. Leistungsträger,
insbesondere die Hotellerie, müssen sich dabei auf veränderte Ansprüche
der Geschäftsreisenden einstellen, wie kulante Stornierungsbedingungen und
einwandfreie Hygiene. Auch die Nachhaltigkeit hat eine steigende Bedeutung
im Geschäftsreisesegment – deutlich mehr als bei den Urlaubsreisen.

Während der Pandemie haben die meisten Geschäftsreisenden einen guten Teil
ihrer Übernachtungsgeschäftsreisen durch digitale Meeting-Formate ersetzt.
„Die Geschäftsreisenden erkennen dabei deutlich die Vor- und Nachteile der
digitalen Substitute“, so Ulf Sonntag, Projektleiter der RA Business bei
der FUR. Prof. Dr. Bernd Eisenstein, Direktor des Deutschen Instituts für
Tourismusforschung ergänzt: „Wir wissen durch unsere Forschung, dass
Geschäftsreisende nicht nur berufliche, sondern auch viele private
Vorteile aus ihrer Reisetätigkeit ziehen - viele können es kaum abwarten,
dass wieder mehr Übernachtungsgeschäftsreisen durchgeführt werden.“

Die meisten Geschäftsreisenden gehen davon aus, dass es auch in Zukunft
gute Gründe für Übernachtungsgeschäftsreisen geben wird. Geschäftsreisen
machen die notwendige Nähe möglich, die sich in der Wichtigkeit des
zwischenmenschlichen Kontakts bei komplexen Problemlösungen oder beim
Aufbau von Vertrauen zeigen. Geschäftsreisende ziehen bei fast allen
Reiseanlässen auch in Zukunft Übernachtungsgeschäftsreisen einem digitalen
Substitut vor.
Die aktuellen Ergebnisse sowie die Ergebnisse vorhergehender Studien
stehen in kurzer und knapper Form unter www.ditf-fhw.de zur Verfügung.
Die nächste Erhebungswelle findet im Juni 2022 statt.

Hintergrundinformation zur Reiseanalyse:
Die seit fast 50 Jahren jährlich durchgeführte Reiseanalyse gilt als
detaillierteste Untersuchung zur deutschen Urlaubsreisenachfrage, die um
das Segment der Geschäftsreisen ergänzt wird. Die FUR ist eine neutrale,
nicht kommerzielle Interessengemeinschaft der Nutzer von
Tourismusforschung. Methodisch erfolgt die Erhebung zur „RA Business“ in
zwei Befragungen, zuletzt mit der dritten Erhebungswelle im Sommer 2021:
(1)     RA online 5/2021 (bevölkerungsrepräsentativ für die
deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 14-75 Jahren): Volumen und
Struktur von Übernachtungsgeschäftsreisenden (letzte 3 Jahre) als
Grundlage für (2) (Feldinstitut Ipsos)
(2)     n = 2.100 Übernachtungsgeschäftsreisende (letzte 3 Jahre) zu
Reiseaufkommen und -verhalten, Buchungsverhalten, Reiserichtlinien,
Nachhaltigkeit, Corona und Zukunft der Geschäftsreise gewichtet nach
Reisehäufigkeit und Reiseanlass) (Feldinstitut Norstat). Feldzeit: Juni
2021. Zeitbezug Reiseverhalten (Basis Reisen; n = 1.983): Mai 2020 bis
April 2021.