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apl. Prof. Dr. Kay Herrmann von der TU Chemnitz forscht zum Verständnis der Realität und hat dazu ein neues Sachbuch vorgelegt.  Niklas Schindler  TU Chemnitz
apl. Prof. Dr. Kay Herrmann von der TU Chemnitz forscht zum Verständnis der Realität und hat dazu ein neues Sachbuch vorgelegt. Niklas Schindler TU Chemnitz

Die Darstellungen und Erkenntnisse von apl. Prof. Dr. Kay Herrmann von der
TU Chemnitz sind u. a. auch mit Blick auf die gesellschaftliche
Debattenkultur vor dem Hintergrund von Fake-Science- und Fake-News-
Argumenten relevant

In dem Hollywood-Film „Matrix“ ist fast jeder Mensch an Maschinen
angeschlossen, die eine Simulation der Welt erzeugen, die sich von der
Realität nicht mehr unterscheiden lässt. Das wirft die Frage auf, was
Realität überhaupt ist und wie wir das Reale erkennen können. Eine
fundamentale Frage, mit der sich u. a. die Philosophie befasst. Eine sehr
radikale Sicht, die u. a. im sogenannten „Konstruktivismus“ vertreten
wird, ist die, dass im Prinzip alles konstruiert ist. Diese Sichtweise
wirft gewichtige Fragen nach allgemeingültigen Werten und dem Verständnis
von Wahrheit und Realität auf.

Dass diese Fragen nicht nur akademisch sind, sondern handfeste
Auswirkungen auf das öffentliche und private Leben haben, zeigt sich zum
Beispiel anhand der Debatte um „alternative Fakten“ im Rahmen der
Amtseinführung des damaligen US-Präsidenten Trump oder dem starken Druck
auf wissenschaftliche Evidenz im Zuge der Corona-Pandemie und des
Klimawandels.

In seinem aktuellen Sachbuch (https://verlag.koenigshausen-
neumann.de/product/9783826078484-was-ausserhalb-meines-geistes-ist-und-
was-ich-davon-wissen-kann
) „Was außerhalb meines Geistes ist und was ich
davon wissen kann“, beschäftigt sich Prof. Dr. Kay Herrmann,
außerplanmäßiger Professor an der Philosophischen Fakultät der Technischen
Universität Chemnitz (TUC), mit der Frage, wie man auf etwas schließen
kann, das von einem selbst unabhängig ist. Damit ist ganz konkret die
Frage nach der Objektivität der Wahrnehmung und damit der Wirklichkeit
angesprochen. Also wie „echt“ die Realität ist.

„In meiner Untersuchung vertrete ich die These, dass Wissen mit meiner
privaten Perspektive beginnt. Dies eröffnet einen Zugang zum Verständnis
des Realen als unmittelbar Erlebbares. Aber auch Gefühle oder Stimmungen
sind real“, erklärt Herrmann. Darüber hinaus verstehe er seine Arbeit auch
als „Verteidigung des naturwissenschaftlichen Weltbildes gegen die
Illusion einer beliebigen Konstruierbarkeit der Welt“ und damit auch gegen
Bestrebungen, Wahrheit und Wissenschaft im Sinne von Fake News und Fake
Science umzudeuten und der Beliebigkeit preiszugeben.

Im Interview mit TUCaktuell (https://www.tu-
chemnitz.de/tu/pressestelle/aktuell/12154) gibt Prof. Herrmann weitere
Hintergründe und Details zu seiner Forschung, seinem persönlichen
Interesse an der Realitätsforschung und welche Gefahren er für die
öffentliche Debatte durch Fake News- und Fake Science-Argumente sieht.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Kay Herrmann, Institut für Pädagogik an der Philosophischen
Fakultät der TU Chemnitz, Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.de

Originalpublikation:
Kay Herrmann: Was außerhalb meines Geistes ist und was ich davon wissen
kann. Gedanken über Materie, Geist und Realität. Würzburg 2023