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Prof. Michael Bauer verantwortet zukünftig als Direktor die Bereiche Forschung und Lehre Psychiatrie, Prof. Vjera Holthoff-Detto übernimmt die Leitung von Klinik und dem Zentrum für Seelische Gesundheit.  UKD/Michael Kretzschmar
Prof. Michael Bauer verantwortet zukünftig als Direktor die Bereiche Forschung und Lehre Psychiatrie, Prof. Vjera Holthoff-Detto übernimmt die Leitung von Klinik und dem Zentrum für Seelische Gesundheit. UKD/Michael Kretzschmar

Professorin Vjera Holthoff-Detto übernimmt die Leitung von Klinik und dem
Zentrum für Seelische Gesundheit. // Professor Michael Bauer verantwortet
zukünftig als Direktor die Bereiche Forschung und Lehre Psychiatrie. //
Neue Struktur zeigt, wie wichtig eine enge Verzahnung von
Patientenversorgung und Wissenschaft ist.

Im Herzen des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden wächst
derzeit das neue Zentrum für Seelische Gesundheit. 2025 sollen die Räume
im Neubau bezogen werden und die Arbeit beginnen. Ein Großteil der Fläche
wird für das Fachgebiet der Psychiatrie genutzt. Unter anderem entstehen
Patienten- und Therapieräume. Begrünte Innenhöfe ermöglichen eine Auszeit
an der frischen Luft. Nun kommt mit Professorin Vjera Holthoff-Detto auch
personelle Verstärkung für den Bereich. Sie ergänzt als Direktorin der
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie die bestehende Expertise am
Standort Dresden und wird zudem als Direktorin des Zentrums für Seelische
Gesundheit die gesamte psychiatrische Krankenversorgung inklusive
Personal, Controlling und strategischer Ausrichtung verantworten. „Wir
freuen uns sehr, mit Professorin Vjera Holthoff-Detto eine absolute
Expertin auf dem Gebiet der Seelischen Gesundheit bei uns am Klinikum zu
haben. Damit stärken wir einen immer wichtiger werdenden Bereich in der
Krankenversorgung und verknüpfen diese noch enger mit der Forschung“, sagt
Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum. Der
bisherige Klinikdirektor Professor Michael Bauer verantwortet zukünftig
als Direktor Forschung und Lehre Psychiatrie vorrangig wissenschaftliche
Projekte sowie die Studentenausbildung im Fach.

Für Professorin Vjera Holthoff-Detto ist die neue Position mit einem
Zurück zu den Wurzeln verbunden. Sie wurde in Bonn geboren und ist dort,
sowie in den USA und Frankreich zur Schule gegangen. Zum Studium der
Humanmedizin an der Universität zu Köln kehrte sie ins Rheinland zurück.
1995 führte sie ihr beruflicher Weg zum ersten Mal nach Dresden. Hier hat
sie eine zweite Facharztweiterbildung in Psychiatrie und Psychotherapie
angeschlossen, sowie eine psychoanalytische Weiterbildung und die
Zusatzbezeichnung klinische Geriatrie erlangt. „Die Arbeit mit den
Patientinnen und Patienten sowie die Forschung in der funktionellen
Bildgebung haben mir immer wieder aufgezeigt, dass für mich als
neuroanatomisch so begeisterte Ärztin beide Fächer zusammengehören“, sagt
sie. 2002 folgte die Habilitation im Fach der funktionellen Bildgebung mit
Schwerpunkt in der Alterspsychiatrie. Dadurch war es möglich die
Universitätsgedächtnisambulanz gemeinsam mit ihrem Team im Rahmen eines
EU-finanzierten Forschungsprojekts am Uniklinikum aufzubauen. 2008 wurde
Vjera Holthoff-Detto auf die W2-Professur für Gerontopsychiatrie und
kognitive Neuropsychiatrie auf Lebenszeit an der TU Dresden berufen. 2014
folgte der Wechsel nach Berlin. Dort hat Vjera Holthoff-Detto bis jetzt
das akademische Lehrkrankenhaus der Charité in Berlin, St. Hedwig
Kliniken, Krankenhaus Hedwigshöhe, geleitet.

