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Seit mehreren Wochen herrscht an der Elbe Niedrigwasser. Gestern startete
daher das Messprogramm für hydrologische Extreme der
Flussgebietsgemeinschaft (FGG) Elbe. Die BfG koordiniert gemeinsam mit den
Behörden der Anrainerländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und
Brandenburg das Sondermessprogramm, das die Auswirkungen des
Niedrigwassers auf die Wasserqualität untersucht.

Ergänzend zu den monatlichen Routinemessungen werden an ausgewählten
Messstellen entlang der Elbe sowie der unteren Mulde, Saale und Havel im
nun kürzeren 14-tägigem Abstand Wasserproben genommen. Das innerhalb der
FGG Elbe etablierte Messprogramm startete bereits 2013. Im Labor werden in
den Messproben dann wichtige Kenngrößen wie zum Beispiel
Nährstoffkonzentrationen, aber auch Schadstoffe und Spurenstoffe bestimmt.
„Das heute gestartete Messprogramm ist speziell auf die
Niedrigwassersituation abgestimmt. Die kürzere Messperiode ermöglicht uns
einen detaillierteren Blick auf die Wasserqualität und wie sich Hitze und
Dürre auf diese auswirken“, erklärt Geoökologe Dr. Daniel Schwandt.

Auslöser waren die niedrigen Wasserstände an den Bezugspegeln in Schöna
und Barby im Ober- bzw. Mittellauf der Elbe. „Diese liegen seit mehr als
zwei Wochen unterhalb eines festgelegten Schwellenwerts. Da außerdem für
die nächsten Tage im Elbegebiet kein langanhaltender Niederschlag
vorhergesagt war, haben wir unsere Länderkollegen/-innen informiert. Diese
lösten dann das Sondermessprogramm aus“, so Schwandt. Laut dem BfG-
Wissenschaftler war dies im Sommer 2019 das letzte Mal der Fall.

Steigt der Wasserstand für längere Zeit wieder über den Schwellenwert,
wird das Programm beendet und die Auswertung der Daten beginnt. Dies
übernimmt die BfG in Abstimmung mit der FGG Elbe. Die Ergebnisse der
Laboruntersuchungen aller Messstellen werden zeitnah auf der
Informationsplattform Undine
(https://undine.bafg.de/elbe/extremereignisse/elbe_mp_extremereignisse.html)
veröffentlicht. Dort sind neben Hintergrundinformationen zum Messprogramm
auch Messwerte zu vorhergehenden extremen Hoch- und
Niedrigwasserereignissen an der Elbe und die dazugehörigen Berichte
veröffentlicht.

Bei Undine stehen unter der Überschrift „Extremereignisse“ auch
Steckbriefe zu einzelnen herausragenden Hoch- und Niedrigwasserereignissen
an der Elbe im Laufe der Historie zum Download bereit. Insbesondere finden
sich hier Kurzbeschreibungen der extremen Niedrigwasser der Jahre 1921,
2015 und 2018.