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Mit Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung kann die Kulturbühne „Spagat“
ihr Erfolgsstück über den Visionär der Künstlichen Intelligenz
wiederaufnehmen

München, 8. Mai 2024. Auch so kann Projektförderung einer Wissenschafts-
Stiftung aussehen: Die Klaus Tschira Stiftung unterstützt die Kulturbühne
„Spagat“ dabei, ihr Erfolgsstück „Alan – Mensch Maschine“
wiederaufzunehmen. Das installative Theaterstück zwischen Spionagethriller
und tragischer Forscherbiografie zeichnet wichtige Momente des bewegten
Lebens von Alan Turing nach. Dem britischen Logiker, Mathematiker,
Kryptoanalytiker und Informatiker gelang es mittels einer eigens
entwickelten Maschine, verschlüsselte Funksprüche der deutschen
Chiffriermaschine „Enigma“ zu decodieren. Durch seinen Einsatz trug er
maßgeblich zum Ende des Zweiten Weltkriegs bei. Zu diesem Zwecke baute
Turing eine elektro-mechanische Maschine, die er nach dem Krieg
weiterentwickelte und die man als Vorgänger des heutigen Computers sehen
kann.

Heute ist nicht nur die bedeutendste Auszeichnung der Informatik nach ihm
benannt, sondern auch ein Test, der die Leistungsfähigkeit von Künstlicher
Intelligenz im Vergleich zum menschlichen Denken misst.

In den 1950er Jahren wurde Turing Opfer des kalten Krieges und der
Homophobie dieser Zeit. Zermürbt von der Tatsache, dass er sein im Krieg
gewonnenes Wissen nicht in die Entwicklung einer ihm vorschwebenden
„denkenden Maschine“ einfließen lassen konnte und nach einer Verurteilung
und erzwungenen Hormontherapie wegen seiner Homosexualität, beging er 1954
Selbstmord.

Turings Visionen zu Künstlicher Intelligenz sowie sein eigens dafür
entwickelter „Turing-Test“ sind heute jedoch aktueller denn je. Wenn in
den Medien von einer „Revolution in der Computertechnik“, oder
„Künstlicher Intelligenz“ gesprochen wird, so ist diese in weiten Teilen
auf die Grundlagenforschung Alan Turings zurückzuführen.

Das Portmanteau Duo kreierte für das theatrale „Bio Pic“ für die ganze
Familie (ab zwölf Jahren) die Installation einer Musikmaschine, die
gleichzeitig den Soundtrack stellt und als Dialogpartner an der Handlung
teilnimmt sowie das Bühnenbild erzeugt, das den Hintergrund für Turings
Leben bildet.

Das Theaterspektakel erhielt nun sogar eine Einladung zu den 39.
Bayerischen Theatertagen und wird am 14. Juni im Stadttheater Ingolstadt
spielen. Wer das Theaterstück über den Mathematiker und Nazicode-Knacker
Alan Turing vorher noch sehen möchte, hat vom 29. Mai bis 1. Juni in
München im HochX in Untergiesing an fünf Terminen die Gelegenheit.

Was macht für Produktionsleiterin Stephanie Tschunko die Faszination des
Stoffes aus? „Dass sich vor fast 100 Jahren jemand etwas vorgestellt hat
und diese Visionen erst heute so richtig zu Ende gedacht sind“, sagt sie.
Sie freut sich mit ihrem Ensemble, dass vor allem das Interesse der jungen
Theaterfans so groß ist. Kein Wunder, kann man die Biografie Alan Turing
doch aus mathematischer, informatischer, historischer oder einfach
menschlicher Sicht unglaublich spannend und berührend finden.

Termine für die Wiederaufnahme in München: Mittwoch, 29. Mai; Donnerstag,
30. Mai; Freitag, 31. Mai; Samstag, 1. Juni – jeweils 19.30 Uhr sowie eine
Matinee am Donnerstag, 30. Mai, um 11.30 Uhr.

Ort: HochX Theater und LiveArt, Entenbachstraße 37, München, Reservierung:
https://www.kulturbuehne-spagat.de/veranstaltungen/alan-mensch-maschine

Info: www.kulturbuehne-spagat.de