„Der Neubau psychiatrischer Bereiche im Zentrum für Seelische Gesundheit
am Universitätsklinikum bietet eine Architektur und Ausstattung auf der
Basis von konzeptionellen Überlegungen einer modernen Psychiatrie. Die
Größe des Neubaus erlaubt es der Hochschulmedizin, im Bereich Psychiatrie
und Psychotherapie die Behandlungsmöglichkeiten und -bedingungen für
Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende deutlich zu verbessern“,
sagt sie. Dabei kommt der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft eine
besondere Rolle zu. Um dies auch strukturell auszudrücken, arbeitet Vjera
Holthoff-Detto künftig eng mit Professor Michael Bauer, dem bisherigen
Klinikdirektor, zusammen. Er wird zukünftig als Direktor Forschung und
Lehre Psychiatrie vorrangig wissenschaftliche Projekte sowie die
Studentenausbildung im Fach verantworten. Im Vordergrund stehen dabei die
laufenden Großforschungsprojekte im Bereich der affektiven und
Suchterkrankungen. Neben diesen Forschungsarbeiten über für das
Gesundheitswesen besonders relevanten Erkrankungen sollen die
internationalen Kooperationen vertieft werden. „Das von der DFG geförderte
Graduiertenkolleg, das wir als Transcampus-Projekt gemeinsam mit dem
King’s College London eingeworben haben, steht exemplarisch hier“, sagt
er. Um das Berufsbild der Ärztinnen und Ärzten in der Psychiatrie noch
attraktiver zu machen, soll ein besonderes Augenmerk auf neue Methoden in
der Didaktik der Medizinerausbildung gelegt werden.

„Die neue Struktur erlaubt es uns, einen wichtigen Fachbereich in der
Hochschulmedizin Dresden nachhaltig zu stärken. Wir gewährleisten damit
nicht nur eine Versorgung von psychiatrischen und psychotherapeutischen
Patientinnen und Patienten nach modernen Standards. Der Fokus auf die
Wissenschaft und die enge Verzahnung in der neuen Leitungsstruktur machen
es möglich, innovative Ansätze schnell in die Praxis zu überführen“, sagt
Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand.

Prof. Vjera Holthoff-Detto verbindet mit ihrer neuen Aufgabe und dem
Neubau für Seelische Gesundheit folgende Schwerpunkte:

       Fachkräftemangel entgegentreten: durch engagierte Ausbildung,
Weiterbildung und Fortbildung Nachwuchs für die Behandlung von Menschen
mit psychiatrischen Erkrankungen gewinnen
       Translation leben – Klinik und Forschung verbinden
       Behandlungsspektrum erweitern und Kooperationen ausbauen: das
Behandlungsspektrum über die Lebensspanne im Erwachsenenalter ausbauen,
Zielgruppen: hochaltrige Patientinnen und Patienten in Kooperation mit den
Partnern Neurologie, Geriatrie und dem UniversitätsDemenzCentrum, junge
Erwachsene und Frauen mit psychiatrischen Erkrankungen in Schwangerschaft
und Stillzeit in enger Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie
und -psychotherapie sowie der Psychosomatik, ambulante Intensivangebote
der Psychiatrischen Institutsambulanz zur spezialisierten Behandlung sowie
zur Vermeidung und Verkürzung von stationären Aufenthalten auszubauen
       Ambulantisierung fördern: die bestmögliche multiprofessionelle
Behandlung von erwachsenen Menschen mit akuten psychiatrischen
Erkrankungen in Klinikstrukturen anbieten, wenn es Erkrankungskomplexität
und Akuität erfordern
       Zwangsmaßnahmen abbauen: Unterstützung des multiprofessionellen
Klinikteams mit spezialisierten Konzepten zur Behandlung von Menschen, die
auf Grund der Schwere ihrer psychiatrischen Erkrankung einer geschlossenen
Behandlungsnotwendigkeit bedürfen – die neuen großen und hellen,
geschützten Innen –und Außenbereiche im Neubau bereiten dafür die
notwendigen Voraussetzungen
       Synergieeffekte der P-Fächer nutzen, um sich gegenseitig zu
unterstützen und gemeinsame Anliegen zu entwickeln und zu vertreten