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Mit diesem Fund rechnete niemand, als im Jahr 2021 das
Gemeinschaftsprojekt "Entwicklung des Stahlleichtbaus in der DDR" der TU
Bergakademie Freiberg und der TU Braunschweig startete. Das Team wollte
die Geschichte des VEB Metallleichtbaukombinat (MLK) erforschen. Der VEB
MLK war das größte Baukombinat der DDR im Bereich Stahlhochbau. Zwischen
zahlreichen Modellen von Schulen, Lagerhallen und landwirtschaftlichen
Gebäuden befand sich auch ein Modell ohne Bezeichnung. Es handelte sich
dabei um eines der bedeutendsten Hochbauprojekte der DDR, der Palast der
Republik in Berlin.

Das Modell ist nicht nur ein bedeutsames historisches Zeitzeugnis, es
bildet auch die Konstruktionstechnik und Funktion während des Baus
detailgetreu ab. Die imposante Metallkonstruktion befand sich allerdings
in einem Zustand, der eine umfassende Restaurierung erforderte. Diese
wurde von Restauratorin Silvia Oertel vorgenommen und vom Humboldt Forum
Berlin finanziert.

Nun wird das frisch restaurierte Modell erstmals für eine breite
Öffentlichkeit zu sehen sein und zwar an jenem Ort, wo sich einst das
Original befand, im Berliner Humboldt Forum. Anlässlich der
Sonderausstellung "Hin und weg - Der Palast der Republik ist Gegenwart"
wurde das Modell in den vergangenen Monaten aufwendig restauriert. Am 12.
April 2024 erfolgt die Überführung des Objekts aus den Räumen der Kustodie
der TU Bergakademie Freiberg nach Berlin.

Die Sonderausstellung "Hin und weg - Der Palast der Republik ist
Gegenwart" ist vom 17. Mai 2024 bis 16. Februar 2025 (außer dienstags) von
10 bis 18 Uhr im Humboldt Forum in Berlin zu sehen.

Hintergrundinfos:

Der VEB Metallleichtbaukombinat (MLK) war das größte Baukombinat der DDR
im Bereich Stahlhochbau. Es bot eine breite Palette getypter und
weitgehend serieller Erzeugnisse an, vorwiegend für die Industrie und die
Landwirtschaft. Mitte der 1990er Jahre kamen rund achtzig maßstabsgetreue
Modelle dieser Bauten, welche dem Kombinat zur Präsentation auf
internationalen Messen dienten, in die Kustodie der TU Bergakademie
Freiberg. Der Bestand wird im Rahmen des DFG-SPP-Gemeinschaftsprojekts
"Entwicklung des Stahlleichtbaus in der DDR" des Instituts für
Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) und dem
Institut für Stahlbau an der TU Braunschweig seit März 2021 untersucht.