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Sie sollen durch Disruptionen führen und geopolitisch erfolgreich agieren.
Exklusiv erhobene Daten der WHU – Otto Beisheim School of Management
zeigen, wo europäische CEOs gut aufgestellt sind und in welchen Bereichen
neue Manager-Typen gefragt sind.

Geopolitische Spannungen, schnell wechselnde ökonomische Trends,
technologische Umbrüche und sich ändernde Anforderungen von Angestellten –
selten zuvor waren CEOs großer Konzerne mit derart vielen und
tiefgreifenden Herausforderungen konfrontiert. Viele Jahrzehnte lang haben
europäische Unternehmen die internationalen Märkte dominiert, doch in den
vergangenen Jahren scheinen sie an Stärke und Einfluss zu verlieren. Die
Daten einer Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management zeigen, wo
Europas Unternehmen diesbezüglich gut aufgestellt sind und wo man in den
einzelnen Ländern bei der Besetzung der Vorstände umdenken muss, um im
globalen Wettbewerb weiter eine Vorreiterrolle zu spielen.

Besonders in vier Bereichen müssen die CEOs der 600 größten europäischen
Unternehmen künftig effektiver navigieren, um mit ihren Unternehmen
weiterhin erfolgreich bleiben zu können. Sie müssen
1.      durch disruptive Veränderungen führen,
2.      komplexe Organisationen und ihre Ökosysteme effektiv managen,
3.      geopolitische Herausforderungen bewältigen und Chancen auf
internationalen Märkten ergreifen und
4.      inklusive Organisationen mit „Purpose“ aufbauen.

Europäischen CEOs fällt es beispielsweise oft nicht leicht, agil auf
disruptive Veränderungen zu reagieren. Ein Grund dafür ist, dass ihr
Durchschnittsalter konstant zunimmt und sie seit 2009 im Schnitt auch
länger im Amt bleiben. Andererseits ist zu beobachten, dass der
Karriereverlauf von CEOs heute wesentlich öfter als früher durch
unterschiedlichste Unternehmensbereiche, Aufgaben und Länder geführt hat
und es mehr Generalisten als Spezialisten als bei ihren Vorgängern gibt.
Sie kommen deutlich besser mit komplexen Organisationen und Umfeldern
zurecht. Auch rücken – langsam aber doch – mehr Frauen an die
Unternehmensspitzen nach. Sie bringen neue Perspektiven und Ansätze ein
und helfen den Unternehmen, besser auf Veränderungen zu reagieren.
Europäische Vorstandsetagen öffnen sich auch zunehmend für Kandidaten aus
anderen Erdteilen und Kulturkreisen. Diese bringen Kompetenzen mit, die in
internationalen Märkten und Verhandlungen enorm wertvoll sind. Gering ist
in Europa hingegen noch der Anteil von CEOs, die bereits einmal im
Personalbereich oder in einem Entwicklungsland gearbeitet haben. Sie wären
laut Studie besonders geeignet, um auf die sich ändernden Bedürfnisse der
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzugehen und im schärfer werdenden
Kampf um die besten Talente erfolgreich zu sein.

Um im internationalen Wettbewerb mit ihren Unternehmen nicht den Anschluss
zu verlieren, müssen auch CEOs sich heute laufend weiterentwickeln und
neue Trends im Blick behalten. Spezialisierte und hochkarätig besetzte
Ausbildungsprogramme bieten Möglichkeiten, von Wissenschaftlern,
Vorständen und Aufsichtsräten anderer Unternehmen Inspiration zu bekommen
und sich auf Augenhöhe auszutauschen. Das „High-Potential Board Members
Program“, das die renommierten Business Schools INSEAD (Barcelona) und WHU
– Otto Beisheim School of Management gemeinsam anbieten, ist ein Beispiel
für ein solches Programm.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Serden Ozcan: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Originalpublikation:
Özcan, S./Karaevli, A. (2023): Are European CEOs Future-ready? A Status
Report on Europe's 600 Largest Corporations
https://opus4.kobv.de/opus4-whu/files/955/are_european_ceos_future_ready.pdf